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-- Prosa
--- Gaia, ich, deine Tochter !

Dolphilia - 18.08.2008 um 19:46 Uhr

Gaia, ich, deine Tochter ...


... balancierte einst auf der Spitze des nordischen Poles, winkte lächelnd Polaris zu, während Ursus Minor hinab brüllte, dass es mich schauderte.
Doch mit der Zeit treibst du mich fort von deinem Zentrum, alles Klammern ist vergebens, die Fliehkraft stärker, Haut und Arme werden mir schlaff.
Wie kommt es denn, dass du dich schneller drehst als damals, mich an den Rand des Lebens verbannst?
Vorbei die Zeit, als ich den Kopf in den Nacken warf und mit meinen Augen die Circumspolaren verfolgte, mich wie ein Zeiger fühlte in dieser raumumraumten Weltenuhr.
Nun tickt sie mir die Sekunden zum Sterben.
Da waren nur ich, mein Leben und jenes Tuch aus changierenden Farben, dass sich am Rande der Welt in den Äquator flocht, ich spüre schon, wie es meinen Rücken streift.

Vielleicht, Gaia, brichst du entzwei zwischen meinem Stand, und mir bleibt nur das Links, das Rechts oder das Unten,
doch noch steh ich aufrecht, auf deinem Rund, warte auf dein Beben, dein Zittern - wenn die Kruste bricht; warte auf deinen liquiden Feuerschlund, sinke zu dir zurück.
Asche zu Asche.




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