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--- Vom Eigenlob, über die Toleranz, Religion und Evol

Chronic - 29.07.2008 um 02:46 Uhr

Vom Eigenlob, über die Toleranz, Religion und Evolution, zur Homosexualität

Seit ich angefangen habe vernünftig nachzudenken, und das war so ab dem alter von 6, liebe ich Männer. „Vernünftig“ definiere ich jetzt mal damit, dass ich da erfasst habe wie alt meine Oma war. Soll heißen meine Oma war 64 als ich 6 war und für mich ist sie heute irgendwie immer noch 64, weil ich damals das erste Mal realisiert habe, was hier eigentlich alles abgeht. Wissen was abgeht, heißt also rational denken können. Zumindest in meinem „Meine Oma ist und bleibt 64“ Universum.
Das ist scheinbar sehr früh. Viele andere, auch Schwule, sagen mir es sei vollkommen unmöglich es in dem Alter schon zu wissen.
Ist es denn spät es zu merken wenn man mit einer Frau verheiratet ist?
Die aufbrausende Haltung die mir immer gegenüber gebracht wird wenn ich meine Antwort auf „Seit wann weißt du´s denn?“ gebe, lässt mich immer wütend und zynisch werden.
Aber ich wusste es auch nicht. In dem Alter war ich es einfach.
Ein sehr schöner Zustand zu bemerkten, dass man schwul ist. Man findet sich einfach sofort damit ab, weil man eh noch keine Vorstellung von Sexualität hat.
Ich war schon in der Grundschule in Jungs verliebt und es war irgendwie schön.
Ich bin schon ziemlich frühreif.

Und ich habe meine Reife nicht eingeholt. Es hört sich vielleicht sehr selbst lobend oder eingebildet an, aber im Gegensatz zu Anderen scheine ich ein rationaleres und logischeres Denken zu besitzen. Wenn das so weiter geht ist meine Reife schon tot, wenn ich grad mal 50 bin.
Ich glaube, das hat was mit meiner Sexualität zu tun. Also, dass ich einen höheren Reifheitsgrad habe, nicht dass ich denke ich hätte einen. Aber vielleicht bin ich einfach nur mit einem IQ von zweieinhalbtrillionen gesegnet, ich weiß es nicht. Ich nehme es einfach mal so hin, dass ich denke, mehr zu denken als die Anderen. Denn dass ich soviel weiß liegt daran dass ich soviel denke.

Generell denke ich, dass Toleranz etwas mit Intelligenz zu tun hat. Beides wird aus sich selbst geboren. „Was war zu erst da? Die Toleranz oder die Intelligenz?“, wobei Toleranz das Huhn und Intelligenz das Ei ist, oder andersrum das ist kommutativ.
Die Vorstellung, dass Toleranz Intelligenz „legt“, widerstrebt mir. Aber es ist ja nur eine Metapher oder so.

Versuch ich es mal zu definieren.
Toleranz ist das Mindeste was man jedem Menschen gegenüber bringen soll.
Es heißt nicht, dass man jegliche Lebensweise oder Meinung akzeptiert und immer ein Jasager ist. Nein es heißt, dass man jeden Menschen toleriert.
Und ich toleriere einen Menschen wenn ich ihn „ertrage“, „aushalte“ oder „erdulde“.
Also ihm nicht auf die Fresse hauen wenn er mir auf den Sack geht, sondern die Meinung eines Anderen neben meiner eigenen so stehen zu lassen wie sie ist.
Und das ist wirklich das Mindeste was man einen Menschen lassen kann, seine eigene Meinung.
In unserer heutigen Zeit ist die Toleranz aber ein überholtes Prinzip, das es den Intoleranten erleichtert, sich rücksichtslos durchzusetzen. Was aber nicht heißt, dass es unwichtig ist.

So sind Nationalsozialisten –im weiteren Verlauf werde ich sie kurz „Nazis“ nennen. Ich finde das, auch wenn sie sich meist selbst so nennen, ein bisschen abwertend und etwas anderes als Abwertung haben solche Menschen nicht verdient. Uns nennen auch viele Schwule und meinen uns damit beleidigen zu wollen. Was aber meist nicht funktioniert-
...So sind Nazis also dumme Menschen, die nur sich und seines gleichen akzeptieren.
So sagen sie es zumindest. Dumm ist aber ein doofer Begriff, sehr schwammig und fließend. Besser ist zurückgeblieben.
Also zurückgebliebene –das Wort zurückgeblieben wird gleich auch noch mal definiert- Menschen sind zum Beispiel auch Türken, Araber, Polen und Ostblockstaatler und alle anderen Menschen in Deutschland, die einen sehr engen Bezug zu ihren Immigrantenhintergrund haben, wie ich sie größten Teils kenne.
Ich will das keinesfalls pauschalisieren oder so, jeder Mensch ist anders und das ist auch gut so, aber sagen wir mal wenn ein Apfel die Masse der Immigranten ist, sind nur die Kerne des Apfels die, die sich irgendwann aus dem zurückgebliebenen, weil vergammelten, Fruchtfleisch erheben und einen neuen Baum bilden, die Menschen die Intelligent und demzufolge auch tolerant sind. Leider ist diese Masse ein Apfel und keine Erdbeere, an der einige mehr Kerne schon auf der Schale sitzen.

Ich habe sehr lange überlegt warum mir das so erscheint. Also, dass Immigranten meist zurückgeblieben sind.
Zu einem nicht eindeutigen Ergebnis bin ich gekommen:
Es ist die Religion, die immer noch häufig von ausländischen Eltern und Ahnen weitergereicht wird und sich dann in dem Kopf fest brennt, dieser Vorgang ist irreversibel.
Und nicht nur irreversibel sondern auch noch infizierend. Es wird einfach immer weiter gepredigt.
Im Christentum und Islam ist soviel, was in Deutschland eigentlich als nicht anfechtbar gilt, eine Todsünde.
Ob es jetzt wirklich Homosexualität ist oder Sex zum Spaß ist ja egal.
Religion ist ein Ding was es Menschen einfacher macht nachzudenken. Denn sie müssen nicht mehr nachdenken, wenn sie nur glauben! Es wird ihnen etwas gesagt und zwar was richtig und was falsch ist und danach haben sie zu handeln.
Ein paar unscheinbare Wunder hier und Erzählungen von Gottesbegegnungen da –ein brennender Busch in der Wüste ist ja auch so was von besonders- und alle stehen mit offenem Mund da und meinen Ihren Lebenssinn gefunden zu haben:
Einem Wesen zu dienen was es wahrscheinlich nicht mal gibt oder es ganz anders meinte als es gesagt hat „Es werde Licht!“
Wie auch immer. Religion ist etwas Tolles für Menschen die zu faul sind, um selber nachzudenken und nichts für mich.
Es gibt, wie ich heute mit erschrecken feststellen musste, keine einzige von unzähligen Religionen auf der Welt, die Homosexualität akzeptiert, wie sie ist.
Keine von diesen furchtbar mächtigen Gehirnwäschen, denkt auch nur einmal darüber nach was für eine großzügige Dienstleistung wir euch allen doch geben.
Ach so und nebenbei: Wer sich von den letzten Zeilen angesprochen und oder beleidigt fühlt sollte nicht weiter lesen, bringt euch nichts.

Die Evolution ist meine Religion. Sie ist einleuchtend, nachweisbar und gestattet über sich nachdenken zu lassen.
Und die Evolution ist auch die Religion die uns wirklich geschaffen hat. Danke noch mal!
Wie wir alle wissen sollten, tut diese Religion nichts was nicht sinnvoll ist.
So wie Fische an Land gehen zu lassen, um auch diesen Teil der Welt mit seinen Gläubigern zu bevölkern, hat auch die Entstehung von Homos einen Grund.
Es war so gedacht, dass wir, da wir keine eigene Familie züchten würden, die Kinder der anderen Mitmenschen mit aufziehen und beschützen.
Wir sind so selbstlos und ihr seid so oft unfair zu uns!
Trotzdem können wir Liebe für das gleiche Geschlecht empfinden.
Diesen Punkt verstehe ich nicht ganz. Ohne Liebe wären wir doch viel nutzvoller gewesen, haben keine Ablenkung und so weiter. Aber, bitte, ich will meinem Evolutionsgott seine Unfehlbarkeit nicht nachstellen.
Vielleicht hat es was mit der „Liebe gibt einem Kraft“-Geschichte zutun.
Eifersüchtig sind Homos ja immerhin auch, und wenn wir dann sehen wie glücklich dieser Liebeskram macht, würden wir das sicher auch wollen und würden streiken.
Ja streiken und eifersüchtig sein können Schwule besonders gut.
Also musste Evolution wohl was zum zufrieden stellen der Homos dazu packen, eben die Liebe.
Penisringe und dicke Kondome hätten es wohl auch getan, das wäre weniger kompliziert in der Anwendung gewesen, aber so was Tolles ist doch wohl vielmehr Erfindung der Menschen.




Matze - 29.07.2008 um 06:19 Uhr

Gehört dat nich´ eher in den "Begrüßungssaal"?



Chronic - 29.07.2008 um 15:31 Uhr

Das Lyrische Ich und der Autor sind bei diesem Text nicht ein und die selbe Person



almebo - 31.07.2008 um 09:38 Uhr

Zitat:

Das Lyrische Ich und der Autor sind bei diesem Text nicht ein und die selbe Person

Ja was bist Du dann! Die heilige Dreifaltigeit ?

Al




Hermes - 31.07.2008 um 10:07 Uhr

Zitat:

Zitat:

Das Lyrische Ich und der Autor sind bei diesem Text nicht ein und die selbe Person

Ja was bist Du dann! Die heilige Dreifaltigeit ?

Al

Alles schwer nachvollziehbar! Das ist dennoch für mich keine Prosa, sondern eher eine Abhandlung zum Thema.

Nebenbei würde mich Al´s Frage an Dich auch interessieren.




LX.C - 31.07.2008 um 13:13 Uhr

Indem du eine Notwendigkeit der Homosexualität mit deiner eigenartigen Theorie, die du unbegründet stehen lässt, herbeidiskutieren willst, stellst du dich auf die gleiche Stufe mit denen, die sie wegdiskutieren wollen. Mach doch nicht so einen Aufriss. Homosexuelle sind nicht schlechter und nicht besser als andere Menschen und vor allem: genauso heterogen.

Der Text selbst wirkt sehr unausgereift. Er strotzt vor Widersprüchen und Unsicherheiten und scheint dem Niveau, das das "lyrische Ich" (so deine unglaubwürdige Distanzierung) von sich behauptet, nicht zu entsprechen.




Gast873 - 31.07.2008 um 17:06 Uhr

der text ist weder gut noch schlecht.

als germanist aber weise ich darauf hin, dass vom "lyrischen ich" überhaupt nicht die rede sein kann, sondern von einem "erzähler" oder "erzählinstanz". das lyrische ich kommt nur im gedicht oder in einem liedtext vor ;-), nicht aber in tagebuchaufzeichnungen oder sonstiger prosa.

gruß,
hyperion




raindrops - 18.08.2008 um 09:00 Uhr

Diese Nachricht wurde von raindrops um 09:01:59 am 18.08.2008 editiert

Diese Nachricht wurde von raindrops um 09:01:20 am 18.08.2008 editiert

im gegensatz zu hyperion meine ich dass der text nicht "indifferent" ist sondern schlicht nicht gut. aus mehreren gründen

1. er behandelt ein ernsthaftes thema - toleranz - und macht selbst einen "intoleranten" eindruck
Zitat:

aber im Gegensatz zu Anderen scheine ich ein rationaleres und logischeres Denken zu besitzen

2. den intoleranten eindruck macht der text dadurch, dass er verschiedene menschengruppen als gleichförmige masse darstellt. es gibt "die immigranten" genauso wenig wie "die schwulen" noch "die nazis" (so provokant vielleicht auch letzteres klingen mag)

3. die ich-perspektive ist für so einen text nicht wirklich geeignet, egal ob das Ich mit dem autor identisch ist oder nicht. wenn schon ich-form, würde ich mir wenigstens erwarten, dass hier ein autor zu seinen eigenen erfahrungen steht.

4. schon der titel widerspiegelt die unausgegorenheit des textes. da wird mit großen wörtern um sich geworfen, sodass man sich gar nicht auskennt, was nun der autor eigentlich will. das wort "schwul" - auch wesentlich für den text - kommt hingegen im titel nicht vor....

lg raindrops




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