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-- Prosa
--- Strangula. Krimi

mande - 03.08.2007 um 07:40 Uhr

Strangula.
(Mande)


Sie gingen Hand in Hand. Das Laub unter ihren Füssen raschelte Vergänglichkeit. Sie blickte von der Seite zu ihm herauf.
´Seltsam´, dachte sie. ´Erst seit gestern kenne ich ihn, und doch fühle ich mich geborgen. Gibt es doch die Liebe auf den ersten Blick?´
Der Mond hatte sich durchs Wolkengebälk freigeschwommen und verzauberte den Park mit seinem milden Schein. Sie drückte fest seine Hand und er erwiderte den Druck. Der leichte Wind war sanft und angenehm kühl.
Er zeigte auf eine Bank, die wie einladend unter einem Baum stand.
„Komm, lasst uns einen Moment setzen.“
Eine Zeitlang sassen sie schweigend nebeneinander.
„Darf ich dich etwas fragen?“
Er drehte seinen Kopf zu ihr und blickte sie mit seinen blauen Augen an.
„Natürlich, Amanda“
Sie schwieg noch einen Augenblick und es schien, als ob sie mit sich kämpfe.
„Der Name Strangula. Ein seltsamer Name. Er klingt so ausländisch. Ja, ich muss an Rumänien denken.“
Er lächelte.
„Eigentlich ist es ein Kosename.“
Auf ihrem Gesicht breitete sich Staunen aus.
„Ach, dann ist es nicht dein richtiger Name?“
In seinen Augen lag ein eigentümlicher Blick.
„Nein. Man gab mir den Namen, weil die meisten Menschen, mit denen ich zusammen bin, die Luft zum Atmen ausgeht.“
Sein Lächeln breitete sich über das ganze Gesicht aus. Sie zuckte zusammen. Auf dem untersten Ast des Baumes hockte ein Rabe und starrte mit seinen runden Augen auf sie herab.
„Wie meinst du das?“
Er hob seine Hände und seine Finger, zart und doch kräftig, bewegten sich leicht und spielten eine unhörbare Musik Der klagende Ton eines Vogels drang zu ihnen herüber.
Dann schien sie zu begreifen.
„Nein,“ flüsterte sie kaum hörbar. Die Angst, kroch an ihr empor, gleich einer Schlange und lähmte sie.
Er lächelte noch zärtlicher.
„Doch!“
Seine spielenden Finger näherten sich ihrem Hals. Noch einmal erklang des Vogels klagender Ton. Dann herrschte Stille.

Kommissar Blake und sein neuer Assistent Poe standen vor der Leiche, die wie aufgebahrt auf der Bank lag.
„Was meinen Sie, Poe? War er es wieder?“
Dieser blickte auf seine Hände und bewegte seine zarten, doch kräftigen Finger, wie ein Pianist, bevor er in die Tasten schlägt.
„ Ja, es war wohl wieder Strangula!“




Mania - 03.08.2007 um 10:25 Uhr

Kitschig, klicheéhaft, fad.



mande - 03.08.2007 um 17:22 Uhr

Diese Nachricht wurde von mande um 17:34:36 am 03.08.2007 editiert

Ja, Mania,
Na, ja,muss dir recht irgendwie geben. war so eine gestrige Laune dieses Stück. Ist mir so in den Kopf gekommen. Na, werde schnell vergessen.
Siehst, Alter es schützt vor Torheit nicht!

Mit Grüssen,
Mande
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Poetis mentiri licet.




Joseph_Maronni - 03.08.2007 um 19:34 Uhr

Noch bevor ich beim Lesen des Titels strangulieren assoziierte, kam mir als erstes der historische Bodenbelag Stragula in den Sinn.

http://www.hessenpark.de/deutsch/details/subseiten/pix/stappel/pdf/LinoleumStragul a1.pdf




mande - 03.08.2007 um 19:49 Uhr

Nett, Josef, das du mein Erstlingskrimiwerk siehst mit ein wenig Humor!

Mit Grüssen,
mande
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Poetis mentiri licet.




Joseph_Maronni - 03.08.2007 um 19:51 Uhr

Worte sind doch einfach was Schönes, nicht wahr?



baerchen - 04.08.2007 um 15:47 Uhr

> Kitschig, klicheéhaft, fad.
find ich gar nicht. Ich glaube eher, das verläuft sich.
Ich sehe einen Spannungsbogen.
Und immerhin: für einen Erstlingskrimi und aus einer Laune heraus: gar nicht schlecht.
Die Dinge sind anders, als zunächst gedacht,
lösen sich aber dennoch auf.
Als würde man versuchen, eine Schleife zu lösen an einem Schuh mit Klettverschluss.

Mir gefällts.

Grüße.




mande - 04.08.2007 um 17:30 Uhr

Mir gefällts.

Wenigstens einer, der hat Ahnung!

Mande
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Poetis, mentiri licet.




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