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-- Lektüregespräche
--- September 2006

LX.C - 01.09.2006 um 01:29 Uhr

Und weiter gehts:

Jurij Trifonow - Der Tausch

Nikolai Ostrowski - Wie der Stahl gehärtet wurde




bodhi - 01.09.2006 um 05:53 Uhr

Noch immer die im August begonnenen.



hwg - 03.09.2006 um 18:21 Uhr

Soeben damit begonnen:

Chuck Klosterman, Eine zu 95 % wahre Geschichte (S. Fischer, 2006).

Man kann gar nicht besser, witziger und unterhaltsamer über amerikanische Popkultur schreiben, urteilt Stephen King.

Zum Wiederlesen ausgegraben:

Martyn Goff, Der jüngste Herr im Vorstand (Merlin, 1966).




Sophie - 03.09.2006 um 18:37 Uhr

Mal ein für mich ganz ungewohntes Genre, nämlich "Krieg", aber wahnsinnig gut geschrieben und psychologisch eindrucksvoll analysiert: Norman Mailers Erstlingsroman von 1948: "Die Nackten und die Toten".



hwg - 03.09.2006 um 22:06 Uhr

Für mich ist das Mailers bester Roman. Das erste Mal habe ich ihn 1958 gelesen, dann in Jahresabständen noch zwei Mal. Er hat auch heute nichts an Faszination verloren.



Sophie - 03.09.2006 um 23:09 Uhr

Das klingt sehr gut und weckt das Interesse an mehr Lesestoff von Mailer. Kannst Du vielleicht noch andere Werke dieses Autors empfehlen?
Wie ich las, hat er sich als politisch links orientierter Schriftsteller enorm gegen die Vietnampolitik der USA eingesetzt und neben reinen Prosawerken auch zahlreiche journalistische Arbeiten veröffentlicht.

Liebe Grüße
Sophie




Gast873 - 03.09.2006 um 23:29 Uhr

Ich lese mehrere (ausgeliehene) Clara-Schumann-Biographien.

Gruß
Hyperion




Kroni - 04.09.2006 um 10:19 Uhr

Den II. Weltkrieg von Churchill habe ich immer noch in der Zerre. Ich bin jetzt in der Mitte des 6. Bandes, kurz vor der Konferenz von Jalta. Erstmal weggelegt, genauso, wie den Simplizissimus. Der große Churchill ist nur mit Pausen zu verkraften, und beim Grimmelshausen ist es so wie fast immer bei mir und bei Büchern: Ich lese 10, 20 Seiten, dann lege ich sie weg, und nehme sie dann alsbald irgendwann wieder in die Hand, um sie sodann schnell auszulesen.

Tom Wolfe´s Fegefeuer der Eitelkeiten habe ich gerade an eine Freundin verliehen - und mir das englische Original mal wieder vorgenommen, daß ich mir in einem Anfall von Fremdsprachenvervollkommnungswahn mal zugelegt hatte.

Die Nackten und die Toten kenne ich, und habe ich eine Zeitlang sehr geliebt. Wie ich es heute nochmal lesen würde - weiss ich nicht. Darstellungen des Krieges haben mich u.a. gefesselt, weil mein Vater Kriegsteilnehmer (was für ein Unwort!)gewesen war: Flak-HJ. Im Kindergartenalter dachte ich aufgrund seiner Erzählungen, daß Krieg zu den normalen Phasen im Leben eines Menschen gehört. Als junger Mensch erkannte ich, daß dies gottlob ein Irrtum war. Seit einigen Jahren des tieferen Eindringens in die ökonomischen Gefüge dieses unseres Landes bin ich mir nicht mehr so sicher, ob ich nicht als Kind hellsichtiger war, als heute.

Eine Episode ist mir in liebenswerter Erinnerung aus dem Buch: ein erfahrener Soldat bringt einem Jüngeren bei, wie man bei Nacht noch relativ gut sehen kann: wegen des "blinden Flecks" im Auge muß man immer etwas danebengucken, wenn man im Trüben etwas scharf sehen will. Eine Methaper für so vieles.




Mania - 04.09.2006 um 13:12 Uhr

Robert Musil - Die Verwirrungen den Zöglings Törleß

und immer noch

Kabale und Liebe von Schiller, was ich zum einschlafen finde. Aber ich hoffe noch, dass da noch irgendwas spannendes passiert.




LX.C - 04.09.2006 um 13:23 Uhr

Die Räuber waren auch etwas langatmig, aber doch ganz gut. Vor allem der Schluss war recht fesselnd.



Mania - 04.09.2006 um 14:50 Uhr

Ich glaub wenn ich damit durch bin, werd ich ersma keinen Schiller mehr zur Hand nehmen.



Gast873 - 04.09.2006 um 20:24 Uhr

Schade Mania, denn jeder Satz von Schiller IST spannend und Gold wert.

Gruß
Hyperion




LX.C - 05.09.2006 um 00:05 Uhr

[Quote]denn jeder Satz von Schiller IST spannend und Gold wert.[/Quote]

Na ja, nu, übertreiben muss man auch nicht ;-)




Gast873 - 05.09.2006 um 00:27 Uhr

Nun ja, ich wünschte, ich könnte das Gegenteil behaupten, aber die Tübinger Schule läßt grüßen.

Gruß
Hyperion




LX.C - 05.09.2006 um 00:45 Uhr

Diese Nachricht wurde von LX.C um 00:50:57 am 05.09.2006 editiert

Kracht/Munz/Nikol - Die totale Erinnerung

Fotoband mit kleinen Texten über das Mysterium Nordkorea (Demokratische Volksrepublik Korea), eine der letzten "kommunistischen" Diktaturen.

Wie ich mal hörte, sollen die Menschen dort immer noch nicht wissen, dass die Mauer in Deutschland gefallen ist. Ob das stimmt weiß ich nicht, wie man sich bei so vielen Dingen die Nordkorea betreffen nicht sicher sein kann, ob diese stimmen.

Das macht auch den Reiz des Buches aus, mal einen Blick in diese geheimnisvolle Welt zu werfen.




Kenon - 05.09.2006 um 11:14 Uhr

Alfred Döblin - Berge, Meere und Giganten.

Ein vergessener Überklassiker von 1924.




Kroni - 05.09.2006 um 12:16 Uhr

Fritze Schiller gehörte auch für mich genauso wie Heinrich Spörl zu den Spätentdeckungen. In der Jugend was von gehört, Kabale & Liebe in der Penne zerlesen - "Was will uns der Dichter damit sagen?" - und über die Feuerzangenbowle halt nur abgelacht - das Buch zum Film mit Heinz Rühmann halt, Pfeiffer mit "drei äff".

Die subtile Menschenkenntnis Spörls, wie sie in "Wenn wir alle Engel wären" geradezu schillert, entdeckte ich erst mit over 30, und für Schillern mußte ich an die vierzig heranreichen, bis ich seine Gedichte neu entdeckte.

Kennt jemand Sabrina Setlur und findet deren aggressiven Rap zuweilen ganz ok ? - Dann mag er sich das Lied von der Glocke mal vornehmen, und sich vorstellen, ebendieses würde von Schwester S verrappt.

Hony soit, qui mal y pense !

Kroni




bodhi - 07.09.2006 um 20:43 Uhr

Frisch aus meiner Lieblingsbuchhandlung http://www.google.de/maps?hl=de&lr=&as_qdr=all&q=gondrom&near=Kaiserslautern&r adius=0.0&latlng=49444694,7768988,3288853854933029300&sa=X&oi=local& ct=result&cd=1 , da ausgestattet mit einem Café, in dem man gleich lesen und Kaffee trinken kann und seine Ruhe hat vor der bösen bösen Welt:

Karsten Bredemeier - Schwarze Rhetorik. Macht und Magie der Sprache.
"Führender Schlagfertigkeitstrainer in Europa", steht vorne drauf, als Zitat von RTL, Drehscheibe.

Ein nettes Lektürchen über Rhetorik, Dialektik, Eristik, Rabulistik, Schwarze Rhetorik.




Shiningmind - 07.09.2006 um 22:19 Uhr

Habe gerade Schillers "Don Carlos" beendet, um eine Bildungslücke zu schließen und beginne nun mit Heinrich Manns "Professor Unrat", nachdem ich im August den Untertan las. Nebenbei lese ich dann noch passagenweise in Nietzsches "Also sprach Zarathrustra".



Persephone - 09.09.2006 um 22:55 Uhr

Ich bin endlich wieder ein wenig zum Lesen gekommen. In en letzten paar Wochen waren es
Dostojevski - Der Spieler
als Sachbücher:
eine Essaysammlung zu Ehrenfels´ Gestaltqualitäten. Ein dämlicheres Buch habe ich lange nicht mehr in der Hand gehalten. Ich fühlte mich wie in einem Google-Suchergebnis. Jemand hat "Ehrenfels" und "Gestalt" eingetippt und die ersten fünftzig treffer zu einem Buch gedruckt.
und: "Einführung in die Philosophie des Geistes" von Michael Pauen. Kein verwirrendes Buch.
Und das war so nett, das muss ich noch erwähnen: Ich habe auf dem Flughafen von Santiago de Compostela nach fast dreiwöchiger Verzweoiflung ein Buch gefunden, as ich verstanden habe! ein englisches! Das Buch an sich war nicht so spannend, aaaber ich hatte auf dem Flug etwas zu lesen, was nichts mit ermüdenden Abhandlungen darüber, ob ein quadratischer Kreis eine Gestalt ist und warum das alles etwas mit Aristoteles zu tun hat




Mania - 10.09.2006 um 11:03 Uhr

Zitat:

Schade Mania, denn jeder Satz von Schiller IST spannend und Gold wert.

Gruß
Hyperion

Also ich sags mal so. Ich bezweifle nicht, dass Schiller für die deutsche Sprache und die Weltliteratur wichtig war. Er hat schon was, aber momentan ist es nicht das, wonach ich suche und deshalb, bereitet es mir Schwierigkeiten mich in seine Figuren einzufühlen. Es wirkt auf mich ein wenig platt. Und irgendwie fehlt mir in dem Stück der Spannungsaufbau.




bodhi - 19.09.2006 um 22:10 Uhr

To whom it may concern:

Horst Schmidt - The Germans love me for some reason. Charles Bukowski und Deutschland. Maro Verlag, Juli 2006. 18 €.

Das Buch ist in Deutsch.

http://www.maroverlag.de

Und auch sonst bin ich für den Frieden.
Vale.




LX.C - 21.09.2006 um 01:27 Uhr

Eduard Mörike - Mozart auf der Reise nach Prag

Erich Maria Remarque - Im Westen nichts Neues


In meiner Ausgabe von "Wie der Stahl gehärtet wurde" ist übrigens ein Vorwort von Erich Honecker drin, gezeichnet mit Unterschrift, was ich erst hinterher bemerkte :-) Na ja, nicht spektakulär, aber macht die Ausgabe doch irgendwie besonders.




LX.C - 21.09.2006 um 01:37 Uhr

Zitat:

To whom it may concern:

Horst Schmidt - The Germans love me for some reason. Charles Bukowski und Deutschland. Maro Verlag, Juli 2006. 18 €.

Aha, gug an, gug an. Was nich allles in letzter Zeit raus gebracht wird. Bukowski ist eben doch Weltliteratur ;-)

Mir fehlt in meiner Sammlung nur noch: Auf dem Stahlroß ins Nirwana. Gedichte.
Das solln se endlich neu auflegen. Das wird mit 50 EUR gehandelt. Unerschwinglich. Wer also zufällig noch ein Exemplar günstig abzugeben hat, der soll sich bei mir melden.




bodhi - 21.09.2006 um 04:41 Uhr

Zitat:

Mir fehlt in meiner Sammlung nur noch: Auf dem Stahlroß ins Nirwana. Gedichte.
Das solln se endlich neu auflegen. Das wird mit 50 EUR gehandelt. Unerschwinglich. Wer also zufällig noch ein Exemplar günstig abzugeben hat, der soll sich bei mir melden.

Ja, hab ich auch schon festgestellt, dass das "Stahlross" so hoch gehandelt wird. Wer dann noch ein 2tes günstig übrig hat, darf sich dann bei mir auch melden...




LX.C - 21.09.2006 um 12:57 Uhr

Diese Nachricht wurde von LX.C um 12:58:21 am 21.09.2006 editiert

Tjoa, hmm, hätten wir jetzt beide eins, dann könnten wir die Exemplare tauschen =P




LX.C - 21.09.2006 um 19:41 Uhr

Diese Nachricht wurde von LX.C um 19:41:56 am 21.09.2006 editiert

Ha, das gibs doch nich, vielleicht muss mans nur beschwören. Hab grad n günstiges Exemplar für 8 EUR erstanden :-) Da hab ich Jahre nach gesucht 8-) Also, alle übrigen Exemplare können nun an Tom weiter gereicht werden =P




bodhi - 21.09.2006 um 20:02 Uhr

Zitat:

Ha, das gibs doch nich, vielleicht muss mans nur beschwören. Hab grad n günstiges Exemplar für 8 EUR erstanden :-) Da hab ich Jahre nach gesucht 8-)

Jetzt erzähl aber nicht, dass da ein Engel bei Dir an der Haustür war, geklingelt hat, und mit sphärischer Stimme gehaucht hat: "Bist Du der LX.C aus dem versalia-Forum, der bei mir ein günstiges Bukowski-Buch bestellt hat?"




LX.C - 21.09.2006 um 21:27 Uhr

Nee, nee, es is wie immer im Leben, für sein Glück muss man schon selber was tun.



Gast873 - 21.09.2006 um 23:36 Uhr

Elias Canetti "Die Blendung". Das Buch war mein Geburtstagsgeschenk.

Mörike ist sehr schön zu lesen (Titel s.o.), es waren viele wunderschöne Bilder dabei.

Gruß
Hyperion




LX.C - 21.09.2006 um 23:53 Uhr

Zitat:

Mörike ist sehr schön zu lesen (Titel s.o.), es waren viele wunderschöne Bilder dabei.

Hm, mich haben die ersten Seiten gelangweilt, na mal sehen wies weiter geht.




bodhi - 26.09.2006 um 17:37 Uhr

Frisch auf dem Tisch:

1. Charles Bukowski - Der Andere

2. Günter Grass - Aus dem Tagebuch einer Schnecke
Zitat:

Ein Schriftsteller reist 1969 durch die Bundesrepublik - und er führt Tagebuch.
"Hier steigt uns nicht Aktenstaub von Dokumentarpoesie in die Nase, sondern der würzigere Duft eines Roman-Ragouts, in das Grass, der die Schöpfkelle mit gleicher Liebe schwingt wie den Filzstift, alles, alles würfelt: Erinnerungen an die Reisen im VW-Bus quer durch die Republik für die von ihm angeregte Wählerinitiative, böse Glossen über die SPD ... Polemik gegen die CDU/CSU ... Rückblick auf die Kindheit in Danzig ... Gedanken eines Vaters über seine vier Kinder und deren Fragen, Gedichte ... und und und ..." Rolf Michaelis in der ´Frankfurter Allgemeinen Zeitung´.

3. Jochem Kießling-Sonntag - Erfolg beginnt im Kopf - 99 Tipps für mentale Stärke
* Innere Ressourcen aktivieren
* Talente entfalten
* Visionen verwirklichen




Mania - 26.09.2006 um 20:07 Uhr

Jostein Gaarder - Sofies Welt



bodhi - 29.09.2006 um 07:03 Uhr

Diese Nachricht wurde von bodhi um 07:05:49 am 29.09.2006 editiert

Und mal gestern noch angefangen:

Klaus Mann - Mephisto. Roman einer Karriere. rororo Taschenbuch von 1981.

Rein äußerlich sieht das Buch ja voll scheußlich aus: silber-gräulich, und der Titel in roter Schrift, als wolle er den Betrachter anspringen. Der sonstige Aufdruck schwarz. Naja. Man sagt ja: Auf den Inhalt kommt es an.

Aus dem Vorwort des Originalverlegers Berthold Spangenberg:
Zitat:

Der Rowohlt Taschenbuch Verlag erwarb bereits 1966 die Lizenz für eine rororo-Ausgabe. Nun sieht er in Übereinstimmung mit mir, als dem Originalverleger, den Zeitpunkt für eine neue und legale Ausgabe des Romans für gekommen. 44 Jahre nach der Niederschrift des Romans und 35 Jahre nach dem Ende der Nazi-Diktatur, die Klaus Mann mit allen Kräften und besonders mit seinem "Mephisto"-Roman bekämpft hat, ergibt sich tatsächlich eine neue rechtliche Situation. So kann das Werk noch einmal - und nun hoffentlich auf Dauer - in die Freiheit seiner Wirkung entlassen werden.
München, im Herbst 1980.




Kroni - 29.09.2006 um 11:57 Uhr

Thaddäus Troll: Deutschland, Deine Schwaben.

Eine humoristische Beschreibung der Sozialpsychologie des Schwaben an und für sich - immer wieder interessant für jemand ausserschwäbisches wie mich selbst, vor allem dann, wenn man eine Schwäbin gehoiradet hadd !




LX.C - 30.09.2006 um 17:53 Uhr

Der Monat geht mal wieder zu Ende, so möcht ich noch vermerken, dass ich im September die Lektüre von Nietzsches "Also sprach Zarathustra" wieder aufgenommen habe und nun, nach Monaten oder sogar über einem Jahr (?) tatsächlich fast vor dem Ende stehe. Das ist für mich wahrlich ein großer Erfolg, nachdem ich das Buch schon abgeschrieben hatte, und somit mal wieder ein Zeichen ...



Fluss - 30.09.2006 um 21:01 Uhr

Haruki Murakami - Mister Aufziehvogel

Navid Kerami - Das Buch der von Neil Young Getöteten




Kroni - 01.10.2006 um 00:02 Uhr

Michael Howard: Kurze Geschichte des Ersten Weltkrieges . 2004 bei Piper erschienen, knapp 200 Seiten, von einem Oxforder Historiker verfasst, der packend, sehr elegant und flüssig schreibt, soweit mans durch die Übersetzung noch mitbekommt.

Ich hab´s heute nachmittag bis abend gelesen - einer mittelschweren Erkältung sei Dank.

Es reizt sehr, tiefer hineinzuschauen in diesen Teil der europäischen Geschichte, in der das Europa des Wiener Kongresses entgültig unterging, und der Weg nach Auschwitz weiter geebnet wurde.




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