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-- Lyrik
--- monolith
M:H - 05.01.2004 um 18:44 Uhr
ein felsstein, den die brandung quält,
stetig nagen die gezeiten
und noch stetiger – die zeit.
so stehn´ die tage, ungezählt,
sie nagt an ihm, sie quält ihn ewig,
denn ewig ist der streit
zwischen kraft und gegenkraft:
verfall gegen verbleib.
ein stein an dem sich stürme reiben,
der unter ihrer macht zerfällt,
doch ihrem lauf entgegen steht,
bis zeit ihm nimmt was ihn erhält.
der stein erinnert mich an dich
und an dein letztes wort:
was nach bestand strebt muss vergehen,
und was bleiben will zieht fort!
du warst nicht einsam – nur allein
immer nur auf wanderschaft,
warst niemals irgendwo daheim...
der hauch der ewigkeit,
war er dein atem? kann dich spüren,
immer noch, tief in wald und feld,
traf dich oft am berg, beim see,
ich seh dich nachts am himmelszelt.
du warst ein monolith auf reisen,
geformt aus einem element,
bist fordernd teil des steins gewesen.
den die zeit als feind erkennt.
ein segelschiff vom sturm gequält,
irgendwo in dir war stille
und wurde stiller – wurde stein.
so wuchs aus tagen, ungezählt,
der härteste kristall der welt.
so wuchs in dir, unkenntlich klein,
für diesen streit der siegeswille:
verfall über verbleib.
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