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-- Lyrik
--- In den Nächten

Karoline - 27.02.2008 um 08:43 Uhr

In den Nächten,
Wachend, lausch ich dir nach, Stadt
Dem Stöhnen, das aus den Häusern steigt,
Nach quälendem Tage.

Einer Kranken gleich
Schreit, empört sich die Stadt
Im halben Schlaf, wälzt sich
Auf Plätzen, auf Straßen, über die Dächer
Von Querstraße zu Querstraße, dazu
In den Abflüssen lauern die Ratten
Gasige Fieber, will heißen Miasmen.
Fern der Schornstein, Feueratem
Gottesfinger in der Landschaft.

Vor meinem Fenster der
Lumpensammler, vergessene Gestalten
Mit grauen Gesichtern, fröhlich, so scheints.
Ein Pfeil, ein sirrendes Auto. Die Ampel
Zwinkert mit dem dritten Auge, derweil
Die Fahrbahn ihr Fell leckt, katzenschlau.

Ach Schlaf.
Wird bleiben der Regen, der ans Fenster
Schlägt. Rhythmus wachen Krähengeschreis.
Meine Hand auf deinem Kissen, du. Dein
Forschender Blick am Morgen.
Herz, wenn du wüsstest.




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