Zitat:
guter stil fuer mich (in der belletristik) ist: wenn es sich fluessig lesen laesst, ein anspruchsvoll-umfangreicher wortschatz da ist, und eine message vermittelt wird, die mich "rockt". mal so als einstieg. ganz spontan.
Na also, jetzt wird´s spannend!
Was lässt sich flüssig lesen? Ich habe zwar gefordert, dass ein Schachtelsatz logisch aufgebaut ist, weiß jetzt aber nicht, ob das ´flüssig lesen´ bedeutet.
Als Beispiel: mit Proust tue ich mich schwer, finde aber seine Bandwurmsätze durchaus logisch aufgebaut.
Ein ´anspruchsvoll-umfangreicher Wortschatz´...Ja, aber für mich bedeutet das z.B., zu wissen, wie die Dinge heißen. Ein einfaches Beispiel: wenn ich das Wort ´Tau´ kenne, muss ich nicht von einem ´dicken Seil´ reden. Zu viele - gerade deutsche -Autoren verfügen nur noch über den abstrakten Wortschatz des Feuilletons und es entsteht blutleere Prosa. Man lese hierzu Ludwig Reimers´ Stilkunst, die für mich - nennt mich konservativ - immer noch maßgeblich ist.