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-- Philosophie
--- Gefährliche Macht der Zunge

LX.C - 10.05.2009 um 13:50 Uhr

[Quote]Wir legen den Pferden das Zaumzeug ins Maul, damit sie uns gehorchen; so lenken wir das ganze Tier. Oder denkt man an ein Schiff: Es ist mit einem winzigen Ruder gesteuert, wohin der Steuermann es haben will. Ebenso ist es mit der Zunge: Sie ist nur klein und bringt doch gewaltige Dinge fertig.
Denkt man daran, wie klein die Flamme sein kann, die einen großen Wald in Brand setzt! Auch die Zunge ist ein Feuer. Sie ist eine Welt voller Unrecht und beschmutzt den ganzen Menschen. […] Der Mensch hat es fertig gebracht, alle Tiere zu bändigen: Raubtiere, Vögel, Schlangen und Fische. Aber die Zunge hat noch niemand bändigen können, diesen ruhelosen Störenfried, voll von tödlichem Gift.[/Quote]
Jakobus, Kap. 3




annahome - 02.07.2009 um 03:51 Uhr

nicht so geschichtsträchtig-jedoch kaum weniger archaisch:

"plötzlich haben texte ein eigenleben und werden am schwarzweißen schlachtplatz zu wehrlosen soldaten. generäle lachen hämisch - gießen rubinroten cognak ins kristallglas. im blauen zigarrendunst tränen augen: alles sieht aus wie gelber neid. die mutigsten werden in bunten gewänden losgeschikt, sie sollen im krieg sterben oder gewinnen.

ist die schlacht vorbei, wird ein grünfrischer text geschrieben. das ganze theater fängt von vorne an: der schwarze vorhang lässt blutrotes licht durchschimmern..."

gruß
maria antonia

(sei mir nicht böse lieber L.bubu. ich trietze dich nur - a bissle)




ohrengold - 20.02.2010 um 00:06 Uhr

Also, ist doch ganz nett, so ´ne Zunge. Beispiel gefällig?

http://ohrengold.kilu.de/sound/Bibel%20-%20Babel.mp3




zugast - 26.02.2010 um 20:49 Uhr

Eine nette Vorgabe der erste Beitrag. Wie heißt es doch noch: Ein Mann, ein Wort, eine Frau, ein Wörterbuch.
Soviel zur Tätigkeit der Zunge im Sinne von Brandstiftung.




raimund-fellner - 30.01.2012 um 11:47 Uhr

Ich meine, nicht nur die Zunge kann viel bewirken, Gutes und Böses je nach dem. Auch der geschriebene Text wirkt auf die Menschen. Er kann die Welt verändern. Zum Guten, wie zum Bösen. Darum tut jemand gut daran, wie die Zunge, auch die geschriebenen Worte zu zügeln, was heißt, sie sich wohl zu überlegen und eine klare unmissverständliche Sprache zu wählen.



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