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--- Bekenntnis zu Russland - ohne Wenn und Aber

popow - 21.07.2014 um 16:12 Uhr

„Die Ukraine im Fokus der NATO. Russland-das eigentliche Ziel“ - von Brigitte Queck

Bekenntnis zu Russland – ohne Wenn und Aber

Ein Buchtipp von Harry Popow

Sirenengeheul! Eine Bombe. Sie wurde im Nachbarhaus entdeckt. Die Zündschnur sei schon gelegt. Explosionsgefahr – Feuer, Rauch, Tote!! Sekundenentscheidung: Die Bombe muss weg, die Zündschnur gekappt, die Brandstifter ermittelt und festgenagelt werden. Wer schaut dabei weg, wer will sich mitschuldig machen an einer sich anbahnenden Katastrophe?

Ein Schreckensszenario? Mitnichten. Zu dieser Erkenntnis muss man kommen, wenn man seit langem die Krise in der Ukraine verfolgt. Will man wissen, wo die Ursachen liegen, wer hier die Brandstifter sind? Da muss man sich halt an der richtigen Stelle schlau machen. So, wie ein halbes hundert politisch aufgeweckte Leute kürzlich im Musiksalon des Hauses der russischen Kultur in der Berliner Friedrichstraße. Eingeladen hatte Brigitte Queck. Sie ist Diplomstaatswissenschaftlerin Außenpolitik und Vorsitzende der Vereinigung „Mütter gegen den Krieg Berlin-Brandenburg“. Vor ihr ein Stapel Bücher, um die sich die anwesenden deutschen und russischen Gäste nahezu rissen: „Die Ukraine im Fokus der NATO. Russland-das eigentliche Ziel“.

Was die parteilose Kommunistin, wie sie sich selbst bezeichnete, mit einem solchen Temperament, mit einer klaren Diktion, mit einer scharfen Polemik gegen politisch blind Gewordene vortrug, übrigens auf Deutsch und Russisch, bereitete nicht nur geistiges Vergnügen, sondern ließ so manchem älteren Teilnehmer sicher auch das Gruseln kommen. Gleich zu Beginn der Buchpräsentation ging sie in die Zielgerade und bot der aufpeitschenden Verhetzung gegenüber Russland Paroli. Die Ukraine sei als ein Kettenglied für die US-Herrschaft über Russland, Europa und Asien auserkoren, und das seit langem. So heißt es zum Beispiel in ihrem 292seitigen Buch auf Seite 8: „ Die Ukraine stand schon lange im zentralen Blickfeld der USA-Weltherrschaftspolitik. Der frühere Sicherheitsberater Z. Brzezinski schreibt in seinem Buch ´Die einzige Weltmacht´: ´Die Ukraine ist ein neuer wichtiger Raum auf dem eurasischen Schachbrett, ist ein geopolitischer Dreh- und Angelpunkt, weil ihre bloße Existenz als unabhängiger Staat zur Umwandlung Russlands beiträgt. Ohne die Ukraine ist Russland kein eurasischer Staat mehr´. Dabei soll die Ukraine den US/NATO-Ländern vor allem - als geostrategisches Trittbrett auf ihrem weiteren Weg nach Osten (Russland u. China ), - als billiger Rohstoffmarkt (z.B. die Schwarzerde-Böden der Westukraine für den wachsenden Weizen- und Maisbedarf in der Welt und - als billiger Arbeitsmarkt dienen.“

Anzumerken sei auch dies: Die USA sitzen auf einem Staats-Schuldenberg von ca. 12 Billionen Euro, was sie u.a. veranlasste, zur Stabilisierung des Dollars laut IWF 42,3 Tonnen ukrainische Goldreserven insgeheim in den USA zu horten. (S. 99 und Anhang S. 215) Was folge daraus? Als führende kapitalistische Weltmacht seien die USA „längst am Ende“, verfügen aber noch über militärische Macht, über fürchterlichste Waffensysteme. (S. 67) Dabei gehe es nicht nur um Öl und Gas, sondern auch um kleinere militärische Auseinandersetzungen in Europa, um ihren Dollar aufzuwerten, meint die Autorin. (S. 68) Sie zitiert den ehemaligen CDU-CSU-Bundestagsabgeordneten Dr. Willy Wimmer, der am 25.2.2014 in einem Interview äußerte, „dass ein möglicher Kriegsherd in der Ukraine auch einen Krieg in Europa auslösen könnte.“

Die seit Ende November 2013 bis Ende Februar 2014 andauernden Demonstrationen in der Hauptstadt Kiew gegen dem ukrainischen Präsidenten Janukowitsch und für einen Beitritt der Ukraine zur EU seien nicht zu verstehen, ohne folgende Zusammenhänge zu sehen: „1. über die Bedeutung der Ukraine für das kapitalistische Europa, aber vor allem für die von den USA geführte NATO, im Klaren zu werden; 2. die inneren Kämpfe in der Ukraine für bzw. gegen einen EU und NATO-Beitritt in der Vergangenheit zu beleuchten; 3. die Einordnung der Ukraine in die Kräftekonstellation in der Welt zu betrachten. (S. 7)

Die EU zum Aufmarschgebiet machen? Die Heuchelei: Nach zwei Weltkriegen solle endlich Demokratie und Freiheit herrschen? Der Russe solle kuschen, denn die NATO stehe nunmehr auch an den Ostgrenzen der EU. Dummdreistigkeit und Lügen triumphieren! So blendet man die US-Gräueltaten und eigenen Kriegsverbrechen aus. Ein „Friedensnobelpreisträger“ in argen Nöten wegen des schwächelnden Dollars und schwindenden Einflusses in der Welt. So sucht man krampfhaft einen neuen Feind, der seit dem Oktober 1917 der alte ist, trotz wiedergekehrter kapitalistischer Verhältnisse. Dessen Land, die Bodenschätze, die Ressourcen, die sind im Fokus der imperialistischen amerikanischen Gier.

Die Autorin stützt sich dabei auf bekannte und unbekannte Fakten, auf zahlreiche Dokumente und auf viele Analysen von Historikern, des US-Friedensrates sowie des Europäischen Friedensforums. Übersichtlich und in einer gut lesbaren Schrift teilt sie Ihr Buch auf in die inneren Probleme der Ukraine, in die aktuellen Geschehnisse von Ende Januar 2014 bis in die Gegenwart und in einen 172 Seiten umfassenden Anhang. Auffallend die für wichtig angesehenen Sätze in Fettschrift sowie die zahlreichen Fotodokumente von den Gewalttaten in der Ukraine.

Über Juschtschenko, den Wunschkandidaten des Westens, der durch Inszenierung einer „orangenen“ Revolution 2004 Präsident wurde, schreibt die Autorin, das rechtswidrige Vorgehen dieses Mannes sei eigentlich „nur mit dem Ermächtigungsgesetz Hitlers 1933 zu vergleichen“. (S. 12) Juschtschenkos Präsidialdiktatur sollte den schnellen EU- und NATO-Beitritt der Ukraine garantieren. Über Janukowitsch heißt es, er ließ sich von westlichen Politikern vorschreiben, gegen „friedliche Demonstranten“ nicht mit Gewalt vorzugehen. Wer hinter den blutigen Ausschreitungen stecke? Die Autorin: Mittlerweile sei bekannt, „dass das ganze eine konzertierte und seit Jahren vorbereitete Aktion der NATO in Verbund mit israelischen Spezialkräften war, deren ´nützliche Helfer´ (…) die Faschisten, in diesem Falle die Bandera-Nachfolger sowie die Nachfolger der SS-Division Galizien sind. Sie schreibt, es hätten sich zu damaliger Zeit etwa 5.000 NATO-Söldner in der Ukraine befunden, deren Zahl heute enorm gewachsen sei.

Allerdings brach die Krise in der Ukraine nicht wegen des korrupten ukrainischen Parlamentes aus, so Brigitte Queck, „sondern weil sich die ukrainische Regierung weigerte, das EU-Assoziierungsabkommen zu unterzeichnen“. Amerikanische Professoren analysierten das ca. 1.000seitige Dokument und kamen zu dem Schluss, es beziehe quasi die Ukraine in die NATO ein, „auch ohne eine durch ukrainische Gesetze geforderte Volksabstimmung“. (S. 78) Mit scharfen Worten geißelt die Autorin auf Seite 79 den von den USA und der EU angestrebten Regimewechsel in der Ukraine. Er sei Teil eines verdeckten Krieges gegen Russland. Die Installierung einer Stellvertreterregierung in Kiew und der Beitritt der Ukraine zur EU und zur NATO sei „eine direkte Bedrohung Russlands an der westlichen Grenze...“.

Was will Putin? Er will Volkswohlstand für sein Volk und die Wiederherstellung der vollen Souveränität seines Landes. Im Gegensatz zum globalen Feldzug der US/NATO zur Errichtung einer unipolaren Welt unter Führung der USA streben andere Völker – u.a. Russland, Kasachstan, Belorussland sowie die stark besorgten Länder Armenien, Kirgistan, der Iran und China – eine multipolare Welt an, „wo auch der kleinste Staat der Erde selbst bestimmen kann, welchen Entwicklungsweg er nimmt und nicht, um zum Erfüllungsgehilfen der EU/NATO zur Unterjochung der Menschheit unter eine Minderheit der Reichsten dieser Erde zu werden“. (S. 40)

Möge sich das inhaltsschwere Buch von Brigitte Queck als Pflichtlektüre empfehlen. Denn, so die Autorin auf Seite 259, die Perspektive eines Krieges mit Russland trage für Deutschland und Europa apokalyptische Züge. „Die einzige Chance zur Verteidigung des Friedens besteht in der Annäherung an Russland.“ Und auch dies sei mit Beifall für die mutige und aufrechte Autorin bedacht: Es sei bewundernswert, mit welcher Besonnenheit der russische Präsident Putin auf das Vorgehen der US/NATO/EU/Israel reagiere.

Wer Zündschnüre legt für neue blutige Aggressionen ist im hohen Grade ein Krimineller. Sie sollten bei uns allen klingeln – die Alarmglocken, mahnt Brigitte Queck. Das sei das Gebot der Stunde: Sich zu Russland bekennen, wie sie auf Seite 204 aus einem Aufruf des Deutschen Freidenkerverbandes (siehe junge welt vom 7.4.2014) zitiert. Ohne Wenn und Aber. (PK)


Brigitte Queck: „Die Ukraine im Fokus der NATO. Russland das eigentliche Ziel“, Taschenbuch: 292 Seiten, Verlag: Zambon, Giuseppe, Frankfurt am Main; Auflage: 1 (25. April 2014), Sprache: Deutsch, ISBN-10: 3889752314, ISBN-13: 978-3889752314; 12 Euro




Kenon - 21.07.2014 um 21:03 Uhr

"Bekenntnis zu Russland – ohne Wenn und Aber" - das heisst bedingungsloses Bekenntnis, egal, was in Russland passiert, egal, welche Verbrechen dort verübt werden, egal, wieviele Menschen für den großrussischen Traum geopfert werden. Alles egal, nur Russland. Solche Bekenntnisse sind ja nichts neues: "Bekenntnis zum Führer – ohne Wenn und Aber". Die Unterschiede sind gering. Etwas gutes ist bei solchen Bekenntnissen noch nie herausgekommen.



popow - 21.07.2014 um 21:14 Uhr

Kenon, Dein Bekenntnis zum Markt und damit zu den Westmächten ist auch nicht neu, und da nunmehr die Neuvermessung der Welt angesagt ist, gehörst Du wohl zu den Nachäffern der machtbesessenen Eliten und somit zu den Befürwortern weiterer Verdummung. Ich weiß aus Erfahrung, dass bei solchen Leuten wie Dir jegliche vernünftigen Argumente abprallen wie an einer Mauer. Dein Denken ist von Hass getrieben. Schau Dir die Militärdoktrin der USA an, wenn Du Lust hast, Dich ein wenig schlauer zu machen.
Harry




JH - 31.07.2014 um 11:56 Uhr

Was passiert, wenn Hr. popow in Moskau mit einem Schild um den Hals herumläuft, auf dem steht "Putin ist ein Lügner"

Und was passiert, wenn Hr. popow ein Schild in Berlin trägt, auf dem steht "Merkel ist eine Lügnerin"

Antwort: In Moskau wandert Hr. popow für sechs Monate in den Knast - ohne Verhandlung.




JH - 31.07.2014 um 11:58 Uhr

Putin hat mehrmals seinen Inlandsgeheimdienst beauftragt, Wohngebäude mit russischen Familien in die Luft zu sprengen, damit es wie ein Terroranschlag aussah.

Derzeit ist viel pro russische Aktivität in Foren und Blogs beobachtbar. Liegt an Separatisten wie Hr. popow und Hr. Abendschön. Über den Westen maulen, aber im Westen hausen.




ArnoAbendschoen - 31.07.2014 um 14:29 Uhr

Ja, genau, Sie bringen´s mal wieder auf den Punkt: Geht doch alle rüber, wenn´s euch hier nicht passt, geht rüber, Helmut Schmidt und Gerhard Schröder, Egon Bahr und Erhart Eppler, Jürgen Todenhöfer und Willy Wimmer, Julian Nida-Rümelin und Günter Grass. Und die Millionen, die sonst noch so denken, auch alle rüber - alles rote Socken, prorussisch Infizierte, Defätisten ...

Arno Abendschön




Kenon - 31.07.2014 um 20:22 Uhr

Das Argument ist alt, aber nach wie vor logisch: Wer aus der Position der sicheren Freiheit das Gefängnis preist, soll gern in sein gepriesenes Gefängnis gehen, sonst ist er nur ein Schwätzer, der sich daran ergötzt, mit einer hässlichen Meinung mal ein bißchen Aufsehen zu erregen.

Ich lese über die Situation lieber von Menschen, die selber in der Ukraine wohnen, wie z.B. Serhij Zhadan, der auch in der deutsch-ukrainischen Anthologie "10 Europäer" (erhältlich auf http://www.netzbibliothek.org ) bereits vor vielen Jahren Gedichte veröffentlicht hat:

Schriftsteller Serhij Zhadan: "Die EU überlässt die Ukraine den Aggressoren"




ArnoAbendschoen - 31.07.2014 um 21:51 Uhr

Kenon, auch ich interessiere mich für die reale Ukraine heute und kann lesen - z.B. diesen Monat auf queer.de:" Rechter Mob überfällt Schwulenclub an zwei Tagen hintereinander" (mit Bildern aus der Überwachungskamera). Johannes Kahrs hat es gewagt, die wahren Zustände in Kiew mal kurz anzusprechen und hat dafür mächtig Ärger bekommen. Das ukrainische Gift ist längst auch bei uns angekommen.

Aber natürlich halten wir beide hier nur Schaufensterreden ... Alle Entscheidungen fallen woanders.

Arno Abendschön




JH - 02.08.2014 um 18:09 Uhr

Zitat:

Ja, genau, Sie bringen´s mal wieder auf den Punkt: Geht doch alle rüber, wenn´s euch hier nicht passt, geht rüber, Helmut Schmidt und Gerhard Schröder, Egon Bahr und Erhart Eppler, Jürgen Todenhöfer und Willy Wimmer, Julian Nida-Rümelin und Günter Grass. Und die Millionen, die sonst noch so denken, auch alle rüber - alles rote Socken, prorussisch Infizierte, Defätisten ...

Arno Abendschön

Und wieder diese erstaunliche Unkenntnis über die Sache. Am Nordpol waren sie ja schon, und haben Leute getroffen, die ihre Texte loben und verträumt romantische Zeiten mit US Soldaten erlebt. Es bleibt, unter vielen anderen Fragen, doch eine bestehen: Waren Sie denn jemals drüben? Ich meine ausserhalb ihrer Reiseführerliteratur. Nicht dass dies irgendjemanden wirklich interessiert.




Kenon - 11.08.2014 um 09:27 Uhr

@Arno:

Die Überfälle auf den Club sind bedauerlich, allerdings ist Homophobie fast in ganz Osteuropa ein Problem (auch im sonst sehr fortschrittlichen Polen) und hat eigentlich wenig mit der Revolution in der Ukraine zu tun. In Kyiv (Kiew ist die Schreibweise der russischen Okkupanten und Geschichtsverdreher) gibt es momentan nicht genügend Polizei, weil der Osten des Landes stabilisiert werden muss und sicherlich auch wieder einmal ausgemistet wird (korrupte Beamte...). Deswegen hatte Klitschko auch schon eine schwule Demo nicht genehmigen können. Die Russenpropaganda hat das natürlich gleich ausgenutzt und das ihrige daraus gemacht. Die Ukraine greifst Du an, aber zu Russland, wo es Gesetze gegen Schwule gibt, wo Schwule im Internet geködert, gefoltert und in den Selbstmord getrieben werden, wo man sie auf offener Straße absticht, schweigst Du. Das ist Dir anscheinend recht, weil es in Deinem heiligen Russland passiert. Merkst Du überhaupt noch etwas?

Zitat:

Das ukrainische Gift ist längst auch bei uns angekommen.

Was für einen Unsinn schreibst Du eigentlich die ganze Zeit? Ich lese von "ukrainischem Gift", "ukrainischen Bazillus" - Du hetzt mit Nazivokabular gegen ein Land, das Du gar nicht kennst - nur aus den Medien und nennst das auch noch "Analysen". Ich kann Dir nur wieder raten: Fahr selber einmal in die wunderschöne Ukraine, lerne Land und Leute kennen, dann werden Dir endlich die Augen aufgehen. Ich war übrigens gerade drüben. Die Leute waren wie immer sehr nett, freier als noch vor einigen Monaten, als das Unrechtsregime herrschte, das Du so gern verteidigst. Auch habe ich die Liste der Toten in der Ostukraine gesehen, frische Soldatengräber, Trauernde...

Und zum Schluss ein Interview mit Saakashvili, der gerade in Lviv (Ukraine) gewesen ist:

Saakashvili: “Ukraine will be the end of Putin”

Zitat:

I think that today is an absolutely unique instance of Ukraine saving European civilization from the 21st century barbarian. Ukraine has rescued Europe numerous times in history. But now it is more relevant than ever before.

You are saving the world from World War III with your own lives, your own blood by self-sacrifice. But centuries will go by and everyone will remember it. Everyone will say: there was a moment when complete annihilation threatened the European civilization. As this was and remains Putin’s goal, he will go as far as he is allowed. I don’t see any other obstacles for him in modern Europe, individual ones, had Ukraine not become such an obstacle today.




ArnoAbendschoen - 21.08.2014 um 17:48 Uhr

Kenon, ich war nicht in der Ukraine, im Unterschied zu dir. Ich nutze jedoch die Informationsmöglichkeiten, die ich habe und die mir vertrauenswürdig erscheinen. Manche davon habe ich hier ja schon zitiert oder tue es noch. So leid es mir tut: Angesichts deines massiv einseitigen Engagements gehörst du für mich nicht zu den unbedingt vertrauenswürdigsten Quellen.

Richtig ist, dass die Ausdrücke "ukrainisches Gift" bzw. "Bazillus" überzogen sind. Ich hätte sie besser vemieden. Andererseits ist die Debatte in Deutschland tatsächlich in Teilen vergiftet, durch Desinformation und psychologische Kriegführung bestimmt. Es kommt bei uns überwiegend nicht mehr darauf an, was an Fakten erwiesen ist, sondern was zur Durchsetzung der eigenen politischen Interessen geeignet erscheint. Das ist natürlich dann ein primär deutsches Problem, kein originär ukrainisches.

Du selbst lieferst mir ja gerade ein prächtiges Beispiel, indem du von meinem "heiligen Russland" sprichst. Was in aller Welt verführt dich zu einer derartigen Wortwahl? Nichts, was ich je irgendwo veröffentlicht habe, kann zu einer solchen Einschätzung meiner Gefühls- oder Bewusstseinslage berechtigen. Du verwendest eine bereitliegende Schablone, um mich anzugreifen. Dass sie auf mich offensichtlich nicht passt, ist für dich leider kein Problem. Genau das meine ich mit "vergiftet". Über diese Problematik heutiger Diskussionsunkultur hat Tanamur ja schon sehr Treffendes geschrieben ...

Arno Abendschön




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