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LX.C - 15.09.2007 um 19:17 Uhr

[Quote]Die Behauptung von der Sicherheit der Erkenntnis hat die Sicherheit der Erkenntnis zu ihrer Voraussetzung.

(Simmel, Georg: Philosophie des Geldes, 1920, S. 82) [/Quote]




Ari - 18.09.2007 um 15:43 Uhr

Das klingt recht logisch. Aus einer Prämisse wird eine ihr nicht widersprechende Behauptung abgeleitet. Genauer ist die Behauptung lediglich die Prämisse. Ich weiß nicht, was Simmel damit meint, kenne dieses Buch nicht, glaube aber, daß mehr dahinter steckt. Auf den ersten Blick würde ich es aber anders sehen, nämlich daß ungewisse, unsichere Zeiten gerade die Voraussetzung für jene Behauptung sicherer Erkenntnis sind, insofern als sie ein Bedürfnis produzieren nach Sicherheit, während in Zeiten einer sicheren Erkenntnis, m.a.W. eines herrschenden Dogmatismus, die Behauptung von der Sicherheit der Erkenntnis nicht aufkommt. Warum denn behaupten, wenn man nicht insgeheim doch daran zweifelt? Das Gegenstück zur hartnäckigen Verneinung, die auf geheime Bejahung hinweist.



baerchen - 19.09.2007 um 21:12 Uhr

Diese Nachricht wurde von baerchen um 21:13:08 am 19.09.2007 editiert

Ein merkwürdiges Ding, das...
Sagt es doch aus, dass eine Erkenntnis Vorraussetzung für eine Behauptung ist.
... und wenn die Behauptung unwahr ist? Absichtlich unwahr?
Behaupten kann ich vieles.




LX.C - 20.09.2007 um 13:32 Uhr

Simmels Satz ist kritisch gemeint, das kann man natürlich schwer erahnen.

Er soll mehr oder weniger auch nur Anregung sein, in diesem Zusammenhang über Skeptizismus, Kritizismus, Relativismus und dergleichen zu diskutieren.




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