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Waldgaenger - 07.11.2007 um 21:57 Uhr

Immer wieder breche ich über bestimmte Übersetzungen in schallendes Gelächter aus. Übersetzer sind halt schlecht bezahlt und unter Zeitdruck.

In letzter Zeit hat mich besonders die Übersetzung von Heinleins ´Stranger in a strange World´ (Bastei Lübbe) amüsiert. Obwohl es sich hierbei schon um die Überarbeitung einer Übersetzung handelt, rollt es einem die Fussnägel hoch. Meine Lieblingsklöpse:

Jemand, der sehr parfümiert ist, wird mit den Worten geschildert, er komme gerade aus einem ´Katzenhaus in New Orleans´. Der Betreffende arbeitet natürlich nicht mit Tieren: ein ´cathouse´ ist ein Puff.

Nein, ein ´cry baby´ ist kein ´Schreibaby´, sondern auf deutsch eine ´Heul-Suse´... (Der Bindestrich bei Heul-Suse verdankt sich übrigens der Tatsache, dass dieses Wort ohne denselben seltsamerweise - wie ich in der Vorschau gesehen habe - zensiert wird. Puff übrigens witzigerweise nicht.)

Am absurdesten - und völlig unverständlich - wird es, wenn plötzlich behauptet wird, der Apfelkarren von jemanden werde umgestürzt: jedenfalls solange man nicht weiß, dass ´to upset someones apple-cart´ bedeutet, die Pläne von jemandem zu vereiteln.

Sehr witzig in diesem Zusammenhang finde ich übrigens auch die Webseite http://www.uebelsetzt.de/, auf der es zwar um Übersetzungs- und Synchronisationsfehler bei Film und Fernsehen geht, trotzdem...




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