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Kenon - 24.06.2006 um 21:34 Uhr

Ideal:

"Musterbild, Inbegriff eines völlig normentsprechenden (logischen, ethischen, ästhetischen u. a.) Verhaltens, das in der Wirklichkeit nicht auftritt, aber doch als zu Verwirklichendes vorgestellt wird." (Quelle: wissen.de)

"Ein Ideal ist aber nur dann ein Ideal, wenn seine Verwirklichung nur in der Vorstellung, in Gedanken möglich ist, wenn es als etwas nur in der Unendlichkeit Erreichbares erscheint und wenn deshalb die Möglichkeit, sich ihm zu nähern, eine unendliche ist." (Quelle: Leo Tolstoj, Die Kreutzersonate).




bodhi - 14.10.2006 um 20:18 Uhr

Genau. Man braucht ein Ideal, um es nie zu erreichen, denn sonst ist man tot.



Kroni - 18.10.2006 um 15:28 Uhr

Will man Menschen dazu bringen, einander in möglichst großen Mengen zu knechten, zu vergewaltigen, oder umzubringen, so bediene man sich hierzu vorzugsweise eines erhabenen Ideals !



Franklin Bekker - 21.10.2006 um 20:40 Uhr

Leidenschaft, ertragen von eigenem Leid, ertragen des Leides anderer, Konzentration, Großes vollbringen, sich lächerlich machen.

Ideale sind vielseitig.




Kroni - 23.10.2006 um 17:14 Uhr

Da fällt mir noch ein schönes Zitat ein, ich glaube von Aldous Huxley:

"Denken in Prinzipien führt zum Handeln mit Maschinengewehren."




LX.C - 07.11.2006 um 13:05 Uhr

Verknüpfen wir das Ideal des Eingangsbeitrages mit dem Ideenbegriff Kants, so wird dessen Nutzen sehr deutlich.

[Quote]Die Vernunft führe uns in ihrem spekulativen Gebrauche durch das Feld der Erfahrungen und, weil daselbst für sie niemals völlige Befriedigung anzutreffen ist, von da zu spekulativen Ideen, die uns aber am Ende wiederum auf Erfahrungen zurückführen, und also ihre Absicht auf eine zwar nützliche, aber unserer Erwartung gar nicht gemäße Art erfüllen. (Quelle: Kant, Immanuel: Kritik der reinen Vernunft) [/Quote]

Nach Kant sind Ideen also:

[Quote][...] "heuristische" oder "regulative" Prinzipien, sind eine Art "Fiktion", ein "Als ob", wodurch unser Forschen zwar ein gewisses Ziel hat, aber kein Ende, so dass Idee eigentlich unendliche Aufgabe besagt. (Quelle: Hirschberger, Johannes: Kleine Philosophiegeschichte)[/Quote]

Unendlich und doch keine abgehobene Versponnenheit, sondern unerlässliche Antriebsfeder.




Franklin Bekker - 07.11.2006 um 14:38 Uhr

ja und daraus kann man dann eine philosophie machen mit allem was das herz begehrt. vor allen dingen kan man sich ständig von einem in die ferne gerückten ideal aus beobachten und fast noch schöner: man kann ein ideal nehmen und es in die vergagenheit hinein lesen, bis zum heute. man kann sich eine geschichte konstruieren und zufrieden werden mit der welt, wie sie ist.



LX.C - 07.11.2006 um 17:09 Uhr

Das wäre das Verlorengeben eines Ideals, denn der Unendlichkeitsdefinition konträr.



LX.C - 15.11.2006 um 11:58 Uhr

Dem Idealrealismus zufolge, besteht das Reale durch das Ideale und das Ideale durch das Reale.

Nee, nee, diese Philosophie :-)




Franklin Bekker - 15.11.2006 um 14:13 Uhr

Platon: Ideen als leitende Begriffe
Descartes: Ideen als zu ordnendes Material
Kant: Ideen als regulative Ordnungsprinzipien
Hegel: Ideen angeodnet in einem System notwendiger Ideen (These macht die Antithese notwenig, der Gegensatz macht die synthetisierende Idee notwendig)




Gast873 - 15.11.2006 um 20:40 Uhr

Mit Verlaub zu den "leitenden Begriffen":

Ideen sind bei Platon das Seiende, im Gegenteil zu der sinnlichen Welt, die er als werdende bezeichnet .

Immer diese Gegensätze ;-).

Gruß
Hyperion




Franklin Bekker - 16.11.2006 um 10:23 Uhr

Mit Verlaub, wenn man glaubt sich auf etwas beziehen zu können, was die Ideenlehre heißt, dann braucht man aber nicht den aremen Platon dafür haftbar machen.

Es gibt keine Ideenlehre Platons. Sokrates oder andere Figuren sagen irgendetwas, immer anders und Parmenides zerlegt nach strich und faden, was im der junge Sokrates als Ideenlehre räsentiert. Also was soll das sein die Ideenlehre Platons?




Kroni - 18.11.2006 um 15:51 Uhr

Und noch´n Zitat:

Um 1990 herum geisterte eine Karikatur durch alle möglichen Zeitungen: ein schulterzuckender Karl Marx.

Bildunterschrift:

"Tut mir echt leid Jungs ! War nur so ´ne Idee von mir!"




LX.C - 18.11.2006 um 15:59 Uhr

Erst wenn das Ideal scheitert, wird die Idee ausgerottet sein.



Kenon - 18.11.2006 um 16:03 Uhr

Zitat:

"Tut mir echt leid Jungs ! War nur so ´ne Idee von mir!"

In welchen Werken hat Marx denn den Sowjetkommunismus, wie er war, dargelegt?

Warum war "Die heilige Familie oder Kritik der kritischen Kritik. Gegen Bruno Bauer und Konsorten." im sogenannten Sozialismus ein Werk für den Giftschrank?

Was für ein Marx war der Sowjet-Marx?

Lesenswert:
Was Marx am Sowjetsystem kritisiert hätte




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