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-- Prosa
--- So endet ein jeder Tag

planlos - 16.09.2008 um 14:14 Uhr

erstmal einige Worte vorweg.
Ich wünsche mir viele Antworten auf meine Prosa, ich hoffe, ihr werdet mich hier zutexten ;)
Ich behalte mir das Recht vor, Rechtschreibfehler machen zu dürfen. Grammatik ist nicht mein Gebiet ;)
Aber es sollte schon leserlich sein.


Schichtwechsel, aber die Maschinen laufen weiter. Sie laufen immer. Der schnelle Heimweg. Keine Worte.
Die ersten Stufen. Es knirrscht. Der Geruch nach Schweiß und Krankheit ist erdrückend.
Selbst das Licht, welches durch die Ritzen der zugenägelten Fenster erscheint, wird vom Schatten völlig ausgemerzt.
Durch den Staub kann man die eigene Hand vor Augen kaum sehen.
Der Schimmel, ein Paradies für das Ungeziefer.
Aber man gewöhnt sich. Der Mensch gewöhnt sich an alles, es braucht nur seine Zeit.
Die guten Zeiten sind vorbei.
Das Fühlen ist durch die Erschöpfung völlig abgestumpft.
Bloß die Grundgedanken, der bloße Wille zum Überleben, steht noch aufrecht.
Aber auch dies wird von Tag zu Tag abgestumpft.
"Schon weil der Mensch ein Mensch ist hat er Fäuste im Gesicht nicht gern, er will unter sich keine Sklaven sehn´ und über sich keine Herrn". - Aber auch dies vergeht. Der Wille zum reinen überleben ist stärker.
So werden es auch die letzten irgendwann erkennen.
Oh, unter dieser Tür kommt der vermoderte Geruch hindurch, der Gestank quillt förmlich durch die Türschwelle.
Einer weniger.
Die Ratten haben bestimmt schon begonnen.
Vielleicht ist ja noch was hohlbar, aber nein. Gefahr.
Hoffentlich kann die Miete noch bezahlt werden, für die Scheibe altes Brot sollte es heute nichtmehr reichen, aber die Kinder gehen vor.
Vielleicht doch in den vermoderten Raum....
Der Bäcker könnte auch ein Auge zudrücken. Nur eine Scheibe.
Schlafen.
Vielleicht gelingt es.
Aber auch dies hilft nicht gegen den lehren Magen, genausowenig wie die lehren Stimmen der Politiker.
Das schafft nichtmal mehr das Brot.
So endet ein jeder Tag.




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