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--- Durch die Nacht mit Zaimoglu und Uhlmann

Nachrichten - 02.09.2008 um 20:44 Uhr

Ein Film von Edda Baumann-von Broen
Länge: 52 Minuten
Eine Produktion von Avanti Media für ZDF / ARTE

ARTE, 4. September 2008, 23:55 Uhr

Mit Thees Uhlmann (34), Frontmann der Hamburger Band Tomte und Mitbegründer des Independent-Labels Grand Hotel van Cleef, und Erfolgsautor Feridun Zaimoglu (44) („Kanak Sprak“, „Leyla“) treffen sich zwei Künstler, die sich die Auseinandersetzung mit der deutschen Sprache auf die Fahne geschrieben haben. Das Feuilleton bejubelte Zaimoglu für „Kanak Sprak“ und „[Zensiert]“ als Brückenbauer zwischen der Sprache der Straße und der Hochkultur. Inzwischen hat er sich literarisch längst aus der Nische eines deutsch-türkischen Sprachrohrs befreit. Auch Thees Uhlmann ist Kontroversen gewohnt. Seine Indie-Pop Band Tomte wird regelmäßig als beste Band der deutschen Indie-Szene bejubelt oder als schlechteste abgewatscht.

Dass das Treffen der beiden Künstler in Wales stattfindet, hat vor allen Dingen mit Zaimoglu zu tun, denn der gilt an der Swansea University als aufregender Vertreter der deutschen Literaturszene. Er ist einer Einladung der Universität gefolgt, um dort für sein neues Buch zu recherchieren. Uhlmann gönnt sich mit dem Ausflug nach Swansea eine kleine Pause von der Arbeit am neuen Tomte-Album.

Nach Zaimoglus Lesung an der Uni geht es los zu einer Landpartie im schwarzen Taxi. Beim Bogenschießen mit Blick auf die Klippen der Oxwich Bay wird allmählich das Kräfteverhältnis austariert – Zaimoglu kann besser schreiben, aber Uhlmann eindeutig besser zielen. Mit nordischem Humor und feiner Beobachtungsgabe reagieren die beiden auf alles und alle, die sie treffen – ob beim EM-Halbfinale unter walisischen Rugby-Fans, auf der Bühne mit einer Band aus Cardiff, die zusammen mit Uhlman einen Tomte-Song zum Besten gibt, oder beim nächtlichen Abstecher ins Dylan Thomas Center, das dem berühmtesten Dichter Wales huldigt. Zaimoglu zückt seine Zettelhaufen, um jede Begebenheit zu notieren, während Uhlmann mit Sprüchen wie „I am the German Morissey“ die spröden Waliser auf seine Seite zieht. Dass beide im Werk des anderen nicht ganz sattelfest sind, erweist sich an diesem Abend als Vorteil. Jenseits der Erwartungen und Kontroversen, die sie umgeben, können sie sich unbefangen annähern. Und immer wieder scheint durch, was die beiden Kultur-Querköpfe am meisten antreibt: die Suche nach den richtigen Worten.




LX.C - 03.09.2008 um 17:21 Uhr

Na ob das eine Nachricht wert ist. Literatursendungen-Tipps hätte es auch getan.



Gast873 - 03.09.2008 um 21:18 Uhr

Stimme dem zu, allerdings habe ich eine Woche lang bei der letzten Poetik-Dozentur Zaimoglu zusammen mit Trojanow in Aktion schon mal gesehen, und enthalte mich geachtet der Eindrücke dieser blutleeren Show liebendgerne eines schönen Urteils. LOL (ist eher untertrieben ausgefallen).

Gruß,
Hyperion




Der_Stieg - 03.09.2008 um 22:22 Uhr

Hilft es auch nur einer Handvoll Seelen, leichter durch die Nacht zu kommen, war es für etwas gut.

Om.




LX.C - 05.09.2008 um 00:56 Uhr

So ein Schlaucher, und so ein Raucher :))
Danke für den Tipp.
Ich mag die Sendung generell sehr gerne.




Matze - 06.09.2008 um 12:54 Uhr

Zitat:

Erfolgsautor Feridun Zaimoglu

?




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