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-- Literaturgeschichte & -theorie
--- Friedrich Hölderlin
Kenon - 25.05.2006 um 16:46 Uhr
Johann Christian Friedrich Hölderlin wird am 20. März des Jahres 1770 in Lauffen am Neckar geboren. Bereits zwei Jahre darauf stirbt sein Vater, im Jahr 1779 dann auch der Stiefvater.
Im Alter von 14 Jahren tritt Hölderlin in die niedere Klosterschule in Denkendorf bei Nürtingen ein und besucht später (1786-88) die höhere Klosterschule in Maulbronn. Im Tübinger Stift beginnt Hölderlin 1788 sein Theologiestudium. Dort lernt er unter anderem Hegel kennen.
1791 veröffentlicht Friedrich Hölderlin seine ersten vier Gedichte im "Musenalmanach fürs Jahr 1792". 1793 beendet er sein Examen und tritt eine Stelle als Hofmeister bei Charlotte von Kalb in Waltershausen an.
Im Jahr 1794 besucht Hölderlin Vorlesungen von Fichte, pflegt Umgang mit Schiller und trifft das erste Mal mit Goethe zusammen. Das "Fragment von Hyperion" erscheint in der "Thalia". Ein Jahr darauf beendet Hölderlin seine Hofmeistertätigkeit bei von Kalb und zieht kurzzeitig nach Jena. 1796 tritt er eine weitere Hofmeisterstelle bei der Familie Gontard in Frankfurt an, wo er sich schon bald in die Hausherrin Susette, die er "Diotima" (Protagonistin im "Hyperion") nennt, verliebt.
1797 erscheint der erste Band des "Hyperion". In der Zeit darauf beschäftigt sich Hölderlin mit dem Schreiben philosophischer Aufsätze und der Arbeit am "Empedokles". 1799 erscheint der zweite Band des "Hyperion".
Hölderlin wechselt oft seine Wohnorte: es bringt ihn nach Stuttgart, immer wieder nach Nürtingen (den Wohnort seiner Mutter), in die Schweiz, bis er sich dann 1801 in Bordeaux als Hauslehrer niederlässt, aber schon bald wieder nach Deutschland zurückkehrt.
1802 stirbt Hölderlins große Liebe - Susette Gontard. 1804 erscheinen erstmals seine Sophokles-Übertragungen und er erhält in Homburg eine Anstellung als Hofbibliothekar, die ihm ein Freund vermittelt hat.
Im Zusammenhang mit einer angeblichen Verschwörung gegen den Kurfürsten von Württemberg, an der auch Hölderlin beteiligt sein sollte, attestiert man ihm im Jahr 1805 in einem medizinischen Gutachten Wahnsinn. 1806 liefert man ihn gegen seinen heftigen Widerstand in das Tübinger Autenriethsche Klinikum ein. 1807 entlässt man Hölderlin als unheilbar krank und übergibt ihn einem Tischlermeister zur Pflege, bei dem er im Stadtturm ein Zimmer als Unterkunft erhält. Dort verbringt er sein restliches Leben.
1822 erscheint eine weitere Auflage des "Hyperion", 1826 geben Gustav Schwab und Ludwig Uhland Hölderlins erste Gedichtsammlung heraus.
Friedrich Hölderlin stirbt am 7. Juni 1843 in Tübingen.
Werke
Der Tod des Empedokles. (Fragment)
Hyperion oder Der Eremit in Griechenland.
Gedichte von Friedrich Hölderlin. (Hrsg. von Ludwig Uhland und Gustav Schwab)
(Geschrieben am 26.02.2002)
LX.C - 26.05.2006 um 12:00 Uhr
Diese Nachricht wurde von LX.C um 12:01:45 am 26.05.2006 editiert
[Quote]und besucht später (1786-88) die höhere Klosterschule in Maulbronn.[/Quote]
Scheint eine sehr berühmte Schule gewesen zu sein, ein Sprungbrett, wie man so schön sagt. Hermann Hesse war 1891 auch in Maulbronn. Und sein Roman "Unterm Rad" spielt auch dort. Der Gegencharakter des Hauptprotagonisten Giebenrath, den Giebenrath so sehr bewundert und an dessen Schulausschluss er zerbricht, ist ja auch ein junger Dichter. Aber das wird vermutlich eher mit Hesses Biographie selbst zu tun haben und nicht mit Hölderlin. Vielleicht aber inspirierte ihn Hölderlin doch. Wer weiß. Man sehe mir also diesen kleinen Ausflug nach.
Kenon - 26.05.2006 um 19:00 Uhr
Berüchtigter noch als die Maulbronner Klosterschule ist das Tübinger Stift, welches Hölderlin neben Hegel und Schelling besuchte. Nietzsche meinte darüber einst in seiner Schrift "Der Anti-Christ":
Zitat:
Man hat nur das Wort „Tübinger Stift“ auszusprechen, um zu begreifen, was die deutsche Philosophie im Grunde ist, – eine hinterlistige Theologie ...
In das Werk von Hölderlin kann man übrigens hier auf versalia hineinschnuppern.
goldenbabe1 - 31.05.2006 um 18:54 Uhr
Hallo,ich habe morgen ein Prüfungsreferat aber komme leider nicht zur recht mit diesen Autor,Friedrich Hölderlin und bitte jemanden mir zu helfen,ich bräuchte noch seine Persönlichkeiten und eine eure Meinungen was sie über Ihn denken??
Würde mich freuen wenn jemand mir so schnell wie möglich helfen könnte :(
Kenon - 31.05.2006 um 19:42 Uhr
In wenigen Zeilen ist diese Frage nicht zu beantworten, aber vielleicht findest Du hier noch ein paar nützliche Informationen zu Hölderlin:
Hölderlin an der Schule
goldenbabe1 - 31.05.2006 um 19:44 Uhr
weil von der zeit her ist auch knapp aber es musste so sein,mehr zeit hatten wir nicht!
weiß überhaupt nicht wie ich den schluss machen soll,also was ich zum schluss noch am ende sagen könnte,haben Sie vielleicht einen Vorschlag???
Vielen dank nochmal, habe schon einige persönlichkeiten gefunden, nur der schluss fehlt mir,können sie mir vielleicht helfen?
Gast873 - 22.06.2006 um 22:19 Uhr
Vielen herzlichen Dank dafür, dass es ein Forum gibt, in dem man über gute Literatur sprechen kann. Hölderlin ist, neben Wieland und Thomas Mann, einer meiner Lieblingsdichter.
Schöne Grüße aus Tübingen
Hyperion
schio - 27.11.2006 um 22:59 Uhr
Armin Risi
Da ich ein Dichter war
Reinkarnation: Gedanken, Gedichte
Und eine Begegnung mit Hölderlin
http://www.armin-risi.ch/html/diedw.htm
Dieses Buch gilt als eines der besten Bücher über Hölderlin
Ich habe es gekauft und verschenkt als es noch preiswert war –
dachte, kannst es dir ja immer noch für dich selbst kaufen – pustekuchen
http://www.amazon.de/gp/product/3906347141/ref=olp_product_details/302-7729279 -4424004?ie=UTF8&seller=
lg schio
Matze - 28.11.2006 um 18:45 Uhr
Ahhhhh, wie ich es liiiiieeeeeeebe, mich an der Hölderlinie entlang zu bewegen!
Grüßken, Euer Premiumuser, Matze
bodhi - 28.11.2006 um 20:23 Uhr
@Matze: Dass Du mal so aus Dir rausgehst. Das Leben ist voller Wunder.
Matze - 28.11.2006 um 22:11 Uhr
Genie und Wahnsinn liegen halt eng beieinander.
bodhi - 28.11.2006 um 22:24 Uhr
Zitat:
Genie und Wahnsinn liegen halt eng beieinander.
Immer diese Klischees.
schio - 01.12.2006 um 18:06 Uhr
Hölderlin als Synonym
Erich Ribbeck (Bundestrainer von 1998-2000) antwortete in einem Interview auf das erneute Nachfragen des Moderators: „Rede ich wie Hölderlin, oder was!?“
Der Name Hölderlin wurde hier als Synonym für Unverständliches gebraucht:
Das hat mich schon erstaunt und etwas amüsiert.
lg schio
bodhi - 26.12.2006 um 23:13 Uhr
In der aktuellen Zeitschrift "Gehirn & Geist" (Nr. 1-2/2007), u. a. der Artikel unter der Rubrik "Psychiatriegeschichte":
Der Schattenmann
Zitat:
Schwärmer, Poet, Narr: Das war Friedrich Hölderlin in den Augen seiner Zeitgenossen. Vor 200 Jahren nahm sich der Tübinger Arzt Ferdinand Autenrieth seiner an. Er therapierte den seelisch zerrütteten Dichter knapp acht Monate lang - und trieb ihn so endgültig in den Wahnsinn.
Der Artikel ist verfasst von Steve Ayan.
Das Heft ist im Handel käuflich zu erwerben für € 7,90.
Kroni - 27.12.2006 um 22:59 Uhr
Wenn man sich die Biographische Skizze am anfang so durch den Kopf gehen lässt, dann taucht irgendwann die Erinnerung an Julien Sorel auf, diesen Typ aus "Rot und Schwarz" von Stendal.
Kühne These: Lest "Rot und Schwarz", und ihr erspart Euch hunderte Seiten mit Gewinsele in diversen altgriechischen Versmaßen !
Kenon - 03.01.2007 um 10:14 Uhr
Diese Nachricht wurde von Kenon um 10:14:40 am 03.01.2007 editiert
Zitat:
Kühne These
Viel einfacher: Vergleiche die Biographie von Stendhal und Hölderlin und stoße dabei auf zwei unglückliche Lieben. Soetwas wie "unglückliche Liebe" soll ja unter Menschen tatsächlich vorkommen. "Rot und Schwarz" ist nur Stendhals literarische Verwertung selbst erlebten Elends.
Kroni - 03.01.2007 um 16:10 Uhr
Ich denke, wir können uns glücklich preisen, daß es auch glückliche Lieben gibt, sonst wäre die Welt noch überfüllter von diesem Geverse !
Kenon - 05.01.2007 um 15:55 Uhr
Zitat:
Ich denke, wir können uns glücklich preisen, daß es auch glückliche Lieben gibt, sonst wäre die Welt noch überfüllter von diesem Geverse !
Ja, schön wäre es, wenn alles schön wäre: ideal-harmonisch. Da Leben aber nicht ohne Widersprüche sein kann, jeder etwas anderes will, fühlt usw. usf. wird auch der Lyrik der Boden bereitet, auf dem die "geversten" Pflanzen wachsen. Lyrik spürt dem ideal-harmonischen Sein als auch den realen Widersprüchen nach, sie ist Kunst an der Sprache und blablabla.
Zitat:Wer das Tiefste gedacht, liebt das Lebendigste,
Hohe Jugend versteht, wer in die Welt geblickt,
Und es neigen die Weisen
Oft am Ende zum Schönen sich.
Friedrich Hölderlin
Kroni - 05.01.2007 um 18:37 Uhr
"Ach - wie schön !" seufzte Frau Nass. Die pensionierte Oberstudienrätin nahm einen kleinen Schluck aus ihrem Weinglas, lies ihn auf der Zunge zergehen, schmeckte in ihm gleichsam die Verse nach, die der blonde Jüngling neben ihr aus dem Buche vorgelesen hatte, das auf seinem Schoße lag.
"Und wahr - wahrhaftig und echt." versetzte der blonde Jüngling, und laß die Verse still für sich noch ein weiteres mal.
"Das junge Menschen heute noch diese Verse lesen, stimmt mich optimistisch." Frau Nass begann mit ihren Augen, die Pressglasschale auf dem Häkeldeckchen nach einem ihren Gelüsten entsprechenden Spekulatius abzusuchen. "Die meisten jungen Leute heutezutage ..." Sie seufzte, während ihre spitzen Finger ein Mandelplätzchen aus der Schale angelten.
"Wir sind nicht alleine, liebe gnädige Frau - viele von uns gibt es, und täglich werden es mehr." Sanft schloß der blonde Jüngling das Buch, und legte es andächtig neben die Schale mit dem Gebäck.
"Möchtest Du noch einen Schluck Wein?" Frau Nass hielt die schlanke Flasche schon in der Hand. Es war ein Gewurztraminer aus dem Elsaß - so tief, so schwer und so rein wie die Verse, die sie gehört hatten, während draussen die Regentropfen sanft auf dem Fenster trommelten. Schon lange senkte die Dunkelheit ihren samtenen Schleier über die Strassen der kleinen Stadt.
"Ach ja ..."
bodhi - 05.01.2007 um 19:51 Uhr
Zitat:
Es war ein Gewurztraminer aus dem Elsaß
Merlot hätte mir jetzt besser gefallen an dieser Stelle, rein sprachlich, natürlich.
Kroni - 07.01.2007 um 11:40 Uhr
Ich hatte auch dran gedacht, aber Gewurztraminer und Elsaß, das passt so gut zur dieser altdeutsch-miefigen Athmosphäre verklemmter Sinnlichkeit ... Merlot ist eher was für Outdoor-Erotik. ;-)
Gast873 - 07.01.2007 um 12:06 Uhr
Diese Nachricht wurde von Hyperion um 12:15:23 am 07.01.2007 editiert
Ich hätte eher den zyprischen Land-Wein genommen. Warum? Um, wenn ich mir die Worte des Migränikers von Sils Maria borgen darf, das deutsch-griechische, oder anders, das Dionysisch-Apollinische Fest gebührend zu feiern, mit Sphärenmusik und Äolsharfe quasi.
Gruß
Hyperion, der Grieche am Neckar
mande - 19.03.2007 um 11:47 Uhr
Diese Nachricht wurde von mande um 11:54:13 am 19.03.2007 editiert
Diese Nachricht wurde von mande um 11:51:44 am 19.03.2007 editiert
Zu der Bemerkung hier in der Discussion:
Genie und Wahnsinn liegen halt eng beieinander.
Ich selbst kenne kein Genie in der Literatur, der im Wahnsinn etwas Verständliches geschrieben hat.
Auch Hölderlin und Nietzsche nicht. Als sie dem Wahnsinn verfielen brachten sie nichts mehr ´Sinnvolles´ zustande.
Eine andere Frage ist, ob ´Genies´ mehr ´seltsam´sind. Kaum. Kenne so viele Leute, die keine
´Genies´sind, haben aber auch eine ´Macke´.
Die andere Frage wäre, verfallen ´Genies eher dem Wahnsinn?. Doch auch dies trifft wohl nicht zu. Die meisten ´Wahnsinnigen´sind keine Genies.
Dieses ist ohne weiteres in der Literatur festzustellen.
In der Bildenden Kunst, liegt die Sache nicht so klar. Es gibt ´verrückte¨ Sätze, aber einen verrückten Pinselstrich?
Vor einigen Jahren wurden Menschen, von denen man wusste, dass sie Paul Klee nicht kannten, Bilder von ihm vorgelegt und Bilder von Insassen aus einer Heil´-, und Pflegeanstalt. Und sie sollten nun sagen, welche Bilder von ´Kranken´ gemalt sein könnten. Mal tippte man auf alle Bilder, mal auf Klees Bilder. Mal auf Bilder von ´Kranken´.
(Klee war natürlich geistig so gesund, wie man eigentlich nur sein kann).
Ebenso schwierig ist es in der Musik. Man denke an Robert Schumann.
Und wer/was ist ein Genie?
Das entscheidet gründsätzlich das Publicum! Jemand kann sich natürlich vor den Spiegel stellen und ausrufen:
"Ich bin ein Genie"!
Doch ohne Publicum!
Zur Not strahlen die Frau und die Kinder. Doch wenn sie klug sind, behalten sie es für sich.
Sicher, nur von kleinen Gedanken zu ein grosses Tema.
Mit Grüssen,
Mande
Gast873 - 20.03.2007 um 18:01 Uhr
Zitat:
Auch Hölderlin und Nietzsche nicht. Als sie dem Wahnsinn verfielen brachten sie nichts mehr ´Sinnvolles´ zustande.
Was für ein doxastischer Unsinn! Scardanelli hat die besten Turmgedichte geschrieben, als er wie eine ausgetrocknete Zimmerpflanze eingegangen war, und der Philosoph mit dem Hammer hat den "Zarathustra" in der Zeit seiner geistigen Umnachtung vollendet.
Gruß
Hyperion
mande - 20.03.2007 um 18:46 Uhr
Diese Nachricht wurde von mande um 18:46:55 am 20.03.2007 editiert
Hallo Hyperion,
trotz bombastischen Wort:
doxastischer Unsinn. Was glaubst, wiviel von Leuten das verstehen?
Nietzsches wirkliche Umnachtung dürfte in den letzten drei Jahren gelegen haben.
´Zarathustra´ war so von 1883-1885
Bei Hölderlin ist die Sache komplizierter, da man sich noch immer nicht so richtig weiss, wann der ´wirkliche´ Wahnsinn begann. Das er nicht simuliert war, wie einige annahmen/annehmen, ist heute sicher.
Weder ´Der Tod des Empedokles´ und ´Hyperion
können von ein ´Wahnsinnigen geschrieben worden sein. Sicher, die Frage wäre zu klären, was es ist Wahsinn. Wie er ist. Gut
Auch wenn es geben sollte Ausnamen, ich kenne jetzt niemand, Wahnsinn und Genieliteratur sind von zwei verschidenen Dingen. Nach Goethe war Hölderlin meine zweite Bekanntschaft mit deutsche Literatur. Aber, bin immer lernbereit!
Mit Grüssen,
Mande
Mania - 20.03.2007 um 22:41 Uhr
Ich habe letztens das Heidelberg Gedicht von Hölderlin bearbeiten müssen und es war ganz ganz furchtbar. Ich kenne sonst keine Werke von ihm, ich hoffe nicht alles war so schrecklich, wie dieses "Stadtgedicht"
Gast873 - 21.03.2007 um 11:52 Uhr
Zitat:
Nietzsches wirkliche Umnachtung dürfte in den letzten drei Jahren gelegen haben.
´Zarathustra´ war so von 1883-1885
Mande
Hallo mande,
wieder so eine doxa (gr. Meinung) und keine wissenschaftliche fundierte Erkenntnis (episteme), geschweige denn argumentativer Gedankengang. Nietzsche hatte sich in der Folgekrankheit progressiver Paralyse, die du als Verweseungsstadium deklarierst, viel früher die Syphillis (lues venera) zugezogen. Aber die "Krankheit" Nietzsches dürfte sogar noch in der vaterlosen Kindheit zu suchen sein, aufgewachsen unter Frauen, wobei der fürsorgliche schwesterliche Drache Elisabeth, die sich mit Mussolini hat ablichten lassen, schon immer wollte, dass der Fritz immer und ewig nur am Kreuze ihrer Liebe hängt. Ein katatoner Zustand mit schwerwiegenden psychischen Störungen innerhalb des Umgangs mit Frauen war prädestiniert. Aber das nur marginal.
Über Wahnsinn ließe sich noch diskutieren, da hast du Recht.
Gruß
Hyperion
LX.C - 21.03.2007 um 12:09 Uhr
Diese Nachricht wurde von LX.C um 12:11:22 am 21.03.2007 editiert
[Quote]Nietzsches wirkliche Umnachtung dürfte in den letzten drei Jahren gelegen haben. [/Quote]
Nietzsches Umnachtungszustand zog sich über 10 Jahre hin. Bereits 1889 kam er nach einem gesitigen Zusammenbruch (Dez. 1888) erstmalig in die Psychiatrie, aus der die furchtbarsten Sachen überliefert sind. Ab diesem Zeitpunkt lassen sich Wahnvorstellungen und die schnell voranschreitende Umnachtung nicht mehr leugnen. Seit 1890 war er dann bei seiner Mutter zur Pflege. 1900 starb Nietzsche.
mande - 21.03.2007 um 13:10 Uhr
Diese Nachricht wurde von mande um 13:12:22 am 21.03.2007 editiert
Hallo Hyperion,
Zunächst,
ich werde mich bestimmt deine Kenntnissen was betriftt Nietzsche beugen. Für mich ist es auch um etwas anderes gegangen. Ob ein Wahnsinniger, (vieleicht ist geistige Umnachtung garn icht so ohne weiteres daselbe) etwas ´Sinnvolles´, ´Verständiges´ schreiben kann. ich selbst, gut, meine kentnissse sind gering, weiss nichts davon.
Auf Nietzsche nun:
Soviel ich weiss, war sein letztes grosses Werk ´Götzendämmerung´ 1889. Nietzsche starb in geistiger Umnachtung 1900. In diesen elf Jahren ist seine Krankheit immer schlimmer geworden.
Hat er nun in disen elf Jahren vergleichbares geschrieben wie vorher? Oder noch kurz vor sein Tod?
Wenn ja, nun, ist Nietzsche dann wohl die grosse Ausnahme.
Resumé von mein erstes Schreiben war nur, eben, dass ich nichts weiss davon in der Literatur.
In allem anderen, was im einzeln betrifft Nietzsche
und auch Hölderin, gut, (trozdem er immer noch für mich als ´Griechenfreund´ mit am lesenswertesten ist) ich will auf keinen Fall in ein Wettsreit mit dir treten. Ich würde unterliegen
Letzte Frage wäre:
Wann erkennt man ´Wahnsinn´ in die Literatur.
Schwierig ist es in Bildende Kunst, bei der Betrachtung von Weken. Auch in Music.
Vielen Dank für doxa!
Mit Grüssen aus Finland
mande
P.S.:
Mein nicht ganz korrectes deutsch bitte zu entschuldigen. In Geschichten und Gedichten, die ich schreibe hilft immer meine liebe Frau. Im statement eigenes Risiko.
LX.C - 21.03.2007 um 15:51 Uhr
[Quote]Hat er nun in disen elf Jahren vergleichbares geschrieben wie vorher? Oder noch kurz vor sein Tod?[/Quote]
Du hast schon Recht, auch am Antichrist (1888) kann man den Verfall schon bemerken. Nietzsches Wahn war auch pathologisch. Hingegen gibt es vielleicht eine Art künstlerischer Wahn, ein durch das Aufgehen in einer künstlerischen Welt Entrückung von der realen Welt, die dem Schreiben förderlich ist. Vielleicht muss man sich verlieren können, um in einem Kunstwerk neu aufzugehen.
mande - 21.03.2007 um 16:08 Uhr
Diese Nachricht wurde von mande um 16:34:50 am 21.03.2007 editiert
Teilzitat
Hingegen gibt es vielleicht eine Art künstlerischer Wahn, ein durch das Aufgehen in einer künstlerischen Welt Entrückung von der realen Welt, die dem Schreiben förderlich ist. Vielleicht muss man sich verlieren können, um in einem Kunstwerk neu aufzugehen.
*
Bei diesem was du sagst, muss ich denken an van Gogh, der für mich, was ich verstehe von Krankheit, nicht verrückt war. Eben nur ´künstlerischer Wahn´.
Zu verrückt. Verrückt sein ist doch ´Fortschritt´. Bleibt man doch nicht immer auf die selbe Stelle stehen.
Ich selbst bin gerne manchmal verrückt.
Mit vielen Grüssen,
Mande.
P.S..
Langsam werden hier Tage heller und Gemüt heiter.
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