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-- Prosa
--- Der Euro bleibt hart

ArnoAbendschoen - 13.05.2010 um 23:56 Uhr

Vor Tagen war in Berlin ein Geschäftsmann zu Fuß unterwegs. Ein Geschäftsmann! In Berlin! Zu Fuß! würde der selige Hanns Dieter Hüsch hier ausgerufen haben. Die lokalen Medien wie „Abendschau“ und „Tagesspiegel“ haben in dankenswerter Ausführlichkeit über den wenn nicht welt-, so doch Deutschland erschütternden Fall berichtet. Übrigens war der Sohn des Geschäftsmannes an dessen Seite, aber das ist jetzt nebensächlich …

Ein schwarzer Mercedes nahte. Natürlich, eine andere Marke wäre von vornherein nicht in Frage gekommen. Wenn ich mir den bisherigen Text ansehe, stelle ich fest: Er hat vielleicht die Tendenz zum Wirtschaftskrimi? Wie Leser sich täuschen kann … Nein, jetzt kommt es knallhart. Ein Schuss fällt – aus der Karosse heraus, dass ich es nicht zu erwähnen vergesse. Und noch einer hinterher. Eine Kugel, schlecht gezielt, schlägt in die Hauswand ein und die andere – tja, das war das Wunder von Halensee: SIE WURDE DURCH DIE GELDBÖRSE IN DER JACKE DES GESCHÄFTSMANNES ABGELENKT. Hätten Sie’s vermutet? Eine Zeitung ergänzte: „die offenbar pralle Geldbörse“.

Ja, aber womit denn gefüllt? Mit unserer Hartwährung natürlich. Der Beweis, dass auch eine mit Dollars oder englischen Pfunden gefüllte Geldbörse lebensrettend sein kann, müsste erst noch erbracht werden. Was Finanzkrise, was Währungsturbulenzen – nur das hier ist das reale Leben. Auf unseren Euro ist im Extremfall Verlass, er ist schussecht. Nun soll es wohl auch Leute geben, die Goldbarren am Leib tragen. Die tun’s dann zur Not auch.

Erfinderisch, wie Abendschön ist, ist ihm gleich eine Geschäftsidee gekommen. Er hat also eine Lederweste mit Innenfutter aus lauter Zwei-Euro-Münzen entworfen und sie auch schon beim Patentamt angemeldet. Der Euro braucht keinen Rettungsschirm, er ist selbst einer.

Wie meinen Sie, alles nur fauler Zauber in Halensee? Nein, es waren keine Filmaufnahmen. Sie haben ihm wirklich ans Leder gewollt, und zwar nicht an das aus Kroko oder ähnlichem Zeug. Sie haben ihn selbst einfach durchlöchern wollen und eine Anklage wegen versuchten Mordes eingeheimst. Es lebe der Euro!




dschauli - 04.11.2011 um 01:21 Uhr

Wer sich zuletzt verkrümelt, den bestraft das Leben.
(Frei nach Gorbatschow)
Und:
Wer den Euro als erster "quittiert",
der wird ihn auch als Erster überstanden haben.
Den Griechen könnte man diesen EURO-Raum-Exodus am ehesten zutrauen:
Sich damit also auch dieser elenden politischen Hängepartie internationaler Top-Dilettanten zu entledigen.
In Deutschland scheint man den Knall hingegen noch gar nicht gehört zu haben.

Ob dieses per Bookrix-Editor verfaßte Werk mit seinem spontan und eben mal aus dem Ärmel geschüttelten Inhalt ein klein wenig zur Aufklärung der noch längst nicht ausgestandenen Malaise beitragen könnte?

http://www.bookrix.de/_title-de-dschauli-bloss-nicht-staat-s ein




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