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-- Lektüregespräche
--- Januar 2007

LX.C - 01.01.2007 um 19:09 Uhr

Kurt Pinthus - Menschheitsdämmerung, ein Dokument des Expressionismus



Gast873 - 02.01.2007 um 21:02 Uhr

"Die Versuchung des August Perlmann"

Gruß
Hyperion




bodhi - 03.01.2007 um 18:15 Uhr

Dschuang Dsi – Das wahre Buch vom südlichen Blütenland

Zitat:

‘Das wahre Buch vom südlichen Blütenland‘ ist eines der großen, unausschöpflichen Weisheitsbücher, denen keine Information Wesentliches hinzuzufügen, keine Kritik Wesentliches hinwegzunehmen vermag.
Ulf Diederichs

Zitat:

Die bewunderungswürdige Erfindungsgabe Tschuangtses, seine eindringlichen Gedanken über Welt und Wirklichkeit, über Sprache, über die mannigfachen psychologischen Zustände, sein Reichtum machen ihn zu einem der interessantesten chinesischen Autoren.
Karl Jaspers

Zitat:

Von allen chinesischen Büchern chinesischer Denker, die ich kenne, hat dieses am meisten Reiz und Klang.
Hermann Hesse

Daneben noch so manches Belletristische, Sachliche, Wissenschaftliche, Spirituelle, Alchemische, Guru-Hafte aus anno Null-Sechs, das in den Urlaubsresttagen möglicherweise geschlossen werden wird. Danach geht’s wieder mit der (heimlichen) Lesetasche ins Büro. ;)

Es wünscht Euch allen einen harmonisch-erfüllten (Lese-)Abend,

Euer bodhi.




bodhi - 03.01.2007 um 19:34 Uhr

Diese Nachricht wurde von bodhi um 19:44:03 am 03.01.2007 editiert

Nachtrag, da forale Editionsfrist abgelaufen: Im Hesse-Zitat muss es heißen: "Von allen Büchern chinesischer Denker..."




12gagarin - 05.01.2007 um 10:17 Uhr

Robert Schneider - Schlafes Bruder



bodhi - 05.01.2007 um 15:38 Uhr

@12gagarin
Zitat:

Robert Schneider - Schlafes Bruder

Daraus:
Zitat:

An diesem Nachmittag lagen sich Mond und Sonne gegenüber. Der Mond eine zerbrochene Hostie, die Sonne die Wange der Mutter.

Wie gefällt es Dir? Mir hat das Buch vor ein paar Jahren sprachlich sehr gut gefallen.




Kenon - 05.01.2007 um 15:53 Uhr

Arno Münster - Ernst Bloch. Eine politische Biographie.

Incipit vita nova.




bodhi - 05.01.2007 um 21:34 Uhr

Zitat:

Incipit vita nova.

Wenn doch endlich Beatrice rufen würde...

Nein. Besser nicht. Das ist ja der Punkt.




Gast873 - 05.01.2007 um 21:43 Uhr

Es gibt Leute, die nennen meine schöne Uni "Ernst-Bloch-Universität", so dass manche andere Leute geneigt sind zu fragen "was, gibts hier in Tübingen noch eine Uni?" LOL, und das ist nur eine von vielen Legenden über diesen Mann, die man sich in Tübingen erzählt.

Gruß
Hyperion




claude - 06.01.2007 um 00:31 Uhr

Christa Wolf - Kassandra



LX.C - 06.01.2007 um 12:05 Uhr

Natürlich auch noch aktueller Lesestoff, und daraus:

[Quote]Neulich hab ich an die Welt nach meinem Tod gedacht. [...] Meine Worte sind überall. Clubs und Gesellschaften werden gegründet. Ekelhaft. Über mein Leben wird ein Film gedreht. Man macht mich viel mutiger und begabter, als ich es gewesen bin. Es wird übertrieben, sogar den Göttern kommt das große Kotzen.

Bukowski, Charles: Den Göttern kommt das große Kotzen, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2006, S. 121.
[/Quote]

Musst ich so schmunzeln. Und alles ist eingetreten :-)
Der Mann hat die Welt schon immer durchschaut.




LX.C - 07.01.2007 um 23:31 Uhr

Alexander Solschenizyn - August Vierzehn



Fluss - 08.01.2007 um 12:54 Uhr

Kürzlich gelesen:

Helge Schneider - Die Memoiren es Rodriguez Faszanatas

jetzt, geschenkt bekommen:

Boris Vian - Faule Zeiten (Erzählungen I)




bodhi - 08.01.2007 um 20:57 Uhr

Zitat:

Boris Vian

Er war ein Guter. Lies es langsam und genüsslich, oder schnell und genüsslich.
;)




Gast873 - 10.01.2007 um 23:46 Uhr

Ich werde in den nächsten Tagen Folgendes lesen:

-Paul Valery: "Die fixe Idee"
-Ingeborg Bachmann: "Wir müssen wahre Sätze finden (Gespräche und Interviews)"
-Elfriede Jelinek: "In den Alpen"

Gruß
Hyperion




LX.C - 11.01.2007 um 01:13 Uhr

Georg Heym - Der Dieb

wenn ich wieder nüchtern bin 8-/




LX.C - 11.01.2007 um 13:10 Uhr

Also Georg Heyms Gedichte mag ich nicht sonderlich, aber dieses Buch mit Kurznovellen ist wahnsinnig beeindruckend, voller Düsternis und Wortgewalt, abstoßend und doch fesselnd, voller Lähmung und Aufbruch.

[Quote]Wir sind verlassen, wir sind verstoßen, und es geht mit uns zu Ende. Sie werden uns bald den letzten Rock vom Leibe reißen. Aus unseren Hemden werden sie uns Stricke drehen. Wir werden mit unserem Leibe die kotigen Straßen pflastern, damit die Wagen der Henker trocken drüber fahren. Warum sollten wir auch nicht sterben? Denn wir verpesten mit unseren Leibern die Luft, wir stinken, man fasst uns nicht an, nicht wahr? Warum sollten wir nicht sterben? Was können wir auch tun? Wir können uns ja nicht wehren? Wir sind mürbe gemacht, wir sind stumm gemacht. (aus: Der fünfte Oktober)
[/Quote]




LX.C - 12.01.2007 um 12:28 Uhr

[Quote]Am 16.01.1912, im Alter von 25 Jahren, ertrinkt Georg Heym beim Schlittschuhlaufen auf der Havel. Ein Jahr nach seinem Tode erscheint der Novellenband "Der Dieb“. Nur unter größten Bedenken war sein Verleger Rowohlt bereit, das Werk zu drucken, für dessen Schreckensvisionen er sich keinen Leserkreis vorstellen konnte. (aus dem Klappentext)
[/Quote]

Man kanns ihm nicht verdenken. Das Buch bewegt sich auch heute noch im absoluten Grenzbereich. Das ist das Krasseste, was ich seit langem gelesen habe. Bei Remarque (Im Westen nichts Neues) gliedert sich das furchtbare Elend in ein inhaltliches Gesamtbild, welches immer wieder zu neutralisieren im Stande ist. Bei diesem Buch von Heym sind die Geschichten auf das Grausame reduziert. Ich weiß nicht, ob ich es abstoßend oder gut finden soll. Ich weiß gar nicht, ob man so etwas gut finden darf. Aber ich fürchte, ich finde es abstoßend und gut. Wirklich nichts für zarte Gemüter. Hat das Buch schon mal jemand gelesen?




Uve Eichler - 12.01.2007 um 18:07 Uhr

Leonardo da Vinci-eine Biographie
Charles Nicholl

Diese Biographie versteht es die Gefühle, und somit die tatsächlichen Eindrücke, in ein rechtes Licht zu rücken.
Der Autor hat sich mit Leonardo da Vinci beschäftigt und setzt sich mit seiner Person auseinander.
Es wird ein aufklärendes, persönliches Bild von Leonardo dargestellt, welches nicht in einen Raum der Unmöglichkeit abdrifftet. Die möglichen unbestätigten Aufzeichnungen erscheinen vollkommen realistisch, da sie mit nachweisbaren Daten begründet sind. Es macht Spass dieses Buch zu lesen.




Gast873 - 17.01.2007 um 01:18 Uhr

Ich brauche wieder etwas Erotisierendes, Theologisches, ein psycho-laszives Narkotikum, deshlab werde ich jetzt nach der ermüdenden Lektüre von vorhin

Mircea Eliades "Der Versucher und die Schlange"

lesen.

Gruß
Hyperion




LX.C - 19.01.2007 um 11:01 Uhr

Ernst Toller - Eine Jugend in Deutschland
Arne-Wigand Baganz - Fahnenrost




Gast873 - 21.01.2007 um 22:32 Uhr

Und weil so schön zum Thema Liebe (die es nicht gibt *G*) passt, lese ich

"Altchinesische Liebesgeschichten"

von meheren Autoren und Überlieferungen.

Gruß
Hyperion




Herr Aldi - 23.01.2007 um 21:46 Uhr

Rainer Maria Rilke - Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge

Es kommt selten vor, dass mir ein Werk besser gefällt als erwartet, das Umgekehrte ist der Normalfall. Gut zu wissen also, dass mich Literatur hin und wieder doch noch (positiv) überraschen kann.




LX.C - 23.01.2007 um 22:57 Uhr

Aha, Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge, ein Tagebuchroman über das "sehen lernen", dem Prosagedicht näher als dem Roman. Scheint bezüglich der gesellschaftlichen Abgründe in der Großstadt ein sehr düsteres Werk zu sein. Die gesellschaftliche Krise führt Rilke dennoch nicht in die Wirklichkeit hinein, sondern hinaus zur Gottessuche, das ist der wesentliche Unterschied zu den Naturalisten, die ja zur gleichen Zeit wirkten.

Ich lese immer noch Tollers Jugend in Deutschland. Auch ein wahnsinnig interessantes und fesselndes Buch, aus dem man viel lernen kann. Mal sehen, ob ich das irgendwann näher vorstelle.




LX.C - 25.01.2007 um 11:53 Uhr

Welch Zufall, Zeitzeuge Toller trifft auf Rilke.

[Quote]"Vielleicht nimmt Rainer Maria Rilke Sie auf. Ich werde ihn fragen."
Am Nachmittag kommt Rilke. Immer wenn ich ihn sehe, denke ich an ein Bild, das ich in irgendeinem Buch fand, es zeigt einen Tataren, der, beutelbeladen, auf kleinem Steppenpferd müde durch die gelbbrennende Wüste ritt. Der jungen Frau bringt er langstielige Maréchal-Niel-Rosen, die er, man sieht es, sorgfältig gewählt hat, sie sind nicht mehr Knospen und noch nicht zur Blüte geöffnet, sie stehen in jener süßen Schwebe, wo sie nicht wissen, ob sie sich schließen oder entfalten sollen.
Mattgraue Augen unter schweren Lidern sehen mich traurig und behutsam an, dann senken sich Blick und die Spitze des hängenden Schnurrbarts auf seine Hände.
"Ich bin sehr betrübt, bei mir sind Sie nicht sicher, zwei Mal schon wurde mein Haus durchsucht. Sie hatten meine Wohnung unter den Schutz der Räterepublik gestellt, ich vergaß, den Anschlag zu entfernen, das wurde mir zum Verhängnis. Vor zwei Tagen war die Polizei wieder da. Detektive haben beim Photographen eine Mappe gefunden, in der Ihr Bild neben meinem lag. Diese Zufall war Anlass zu neuer Verfolgung."
Rilke geht, bald danach wird er aus München ausgewiesen. Die Kämpfe der Politik berührten ihn nie, dass er Dichter war, machte ihn der Polizei verdächtig.[/Quote]
Quelle: Toller, Ernst: Eine Jugend in Deutschland, Rowohlt, Reinbeck bei Hamburg 1963, S.120/121.




LX.C - 28.01.2007 um 12:55 Uhr

Ernst Toller - Hinkemann



bodhi - 28.01.2007 um 13:53 Uhr

LX.C bricht wieder alle Leserekorde...
Wer wollte da mithalten können. ;)




LX.C - 28.01.2007 um 14:18 Uhr

Diese Nachricht wurde von LX.C um 14:19:22 am 28.01.2007 editiert

:-P

Vermutlich führt nur keiner so eifrig die Lektüreliste wie ich. Finds halt praktisch, um festzuhalten, von wann bis wann ich das jeweilige Buch gelesen hab.
Für die Statistik :-P




bodhi - 28.01.2007 um 20:28 Uhr

Druckst Du´s auch aus? So als Sicherungskopie? Bei diesen anfälligen Medien heutzutage weiß man ja nie, wie lange dies lesbar sein wird.



LX.C - 28.01.2007 um 22:02 Uhr

Tjoa, und schon geht des weiter.

Johannes R. Becher - Levisite oder Der einzig gerechte Krieg

Nee, druck ich nich aus. Sollte ich vielleicht mal, ja.




Gast873 - 29.01.2007 um 18:16 Uhr

"Die Versuchung des Jack Orkney" von Doris Lessing.

Gruß
Hyperion




LX.C - 30.01.2007 um 21:54 Uhr

Wollst du nich Heym lesen? :-P



Gast873 - 31.01.2007 um 11:49 Uhr

Doch der kommt gleich an die Reihe, ich will nur noch ein paar Psychogramme, Erotisches, Verbotenes, Unbewusstes, Dionysisches lesen, um mich in die richtige Stimmung zu versetzen.

Gruß
Hyperion




LX.C - 31.01.2007 um 12:12 Uhr

*lol*

Ich lese ja grad den Becher. Ende des ersten Kapitels, eine Lazarettszene, ist mir fast schlecht geworden, so vor dem Frühstück. Ganz großartiges Buch bisher. Aber ich glaub, danach muss ich auch endlich mal wieder was seichtes, liebliches, blumiges lesen. Die letzten Wochen hab nur noch Alpträume.




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