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-- Lyrik
--- Ballade vom Tafelsalz

birnenpalme - 15.11.2009 um 00:23 Uhr

Da liegt es stumm am Frühstückstisch,
als kleiner Glitzerstein,
den ich mit Schwung zu Boden wisch,
recht ordentlich gemein.

Hat schlapp die Chance knapp verfehlt,
das Gelb vom Ei zu krönen,
drum sind die Tage ihm gezählt.
Dem Nichtsnutz keine Tränen!

So faul sein Würzen zu versäumen,
um Hasardeur zu werden,
verspielt der Sinne freches Träumen,
auch mal ein Süppchen zu verderben.

Ich frag mich, was das Salz zerstreute
und ob es sich nicht schämt,
weil es die Pflichterfüllung scheute
zur Gaumenfreude, unverbrämt.

Einst Meer und Fels, dann Feinkostware,
in buntem Pappkarton verstaut,
ein Jammer die Gewinnungsjahre,
wenn man zu diesem Winzling schaut.

Sich bloßzustellen ist ihm gelungen,
die Konsequenz, er wird schon sehn:
Darf niemals über Speichelzungen
den Weg durch Schweiß und Harn nun gehn.




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