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-- Lyrik
--- Tränen des Eros
vanhengel - 21.04.2007 um 12:23 Uhr
Sind die Tränen des Eros nicht vielmehr das verzweifelte Abbild unserer Träume, die wir uns nicht mehr zu träumen wagen (mitten am Tag).
Gast873 - 21.04.2007 um 12:28 Uhr
Tränen des Eros laufen mir blutüberströmt und schwarz, wenn ich Hegel und Nietzsche lese.
Gruß
Hyperion
LX.C - 21.04.2007 um 21:17 Uhr
Oder die Trauer darüber, das Gute und Schöne niemals besitzen zu können.
vanhengel - 24.04.2007 um 10:06 Uhr
... besitzen kann man nie etwas... schon gar nicht das gute und schöne...
sagt kant von letzterem nicht, dass es interesselos gefallen muss, um schön zu sein?
damit ist er doch auch schon jenseits von gut und böse?
jenseits von gut und schön...
gruß vanhengel
Gast873 - 24.04.2007 um 14:18 Uhr
Wenn man die Idee des Schönen und Guten annimmt (ich glaube LX.C meinte das), dann geht man von einer transzendentalen Metaphysik aus, die die Ideenfolge und ein vollständiges System aller Ideen beinhaltet, die sich in Schellings Schrift "Das älteste Systemprogramm des deutschen Idealismus" wie folgt manifestiert:
"Zuletzt die Idee, die alle vereinigt, die Idee der Schönheit, das Wort in höherem, platonischem Sinne genommen. Ich bin nun überzeugt, dass der höchste Akt der Vernunft, der, indem sie alle Ideen umfasst, ein ästhetischer Akt ist, und dass Wahrheit und Güte, nur in der Schönheit verschwistert sind. Der Philosoph muss eben so viel ästhetische Kraft besitzen, als der Dichter. Die Menschen ohne ästhetischen Sinn sind unsre Buchstabenphilosophen. Die Philosophie des Geistes ist eine ästhetische Philosophie."
Platonische Philosophie ist dort Eros.
Gruß
Hyperion
vanhengel - 24.04.2007 um 18:17 Uhr
hallo hyperion,
klasse zitat; passt wunderbar für eine poetische philosophie.
man merkt, dass schelling und hölderlin mal saufkumpane in tübingen waren und wahrscheinlich auch sehr nah in der seele sich begegneten.
vielleicht sind die tränen des eros keine verzweiflungstränen, sondern ausrruck schöner empfindung.
gruß vanhengel
Gast873 - 24.04.2007 um 22:26 Uhr
Eros ist doch das Streben nach Schönem. ;-)
Das Zitat passt außer auf Platon auch wunderbar auf Nietzsche als ästhetischen Dichter.
Gruß
Hyperion
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