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-- Lyrik
--- Eine Reise

AlmaSchneider - 05.03.2008 um 10:14 Uhr

Eine Reise

I Von Agadir nach Marakesch

Die Hügel sehen aus
Wie unrasierte Männer
In den Wipfeln der Eisenbäume
Weiden Ziegen
Nebel fetzenartig tief
Liegt in mit Steinen umgrenzten Feldern

Grün spiegelt sich zwischen Strommasten
In roten und ockerfarbenen Dörfern
Löschen Dromedare ihren Durst
Ein dürrer Hund streunt in der Hitze
Und immer wieder Schafe und Ziegen


II Marakesch

Dann fließ das Blut zusammen
Am Platz der Gaukler
Quirlt und brodelt es
Ergießt sich in die Souks
Gewürze, Leder, Metall, Stoffe
Aus dem Boden gegrabenes
Von den Feldern geholtes
Die süßen Kaktusfeigen
Verlangen einen guten Magen


III Von Marakesch nach Casablanca

Rot leuchtet der falsche Pfeffer
Schwarze Plastiktüten wie Vögel
Aufgeplustert und bewegt vom Wind
Unter Mandelbäumchen und Oliven
Im Brautschleier des Wasserfalls
Schläft ein junger Mann


IV Casablanca

Schweigend und glatt liegt das Meer
Casablanca lebt und leuchtet
Ein Liebespaar sah ich
Im Schatten der großen Moschee
Das Haar des Mädchens glänzte
Im blauem Licht der nahenden Nacht



V Kasbah von Rabat

Auf ausgetretenen Stufen
Kauert ein geschmeidiges Figürchen
Scheu blicken die braunen Augen
Dann verschwindet es flink
Im Weiß und Blau der Kasbah
Wie gerne hätte ich mit ihr gesprochen


VI Medina von Fes

Aus tausend Türen und Gängen
strömen Gerüche
Farben drängen aus den Schatten
Lähmen die Augen und Glieder
Erst das Lied einer Frau
Bewegt wieder die Beine
Bepackt schiebt sich ein Esel vorbei
Mir juckt die Haut in der engen Gasse
Süß zerfällt die Dattel im Mund


VII Erfoud

Vor den Toren der Wüste
Sah ich Sandhexen wirbeln
Sie schenkten mir Rosen
Warfen Sand auf meine Zunge
Und den Mann in Blau




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