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-- Prosa
--- Herzland

AlmaSchneider - 10.04.2011 um 03:05 Uhr

Wir haben beide gelogen, damals unter dem Kirchenfenster.
Ich träumte vom Brunnengesicht, wünschte mir Herzland, du von Schuttbergen vor Glasfassaden und Kränen.
Als mich die Hunde anbellten und man mir das Wasser abstellte hast du mich nicht gerettet.
Minutenlang sehe ich dich wieder zwischen jungen Bäumen, sehe deinen fremden Mund.
Es war so zwecklos die Wände hoch zu laufen. Entblößt fügte ich dem Schlaf noch ein Schaf hinzu und noch eins und noch eins bis ich mich einbuddeln konnte ins Dilemma. Dort harrte ich dann aus bis im Morgenlicht zwischen den Ruinen mein Tanzfeld aufleuchtete.
Knochen fressend, bucklig, steinhart und staubig. Schuttberge mit steilen Gipfeln.
Nun stehe ich tagein tagaus barfuß in der Mittagshitze und klopfe den alten Mörtel von den Steinen.
Sorgfältig schichte ich sie auf zwischen den zerstörten Häusern für neue Häuser mit Glasfassaden.
Bald wird der Nordwind durch den Zerfall pfeifen, das holprige Feld aufrollen und es einfrieren.
Dann will ich mit angerührtem Mehl Rosenblätter an die neuen Wände kleben damit es warm und freundlich wird.




raimund-fellner - 19.01.2012 um 23:52 Uhr

Liebe Alma,
als zusätzlichen Beitrag zu Deinem Thema, womit Du Deinen Text eröffnest, will ich auf folgenden Text in "Versalia" von mir hinweisen: "Echte und unechte Liebespaare" in der Rubrik: "Philosophie". Es handelt sich um einen abstrakten philosophischen Text von ungefähr 1/2 Word-Seiten. Die abstrakte Form ist gewiss nicht jedermanns und jederfrau Sache. Konkret könnte jemand auch zu diesem Thema in meinem autobiographischen Roman "Abirrung" nachlesen. Informationen darüber in meiner Website: www.raimund-fellner.de
In diesem Sinne
Raimund Fellner




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