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-- Lektüregespräche
--- März 2008

Gast873 - 05.03.2008 um 12:56 Uhr

Die Kreditraten aus dem Februar abzahlen. Ist ein ganz schöner Bücherberg bei mir auf dem (Vor)Märztisch gewesen.

Und was lest ihr?

Gruß,
Hyperion




LX.C - 05.03.2008 um 13:54 Uhr

Ich lese weiterhin "Petersburg" von Belyj (1913).
Das ist einfach ein geiles Buch. Modern, düster und doch teilweise sehr witzig, ganz ähnlich stilistisch wie Döblins "Berlin Alexanderplatz"
Es gibt eine von Belyj autorisierte kürzere Version, die aus dem deutschen Exil stammt.
Und später wurde noch einmal die original russische Erstveröffentlichung ungekürzt übersetzt.

[Quote]Diese beiden dunklen Schatten werden sich an die fersen des Unbekannten heften, wie der Unbekannte dem Senator auf dem Fuße folgen wird. Und der hochbetagte Senator wird dich, lieber Leser, in seiner schwarzen Kutsche verfolgen, und du wirst ewig an ihn denken! (Belyj: Petersburg, Insel 1959, S. 61)
[/Quote]




Hermes - 05.03.2008 um 21:53 Uhr

Zitat:

Ich lese weiterhin "Petersburg" von Belyj (1913).

Hast Du eigentlich nun den "Birnbaum" von Herrn Fontane gelesen?
Ich tue mich schwer, finde kaum Zeit und Muße, bin ungefähr halb vorgedrungen, aber es ist auch nicht so, daß es mich abends an das "angeknabberte" Werk zurückzieht...




Der_Geist - 05.03.2008 um 22:01 Uhr

Zitat:

Immer noch beginnt das Schreiben eines jeden Textes absolut bei Null, fühle ich mich jedes Mal aufs neue wie ein Anfänger.

Franzobel in Das erste Buch, herausgegeben von Renatus Deckert, Suhrkamp Taschenbuch st 3864.




Mania - 06.03.2008 um 14:28 Uhr

Ich komme überhaupt nicht mehr zum lesen, sofern es Lektüre ist, die nichts mit meinem Studium zu tun hat.

Ich versuche gerade Zeit zu finden für

Virginia Woolf - Mrs. Dolloway

das ich normalerweise in der Bahn lese, aber die streiken ja rum.




LX.C - 06.03.2008 um 15:32 Uhr

Diese Nachricht wurde von LX.C um 15:33:09 am 06.03.2008 editiert

@ Hermes
Fontane muss noch warten. Mache erstmal Rilkes Malte fertig, mit dem gehts mir ähnlich wie dir mit dem Birnenbaum, und dann vielleicht.

@ Mania
In der S-Bahn liest sichs noch ;-)

Klar, in einem Studium muss man sich Zeit für private Lektüre nehmen
Oder man zieht sich das raus, was einen so oder so interessiert.




Mania - 06.03.2008 um 16:07 Uhr

Zitat:



@ Mania
In der S-Bahn liest sichs noch ;-)

Klar, in einem Studium muss man sich Zeit für private Lektüre nehmen
Oder man zieht sich das raus, was einen so oder so interessiert.

In der S-Bahn liest es sich hier nicht. Da hat man kaum Platz zum stehen. Gestern gab es sogar nen Polizeieinsatz am Alexanderplatz, weil es zu voll und anscheinend zu chaotisch war.

Und im Studium kann man ja nicht immer nur lesen, was einen interessiert. Wobei das Interesse weniger das Problem ist. Das ganze in eine vernünftige Hausarbeit zu schreiben, was man da so gelesen hat nervt hauptsächlich.




LX.C - 06.03.2008 um 20:45 Uhr

Nja, Friedrichstraße wurde gestern auch durchgesagt, dass man die Nebenausgänge nutzen soll, da in der Halle alles verstopft ist.

Dennoch, ich saß, und hab friedlich gelesen :-P




Gast873 - 07.03.2008 um 01:45 Uhr

@Geist:

den kenn ich doch von ein paar Anthos her, er schreibt doch auch Gedichte, oder?

Gruß,
Hyperion




Der_Geist - 07.03.2008 um 07:30 Uhr

@Hyp-Hyp: Franzobel? Der macht so manches.

Morgengruß aus dem pfälzischen Frühnebel.




Mania - 08.03.2008 um 11:14 Uhr

Hyp-Hyp? Haha, ich nenn den Hyperion jetzt auch so!



Hermes - 10.03.2008 um 21:55 Uhr

Diese Nachricht wurde von Hermes um 21:56:19 am 10.03.2008 editiert

Wird wenig gelesen in dieser Jahreszeit. War letztes Jahr auch schon so...März, April, Mai, Juni als Saure-Gurken-Zeit...erst ab Juli wurde es wieder mehr - zumindest, was die Leute hier vor- oder zugeben, gerade zu lesen -

@LX.C.: Wegen Fontane: Laß ihn ruhig warten, er läuft Dir nicht weg. War nicht mein Fall, im wahrsten Sinne des Wortes!




Gast873 - 10.03.2008 um 22:12 Uhr

Fontane, mit Verlaub, ist ein Witz.

Gruß,
der freie Spieler




Gast873 - 10.03.2008 um 22:16 Uhr

Und ich meine damit noch wohlwollend Zeitverschwendung, nicht etwa leicht oder witzig.

Gruß,
Johann Wolfgang von Mann




LX.C - 10.03.2008 um 22:38 Uhr

Hab grad son Schnarchbuch [Malte] hinter mir, mache ich einfach nahtlos mit

Fontane - Unterm Apfelbaum

weiter. Hm.




annahome - 10.03.2008 um 23:46 Uhr

eigentlich deswegen bin ich überhaupt hier :-)

gruß
des frohesblut




Namesi - 11.03.2008 um 21:16 Uhr

Doris Lessing: Die Memoiren einer Überlebenden

Die FAZ schreibt:

" ... [ein] Buch, das in seiner prophetischen Potenz auf einem Rang mit Orwells ´1984´ steht ...".

Und ich finde, das stimmt.




LX.C - 12.03.2008 um 21:44 Uhr

Was wird denn prophezeit?



LX.C - 12.03.2008 um 21:47 Uhr

Tucholsky - Rheinsberg

Aus aktuellem Anlass zum zweiten Mal gelesen.




Namesi - 14.03.2008 um 09:36 Uhr

@LX.C zu "Memoiren einer Überlebenden":

Zitat:

Was wird denn prophezeit?

Während „1984“ zeigt, wie eine Zivilisation untergeht, indem sie in einer Überwachungsgesellschaft erstarrt, beschreibt Doris Lessing in den „Memoiren einer Überlebenden“ anhand der Straße einer Großstadt wie eine Gesellschaft im Chaos versinkt. Nichts funktioniert mehr. Rechtssystem, Verkehr, Energieversorgung, Lebensmittelversorgung, Geldwirtschaft sind zusammengebrochen. Aus dem Chaos heraus entwickeln sich jedoch Keimzellen einer neuen Gesellschaft. Eine besondere Rolle beim „Neuanfang“ schreibt die Autorin dabei Jugendlichen und Kindern zu, die ohne Familienbindung auf der Straße leben und ohne die Moralvorstellungen der alten Welt aufwachsen. Aus Kinder- und Jugendbanden werden „ideologieballastfreie“ Stämme, die irgendwann in neue Gegenden aufbrechen. Am Ende erscheint aber auch ein Marsch in die Ferne sinnlos, weil dort ebenso nur Chaos zu erwarten ist. Die Überlebende (eine ältere Frau), eine bei ihr wohnende Jugendliche und deren Geliebter bleiben in der Straße - umgeben von einer Kinderbande, die vor Kannibalismus nicht zurückschreckt. Ein Funken Hoffnung bleibt. Das Buch ist dramatisch aufgebaut und lässt sich flüssig lesen. Es ist im Übrigen gar nicht so dick.
Gruß Namesi




almebo - 14.03.2008 um 15:09 Uhr

Oh, Rheinsberg da werden Erinnerungen wach und nicht nur der Wochenendausflug der Studentin Claire und ihrem Wolfgang im Schlossstädtchen Rheinsberg

Das konnte der "alte Kurt", wohl einer der scharfzüngigsten und hellsichtigste Chronist der Weimarer Repuplik

Wenn auch mit einer oft bissigen aber umsomehr unterhaltsamen Kritik verfolgte er das Ziel einer demokratischen und zivilen Gesellschaft..

Seine Texte zu Kabarettssongs haben mir immer imponiert.

al




almebo - 14.03.2008 um 15:30 Uhr

Lese im Moment Turgenjew:

"Väter und Söhne"

al




Seelenmacher - 16.03.2008 um 18:36 Uhr

Gerade abgeschlossen:
"Andorra"- Max Frisch. Hat mir serh gefallen!
Besonders spannend ist es, wenn man es dann auch noch spielt!

Jetzt widme ich mich mal wieder der "Jugendliteratur" : Im Schatten des Elfenmondes (O.R. Melling).
Sehr schöne Geschichte, doch der Schreibstil gefällt mir nicht richtig. Er ist so gehetzt und so viel auf ein mal.




Hermes - 16.03.2008 um 18:39 Uhr

Zitat:

Gerade abgeschlossen:
"Andorra"- Max Frisch. Hat mir serh gefallen!
Besonders spannend ist es, wenn man es dann auch noch spielt!


Ja, Barblin und Andri - ich erinnere mich dunkel, und an das unglückliche Ende dieses Stückes.




LX.C - 18.03.2008 um 17:29 Uhr

Goethe - Italienische Reise
Schmid - Glück


Andorre hab ich auch sehr gemocht.
Schön. Schön.




Hermes - 22.03.2008 um 00:28 Uhr

Wann trau´ ich mich endlich

Doktor Faustus

anzufangen, der mir kürzlich in der ebenso schlichten wie edlen Suhrkamp-Ausgabe geschenkt wurde?
Wird wohl eher später als gleich - hm.




Gast873 - 24.03.2008 um 21:04 Uhr

"Doktor Faustus" ist ein Meisterwerk und Manns persönliches Dankeschön für Hesses Erwähnung im "Glasperlenspiel" ;-) und nicht ganz unumstritten. Wer Manns kleptoman(n)ische Sprachverliebtheit kennt (Adorno lässt grüßen), weiß, dass der Maestro wieder einmal mehr einen Roman geschrieben hat, der einen Sprachgenuss der Extraklasse bietet. Sehr zu empfehlen.

Gruß,
Eoban

P.S. Ich widme mich ganz bescheiden "Dem Spieler" von Dostojewskij zu.




LX.C - 27.03.2008 um 13:22 Uhr

Enzensberger - Hammerstein



Der_Geist - 27.03.2008 um 13:24 Uhr

Günter Grass - Das Treffen in Telgte



Hermes - 27.03.2008 um 14:29 Uhr

Zitat:

"Doktor Faustus" ist ein Meisterwerk und Manns persönliches Dankeschön für Hesses Erwähnung im "Glasperlenspiel" ;-) und nicht ganz unumstritten. Wer Manns kleptoman(n)ische Sprachverliebtheit kennt (Adorno lässt grüßen), weiß, dass der Maestro wieder einmal mehr einen Roman geschrieben hat, der einen Sprachgenuss der Extraklasse bietet. Sehr zu empfehlen.

Gruß,
Eoban

P.S. Ich widme mich ganz bescheiden "Dem Spieler" von Dostojewskij zu.

Gibt es eine Erwähnung im "Glasperlenspiel"? Nach 19 Jahren, die seit dem Lesen des Hesse´schen "Alterswerkes" vergangen sind, erinnere ich mich nicht mehr an jedes Detail.....

Dostojewski bleibt Dostojewski - also keine Bescheidenheit! Dieses Werk habe ich vergangenes Jahr in sehr kurzer Zeit gelesen; kann es Dir nur empfehlen.




almebo - 27.03.2008 um 16:46 Uhr

Diese Nachricht wurde von almebo um 16:48:05 am 27.03.2008 editiert

Dostojewski`s "Der Spieler" scheint wohl stark autobiografisch motiviert gewesen zu sein.
Ich habe mal eine Manuskriptseite über den genannten Roman gelesen. Solche wirren Aufzeichnungen hatte ich noch nie gesehen.
Ob dieses "Zeichengekritzel" mit Zeichnungen begleitet sich wohl wieder nach einem Anfall anschloss?

D. war ja selbst von Kindheit an Epileptiker, wenngleich er bisweilen behauptete, die Krankheit sei während der Verbannung nach Sibirien zum ersten Mal aufgetreten. Zeit seines Lebens litt er unter schweren Anfällen.
Als "Der Idiot" entstand waren sie besonders heftig. Sein Sohn Aljoscha (nur 2 Jahre alt)
starb ebendalls an Epilepsie.

Dass er ein großer Schriftsteller war, ist ihm nicht abzusprechen. Ich will hier nicht ironisch
werden. Ob die Krankheit - oder gerade deshalb ihn so genial hat werden lassen?


al




Gast873 - 27.03.2008 um 16:54 Uhr

Diese Nachricht wurde von Hyperion um 17:21:23 am 27.03.2008 editiert

Zitat:

Gibt es eine Erwähnung im "Glasperlenspiel"?

Es gibt einen Glasperlenspielmeister (Magister Ludi), der Thomas von der Trave heißt und Züge des berühmten Schriftstellers Thomas Mann trägt. Bei zwei Vorträgen von Volker Michels und Drewermann, denen ich beiwohnen durfte, wurde die Freundschaft der beiden Dichter Hesse und Mann betont. So hat Hesse z. B. die Familie Mann mehrere Monate in der Schweiz bei ihrer Flucht vor den Nazis am Lago M. wohnen lassen. Die Germanisten sind sich weitgehend darin einig, dass der oben erwähnte Magister Ludi auch durch die Namensgebung Hinweise auf Thomas Mann enthält (Lübeck liegt an der Trave) und eigentlich nur auf ihn schließen lässt.

Mann hat sich außerdem für den Nobelpreis Hesses (1946) sehr stark gemacht, ohne ihn hätte ein Deutscher nach 1945 nicht so schnell wieder einen bekommen. Thomas Mann konnte sich dagegen mit Musil nicht vertragen; so war der gute österreichische Schriftsteller zeit seines Lebens auf Thomas Mann krankhaft neidisch, weil er selber nie den Nobelpreis bekam, zwar andere Auszeichnungen schon, aber nicht den großen Coup gelandet hat. Die Schriftsteller sind da manchmal auch ein eitel Volk. ;-)

Gruß,
Hyperion




LX.C - 27.03.2008 um 18:30 Uhr

Die Bibel



Mania - 27.03.2008 um 21:03 Uhr

Zitat:

Die Bibel

Du hast vergessen den Autor anzugeben ;-)

Mit Aprokryphen?




Hermes - 27.03.2008 um 21:09 Uhr

Zitat:

Es gibt einen Glasperlenspielmeister (Magister Ludi), der Thomas von der Trave heißt und Züge des berühmten Schriftstellers Thomas Mann trägt. Bei zwei Vorträgen von Volker Michels und Drewermann, denen ich beiwohnen durfte, wurde die Freundschaft der beiden Dichter Hesse und Mann betont. So hat Hesse z. B. die Familie Mann mehrere Monate in der Schweiz bei ihrer Flucht vor den Nazis am Lago M. wohnen lassen. Die Germanisten sind sich weitgehend darin einig, dass der oben erwähnte Magister Ludi auch durch die Namensgebung Hinweise auf Thomas Mann enthält (Lübeck liegt an der Trave) und eigentlich nur auf ihn schließen lässt.

Mann hat sich außerdem für den Nobelpreis Hesses (1946) sehr stark gemacht, ohne ihn hätte ein Deutscher nach 1945 nicht so schnell wieder einen bekommen. Thomas Mann konnte sich dagegen mit Musil nicht vertragen; so war der gute österreichische Schriftsteller zeit seines Lebens auf Thomas Mann krankhaft neidisch, weil er selber nie den Nobelpreis bekam, zwar andere Auszeichnungen schon, aber nicht den großen Coup gelandet hat. Die Schriftsteller sind da manchmal auch ein eitel Volk. ;-)

Gruß,
Hyperion

Vielen Dank. Den Magister Ludi Thomas von der Trave hatte ich nicht mehr auf dem Schirm. Jedoch liegt, wie Du zutreffend beschreibst, hier die Assoziation nahe.

Dass Hesse die Familie Mann bei sich hat wohnen lassen, war mir bisher nicht bekannt.




LX.C - 29.03.2008 um 17:14 Uhr

Zum Glück muss man im Magister Ludi nicht den Thomas Mann sehen, wenn man nicht will.
So nahe liegen diese Figuren auch nicht beieinander. Zudem hat Hesse viele Schriftsteller im Schweizer Exil aufgenommen und beherbergt und ihnen weitergeholfen, nicht nur einem T. Mann,
der es vermutlich am wenigsten nötig gehabt hätte.

@ Mania – ohne Apokryphen. Dafür mit über 200 Holzschnitten :P
Autoren dieser Anthologie sind mir unbekannt. In der Übersetzung von Martin Luther.

Joice – Ulysses




LX.C - 29.03.2008 um 17:47 Uhr

Der hieß ja Knecht. Hab das verwechselt. Entschuldigung. Ist schon so lange her.



Gast873 - 29.03.2008 um 19:31 Uhr

@Alex: O.K. Ich dachte schon ... :-)

Josef Knecht. Hm schöner Nachname, angelehnt an das stärkste und beste Kapitel über "Herr und Knecht" in der Philosophiegeschichte aus der "Phänomenologie des Geistes" von Hegel, nämlich "Herrschaft und Knechtschaft". Josef Knecht liest und studiert tatsächlich auch Hegel, storyintern versteht sich, denn Hesse war den Philosophen privat nicht sooooo wohlgesonnen, er war ja schließlich auch ein Dichter, il Poeta, würden die Italiener sagen, aber immerhin kannte er Hegel, Nietzsche, Platon (Sokrates) und Schopenahauer ganz gut. :-)

Gruß,
Radiohead




Der_Geist - 29.03.2008 um 19:40 Uhr

Zitat:

Joyce – Ulysses

Dieses Buch hat mir persönlich so saumäßig viel mit auf den Weg gegeben (ist schon ein paar Jahrzehnte her). Allerdings könnte ich es in meiner heutigen "Verfassung" (Alltagsbrimbamborium, Existenzsicherung etc.) mit Sicherheit nicht mehr von Anfang bis Ende durchlesen. Rabelais´ "Gargantua und Pantagruel" (auch son meiner Meinung nach "wichtiger" Schinken), hat zwei Jahre Nebenher-Lektüre beansprucht, bis er letztes Wochenende endlich "fertig" war.




LX.C - 30.03.2008 um 18:11 Uhr

Na das bestäkt mich. Ich glaube auch, eines der Werke der Moderne. Das kann ich nicht auslassen.

Und auch noch ein bisschen:
Hugo - Der Glöckner von Notre-Dame




almebo - 30.03.2008 um 19:31 Uhr

Diese Nachricht wurde von almebo um 19:38:31 am 30.03.2008 editiert

Hesses Glasperlenspiel ist wohl die intellektuellste
Antwort auf die Barberei der Hitlerdiktatur.
Hesse arbeitete daran so lange wie an keinem seiner Bücher von 1930-1942..
Lieber von Faschisten erschlagen werden, als selbst Faschist sein. Lieber von Kommunisten erschlagen werden, als selbst Kommunist sein, soll er einmal gesagt haben.

Hesse: Es galt für mich zweierlei: einen geistigen Raum aufzubauen, in dem ich atmen und leben konnte, aller Vergiftung der Welt zum Trotz, und zweitens den Widerstand des Geistes gegen die barbarischen Mächte zum Ausdruck zu bringen..

Thomas Mann hatte sich zwar um Hesse bemüht, aber auch nicht mehr wie anderen verfolgten Schriftstellern beigestanden.

Eines möchte ich aber relativieren. Oben war die Rede, dass sich Mann sich nicht sehr mit Musil vertragen habe.
Thomas Mann hatte mit Musil ein gutes Verhältnis und sagte einmal über Musil`s Werk: Der Mann ohne Eigenschaften ist ohne jeden Zweifel die größte Prosa, die mit dem Vornehmsten rangiert, was unsere Epoche überhaupt zu bieten hatte, ein Buch, das die Jahrzehnte überdauern und von der Zukunft in hohen Ehren gehalten werden wird.
Dafür wäre ihm der Nobelpreis zu gönnen!


al




Der_Geist - 31.03.2008 um 08:56 Uhr

Heinrich Böll - Ansichten eines Clowns

Endlich mal wieder was Gescheites.

(Flohmarktschnäppchen, ausrangiertes Büchereiexemplar, gut erhalten, von 1963, für wenige Cents)




almebo - 31.03.2008 um 11:50 Uhr

Was man auf dem Flohmarkt doch hin und wieder "Gutes" ergattern kann. Mit dem Verlust seiner Freundin an einen einflussreichen Katholiken, weshalb der soziale Abstieg eines sentimentalen Komikers, der seine Freiheit gegen jegliche Macht zu verteidigen sucht, vorprogrammiert ist.

Aber für ein Paar Cent, kann man sich das ruhig mal mitnehmen.-


al




Der_Geist - 31.03.2008 um 12:21 Uhr

Zitat:

Aber für ein Paar Cent, kann man sich das ruhig mal mitnehmen.

Du sagst es.




Gast873 - 31.03.2008 um 22:08 Uhr

Diese Nachricht wurde von Hyperion um 22:09:38 am 31.03.2008 editiert

Ist richtig, Musil mochte Thomas Mann nicht, hier nur ein Zitat von vielen: Hass-Liebe

Gruß,
T.




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