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--- vergesst die avantgarde, fette vögel an die macht

Trillo - 29.12.2006 um 18:43 Uhr

Diese Nachricht wurde von Trillo um 18:49:09 am 29.12.2006 editiert

eigentlich, habe ich jedem forum leben abgeschworen. dann aber sich hier reingelesen und rausgelesen, dass es mir gefallen könnte, einen austausch mit schreibern und autoren zu haben...




Matze - 29.12.2006 um 22:43 Uhr

Soweit ich mich erinnere, ist "Avantgarde" ein Kampfbegriff aus dem 19. Jahrhundert. Welches Jahr geht eigentlich gerade zu Ende?

Rutsch joot, Matze




Trillo - 29.12.2006 um 22:51 Uhr

naja. du willst mir jetzt nicht erzählen, das du mit diesem begriff auf die kunst und avangardistischen künstler nicht anzufangen weist... hm. vielleicht doch.



bodhi - 30.12.2006 um 00:04 Uhr

Geht´s da um die Vögel, die in V-Formation fliegen?



Kroni - 30.12.2006 um 00:18 Uhr

Sehr frei nach Pelham/Setlur:

Die Avangarde, mein Freund, das sind Spiesser - und zwar schon morgen !




Mania - 30.12.2006 um 12:22 Uhr

Zitat:

Sehr frei nach Pelham/Setlur:

Die Avangarde, mein Freund, das sind Spiesser - und zwar schon morgen !

Das klingt interessant. Kannst du das begründen?




Kroni - 30.12.2006 um 15:45 Uhr

Das Originalzitat - von der CD "Die neue S-Klasse" von Pelham/Setlur - lautet so:

"Heute, mein Freund, ist gestern -
und zwar schon morgen."

Die Adapatation auf den Begriff der Avantgarde erfolgte meinerseits ... hm ... sagen wir mal: rein ästethisch, ohne sozialphilosophische Reflexion. Diese bleibt dem Leser überlassen nach der Melodie: Und was will der Dichter uns damit sagen ?

Zur den Entwicklungsrichtungen von Avantgarden schaue man sich im übrigen mal eines jener Gruppenfotos beispielsweise vom Minsterrat der DDR an, dann weiss man, wozu Avantgarden regelmässig verkommen.




Mania - 30.12.2006 um 17:23 Uhr

Nicht nur die Avantgarde verkommt.



bodhi - 30.12.2006 um 20:32 Uhr

Irgendwann ist jedes avant ein après, was aber nicht bedeutet, dass es kein avant zu geben brauchte.



Trillo - 02.01.2007 um 19:05 Uhr

Diese Nachricht wurde von Trillo um 19:06:44 am 02.01.2007 editiert

ihr seid mir zu seltsam. ich gehe und bepflüge wieder meinen acker, ich hoffe das die ernte diesmal reicher wird. ich und anett, haben schon schwierigkeiten mit dem haushalt, die große tocher muss auch mal vermittelt werden. der ivan, ja, des ist ein feiner, aber auch ein schüchterner, wenn er bloß werben würde. gefühle kommen später, sage ich immer...




Kenon - 03.01.2007 um 10:01 Uhr

Zitat:

eigentlich, habe ich jedem forum leben abgeschworen.

Kein schlechter Schwur. Ohnehin sollte man sich von den Menschen fernhalten:

Ein Mensch, ein Problem. Kein Mensch, kein Problem.




Mania - 03.01.2007 um 15:17 Uhr

Zitat:

Kein schlechter Schwur. Ohnehin sollte man sich von den Menschen fernhalten:

Ein Mensch, ein Problem. Kein Mensch, kein Problem.

Funktioniert auf Dauer nicht.




LX.C - 03.01.2007 um 21:22 Uhr

Bukowski sagte: Ich hasse die Menschen nicht, aber ich fühle mich besser, wenn keine um mich sind.

So ungefähr geht’s mir glaub ich auch. Allerdings auch nicht auf Dauer.




LX.C - 03.01.2007 um 21:28 Uhr

[Quote]ihr seid mir zu seltsam. ich gehe ...[/Quote]

Wäre dieses Rätsel nach Jahren nun also auch noch gelöst.




bodhi - 03.01.2007 um 21:32 Uhr

Kein Mensch, kein Problem stimmt zwar (meiner Meinung nach), aber: kein Mensch, keine Freude stimmt genauso.

Infantile Anmerkungen eines eigentlich gerade in Büchern Lesenden, der zu doof ist, seinen PC einfach auszuschalten und sich ausschließlich auf sein Lesen zu konzentrieren...

Das Netz saugt uns staubsaugerhaft ein, und irgendwann bambeln wir alle an Leuchtschirm-Strippen...




Kroni - 03.01.2007 um 23:19 Uhr

Das Netz überwindet hunderte, tausende, zehntausende Kilometer, teilweise auch die Zeit, Lebensalter, Dienstgrad und Vorstrafenregister. Irgendwie sind wir alle gleich. Und wir fangen alle bei null an - mit dem "account". Und dann überlegen wir, was wir damit so alles anfangen können.

Es gibt Leute, die sich ohne zu lügen in irgendwelchen Foren, Chats, Newsgroups und was weiß ich für Sides präsentieren können als:

"Schwule {zensiert} sucht {zensiert} Interesse an {zensiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiert}"

oder

"Sensibeler Typ, glücklich verheiratet, leidenschaftlicher SW-Fotograph (meine Fotos unter www ...) sucht offen Gedankentausch und Erfahrungsaustausch über Architekturfotographie"

oder

"Ich liebe den Regen auf meiner Haut, die Erde unter meinen Füssen, und jedes Blatt des Baumes, in dessen Schatten ich den Sonnenuntergang erwarte - eins mit der Natur und mir selbst."

oder

"Fireblade-Treiber aus Raum Padergeilenkirchen sucht Sozia für scharfe Ritte auf dem Asphalt und inne Disse."

Es hängt ganz davon ab, was man raushängen lassen will (oder kann). Ganz zu schweigen von denen, die da lügen !

So wie ein Buch die Jahrhunderte, Jahrtausende überbrücken kann, den Tod besiegen kann, wie wir zwar nicht mit einem Toden reden, aber ihm zuhören können, seine Gedanken ahnen - so eröffnet uns das Netz Gedanken zu Menschen, die zwar nicht unbedingt mit Hölderlin, Dante oder Aristoteles vergleichbar sind - aber immerhin ganz real. Wir spiegeln uns in ihren Worten, und meinen fast, wir wären nicht alleine.




bodhi - 03.01.2007 um 23:24 Uhr

Zitat:

Wir spiegeln uns in ihren Worten, und meinen fast, wir wären nicht alleine.

Ja, und am Ende schaltet jeder alleine seinen PC aus. Buchstaben und Bedeutungen hin oder her.




Matze - 05.01.2007 um 19:00 Uhr

Zitat:

Buchstaben und Bedeutungen hin oder her.

Eher hin.




bodhi - 05.01.2007 um 19:48 Uhr

Zitat:

Eher hin.
Ja, manchmal allerdings auch her.




Gast873 - 05.01.2007 um 20:28 Uhr

Zitat:

und irgendwann bambeln wir alle an Leuchtschirm-Strippen...

LOL@Bambeln. Ich lach mir gleich nen Ast, an dem wir zusätzlich bambeln können, hin UND her sozusagen, affirmativ, nicht jedoch apodiktisch affekitv, nur bißchen schizophren, in der Kaffeepause, avant et apres, toujours, bei der geistigen Tätigkeit, schöpferisch, (inter-)textuell, virtuell.

Gruß
Hyperion, der Eremit




bodhi - 05.01.2007 um 21:02 Uhr

Zitat:

Ich lach mir gleich nen Ast, an dem wir zusätzlich bambeln können ... der Eremit
Somit ist der Eremit hinfällig? Klingt nach sozialer Funktion...




Gast873 - 05.01.2007 um 21:08 Uhr

Der Eremit ist der dunkle Schatten von Hyperion, the shadow of his own moonbeam, und passt außerdem zum Hyperion, wie die Sonne zum Phöbus. Das ist alles sozio-schizo-avantgardistisch aus dem selben Topf. Mit den Menschen alleine, und wer früher stirbt ist länger tot.

Gruß
Hyperion




bodhi - 05.01.2007 um 21:11 Uhr

Ein Schatten selbst hat keine Bewegung, also doch kein Eremit. ;)



Gast873 - 05.01.2007 um 21:18 Uhr

Und als unbewegter Beweger?

Gruß
Hyperion




bodhi - 05.01.2007 um 21:20 Uhr

Ein infolge Lachens einen Ast Produzierender ist kein unbewegter Beweger, denn sein Zwerchfell schwingt.



Gast873 - 05.01.2007 um 21:27 Uhr

Deswegen mein Fragezeichen, denn der Begriff ist geklaut und beinhaltet etwas Göttliches. Ich habe eher nur eine burleske metaphysische Brechung gewagt, mehr nicht.
Mein Zwerchfell platzt dennoch gleich, weil ich mit einem schielenden Auge Wielands Abderiten-Roman und den Streit um des Esels Schatten erblicke. Köstlich, köstlich.

Gruß
Hyperion




bodhi - 05.01.2007 um 21:30 Uhr

Zitat:

Ich habe eher nur eine burleske metaphysische Brechung gewagt, mehr nicht.

Immer diese vergeblichen Rechtfertigungen...



für Notfälle: :-)




Matze - 13.01.2007 um 13:38 Uhr

Daß hier die Aura den Sieg über die Analyse davonträgt, verzeiht das Auge des Literaturliebhabers.



bodhi - 15.01.2007 um 21:58 Uhr

Selbstvergessen(d) spielten sie im Sandkasten Fang-das-Förmchen...
;)

nota bene:
und wenn das netz doch dauern tut
dann steht´s noch heute da.
...und wir sind gegangen...




Matze - 16.01.2007 um 05:50 Uhr

Sind wir nicht alle "Untergeher!?



bodhi - 16.01.2007 um 07:32 Uhr

Von Geburt an wird alles immer schlimmer.



Gast873 - 17.01.2007 um 00:42 Uhr

Zitat:

Sind wir nicht alle "Untergeher!?

Und als Untergegangene vielleicht Übermenschen? Ein Wahnsinn, mit dem wir geimpft sind als die neuen Dichter?

Gruß
Scardanelli




bodhi - 19.01.2007 um 20:37 Uhr

...und da zieht sich der créateur dieses fruchtbaren Themas einfach so zurück auf sein Landgut... wo es doch auf dem Weg in die charts ist.



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