Ein oft bemerktes Charakteristikum komischer Lyrik von Laien ist, dass sie sprachlich schlampig gearbeitet ist. "Wo es doch so gar nicht ernst ist, braucht es natürlich nicht penibel ausgearbeitet sein", scheint uns der Dichter zuzuzwinkern.
So wechseln sich in diesem Text ständig zwei völlig unvereinbare Sprachniveaus ab, eine lässige Gegenwartsumgangssprache und eine längst historische gewordene "vornehme" Lyriksprache.
Zitat:
du, blöde Katze
dass sie blöd ist findet sie nicht gut
Die Mieze gibt´s ihm
die Fresse
dem Köter
Du bist ein Schwein
Ein Stinktier
“Hier stinkt es mir!“
Zitat:
die Deutlichkeit der Mahnung
bereitet Abscheu und Verdruss
Spross einer edlen Rasse
auch anderen Ortes
Man wird dergleichen sicher machen dürfen, wenn eben dieses das komische Thema eines Textes ist. So zum Beispiel Heinz Erhardt, der eine historische Ritterballade in einer zeitgenössischen Alberei enden lässt. Aber dass bei diesem Gedicht das unverhältnismäßige Verwechseln von Stilistik die Hauptsache wäre, kann ja wohl niemand meinen.
Schlagen wir noch mal nach bei Wilhelm Busch, Tucholsky, Kästner, Gernhardt: Arbeiten die sprachlich wurschtig oder sprachlich höchst exakt und unnachgiebig beim Qualitätsempfinden?