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--- Kritik:Soul Kitchen/Offener Brief an Jürgen Weber
NoraFBetzler - 16.11.2009 um 12:02 Uhr
Hallo Jürgen Weber,
eine derart unseriöse ?Rezension? zu lesen, ist beinahe traurig. Soul Kitchen ist ein sehr guter unterhaltsamer Roman über einen jungen Mann, der versucht seinen Platz im Leben zu finden. Es hat genial überdrehte Stellen, glänzt mit einem gekonnt unkomplizierten Stil und mit einem sehr eigenen intelligent-anarchistischen Humor. Nichts was ich da von ihnen lese, hat etwas mit der Qualität des Buches zu tun. Und es ist sicher kein Buch für Pubertierende- obwohl auch die sich sicher prächtig amüsieren würden, warum auch nicht?! Mann kann gar nicht anders, wenn man es denn wirklich liest... Haben sie es überhaupt gelesen? Ich habe den Eindruck, sie haben es eher überflogen und durchsucht, da sie ein uneinsehbares persönliches Interesse hatten, es niederzuschreiben.
In dem Buch geht es doch nicht vordergründig um Sex und Drogen, Jürgen Weber! Und es soll sicher auch keine Lust darauf machen! Wie kommen sie denn darauf?
Und dass sie der Autorin die Sprüche ihrer unterschiedlichen, meist kaputten, Figuren unterjubeln, beweist, dass sie von Literatur keine Ahnung haben. Sie differenzieren nicht zwischen Autor und Figur und sie behaupten schlicht Falsches: Die Lederjacke bekommt Zinos nicht zum Rausschmiss (!) Er erhält sie als Geschenk zu Weihnachten zum großen Wiedersehen und zur Entschuldigung von seinem ehemaligen Chef! Und dazu das Angebot, eine Ausbildung zu beginnen. Wie können sie ein Buch so runtermachen, obwohl sie nicht mal den Inhalt kennen?! Und was ist eigentlich die Ibizapartypeoplegeneration? Vielleicht sollten sie weniger RTL 2 gucken, Jürgen Weber.
Warum wollen sie anderen ein so wunderbares Buch derart madig machen? Geschmäcker sind sicher verschieden, aber eine Rezension sollte seriös sein.
Auch ich habe übrigens den Film Soul Kitchen bei einer Vorpremiere gesehen. Auch dort gibt es mal banalen Sex und Drogen- und exzessiven Alkoholkonsum. Das hat sie dort wohl nicht gestört.
Sie schreiben: Die Geschichte des Buches kommt nicht an die des Filmes ran. Der Film hat mir sehr gut gefallen, aber eine große Geschichte konnte ich nicht erkennen. Es ist ein schneller wilder Film- wie das Buch. Die Kooperation ist hervorragend gelungen, wobei der Roman einiges mehr an Geschichten zu bieten hat, herrliche Geschichten, so wie der werte Herr Akin, nicht etwa gönnerhaft, sondern wahr gesprochen hat!
Hirnverbrannt ist nicht der Roman Soul Kitchen, sondern ihr fragwürdiger hitzköpfiger Text dazu, Jürgen Weber. Es wirkt beinahe, als würden sie der jungen Autorin gern schaden- oder dem Verlag? Sie sollten sich schämen! Nun kann ich leider niemals wieder eine ihrer Rezensionen ernst nehmen. Schade.
Gruß
Nora Franck-Betzler
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