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-- Politik & Gesellschaft
--- Paragraph 166

Kenon - 25.04.2006 um 22:45 Uhr

Abschaffen.



Jasmin - 26.04.2006 um 01:16 Uhr

Hier stellt sich die Frage, ob es absolute Freiheit geben darf und soll, jeder machen kann, was er will, beleidigen und laecherlich machen, wen er will, ohne jegliche Grenzen.

Prinzipien versus Anarchie.




LX.C - 26.04.2006 um 01:55 Uhr

Das hat mit Anarchie nichts zu tun. Die Kirche hat das Recht und die Möglichkeit, wenn sie sich ungerecht behandelt oder angegriffen fühlt, sich wie jede natürliche und juristische Person im Rahmen der derzeit vorhandenen gesetzlichen Möglichkeiten zu wehren. Das muss, insbesondere zur Wahrung der Presse- und Meinungsfreiheit (Artikel 5 GG), ganz klar ausreichen. Die Kirche darf diesbezüglich keine Sonderstellung einnehmen.



Kenon - 26.04.2006 um 09:52 Uhr

Zitat:

Die Kirche darf diesbezüglich keine Sonderstellung einnehmen.

Zustimmung.

Leider verfügt die Kirche auch heute noch über etliche staatliche Privilegien, die sich mit dem Grundgesetz nicht vereinbaren lassen.

Die maßlose Aufregung über einen - nach verfügbaren Ausschnitten beurteilt - recht niveaulosen Buntbildfilm zeigt die Unaufgeklärtheit vieler Katholiken an. Als ob man über das Papstpüppchen nicht auch mal lachen dürfte.




Jasmin - 26.04.2006 um 14:12 Uhr

Wer sich ernsthaft mit Glaubensfragen beschäftigt und das nicht nur banalisierend-theoretisierend, sondern von tiefstem Herzen, aus innerem Schmerz und dem Wunsch nach Heilung, der wird sich verletzt fühlen, wenn er von den widerwärtigen Geschmacklosigkeiten des MTV-Senders erfährt.

Zitat:

In der Fernsehzeitschrift "TV Today" wirbt der Musiksender mit einer ganzseitigen Anzeige für die Papst-Satire. Unter der Überschrift "Lachen statt rumhängen" wird ein leeres Kreuz gezeigt und davor Christus mit Dornenkrone und Wundmalen, der auf einem Sessel vor einem Fernseher sitzt und lacht.

Hiermit wird Gott verspottet und nicht der Papst. Und deshalb sollte man das Recht haben, sich dagegen zu wehren.

Spiegel




Kenon - 26.04.2006 um 20:44 Uhr

Jesus hat für mich keinen anderen Status als Harry Potter oder Pyramus und Thisbe. Wer diese Figuren karikieren will, soll dies im Rahmen der Meinungsfreiheit machen. Wer sich von solchen Karikaturen/Satiren beleidigt fühlt --- *schulterzuck*.

Zum inkriminierten Plakat. Was haben die nun aufschreienden Christen gegen seine positive, lebensbejahende Aussage? (Gut, der Jesus müsste ja nicht unbedingt fernsehen, aber immerhin lacht er).




Jasmin - 27.04.2006 um 03:30 Uhr

Zitat:

Jesus hat für mich keinen anderen Status als Harry Potter...

Und was zaehlt schon Deine armselige Meinung? Gegen Jesus bist Du ein absolutes Nichts.




Kenon - 27.04.2006 um 10:42 Uhr

Zitat:

Gegen Jesus bist Du ein absolutes Nichts.

Das wiederum ist nur Deine armselige Meinung :)




Jasmin - 27.04.2006 um 21:24 Uhr

Zitat:

Das wiederum ist nur Deine armselige Meinung :)

Wir tun ja hier auch [fast] nichts anderes, als mehr oder weniger armselige Meinungen auszutauschen. Das hat ein Diskussionsforum offensichtlich so an sich.

Verzeih, wenn ich in meiner Wortwahl etwas drastisch gewesen bin, aber es versetzt mir einen Stich ins Herz, wenn Du Jesus verspottest.




Herr Aldi - 30.04.2006 um 02:35 Uhr

Was passiert eigentlich im Moment in Deutschland? Da wird der Straftatbestand der Blasphemie gefordert, in den Schulen sollen nun wieder betont christliche Werte - statt, wie man vielleicht erwarten könnte, demokratische und menschliche Werte - vermittelt werden... fehlt nur noch die Diskussion über Kreationismuslehre im Biologieunterricht.



Kenon - 30.04.2006 um 10:09 Uhr

Die Zunahme von Religiösität in der Gesellschaft bedeutet die Kapitulation vor den Problemen unserer Zeit. Diese Flucht in das Irrationale kann von den herrschenden Kräften nur begrüßt werden, denn sie lähmt den Willen der Menschen, die Zustände zu verändern. Die einzig vernünftige Antwort auf diese gefährlichen Tendenzen ist die unermüdliche Propagierung eines strengen Materialismus, die konsequente Entlarvung religiöser Lebenslügen. Das Wort zum Sonntag.



Toleranz - 18.09.2007 um 08:57 Uhr

Hi,
bei dieser ganzen Glaubensdiskussion sollte man vielleicht nicht ganz ausser Acht lassen, dass "glauben" nicht willensgesteuert stattfindet.
Viele gläubige Menschen haben überhaupt nicht die Wahl sich zwischen glauben und nichtglauben zu entscheiden. Wie und warum jemand glaubt, das vermag ich nicht zu sagen, aber eins scheint mir logisch und auch menschlich:
Verurteile nicht das, was du nicht kennst. Und ein überzeugter Atheist glaubt eben nicht an einen Gott, kann also den Gläubigen nicht verstehen, genau so wie umgekehrt.
Vielleicht sollten "alle" einfach mal nach Gemeinsamkeiten suchen und nicht permanent die Unterschiede in den Vordergrund rücken. :-)




12gagarin - 18.09.2007 um 10:53 Uhr

Derr § 166 bezieht sich nicht nicht nur auf Religionsgemeinschaften, sondern auch auf weltanschauliche Vereinigungen. Ich frage zurück, was ist gegen Beschimpfung und Verleundung auszusetzen? Gewisse Regeln müssen in der Auseinandersetzung einfach gelten. Nur schade, daß dieser Paragraph in der Praxis nicht greift - und sich dadurch das Meinungsklima aufheizt.



Toleranz - 18.09.2007 um 11:55 Uhr

Richtig, gewisse Regeln sollten in Auseinandersetzungen eingehalten werden.
Eine davon ist, möglichst sachlich zu bleiben.
Beschimpfungen und Verleumdungen hingegen beschwören nur ein Klima herauf, bei dem die Sachlichkeit in den Hintergrund tritt.
Es geht nicht darum, daß sachliche Kritik, in welcher Form auch immer, einer der Bausteine für eine vernünftige Diskussion ist. Es geht darum, das ich mein Gegenüber überhaupt erst einmal als Diskussionspartner akzeptieren muss, bevor ich eine sinnvolle Diskussion mit ihm beginnen kann.




12gagarin - 18.09.2007 um 13:31 Uhr

Richtig, dem kann ich mir nur anschließen. Z.B., wenn ein skandinavischer Karikaturist austesten möchte, wieweit die Toleranzschwelle des Islams reicht, dann ist das auch kein Beitrag zur Verständigung der Weltreligionen - und der § 166 BGB nur ein Papiertiger, an denen sich die Moslems abkämpfen können. Dass er dann mit dem Tode bedroht wird, das ist die schreckliche Folge dieser Ignoranz gegenüber Andersdenkenden, die nicht in unser Weltbild passen.



Ari - 18.09.2007 um 15:49 Uhr

Zitat:

Verurteile nicht das, was du nicht kennst. Und ein überzeugter Atheist glaubt eben nicht an einen Gott, kann also den Gläubigen nicht verstehen, genau so wie umgekehrt.

Einspruch! Der Religionskritiker, vom überzeugten Atheisten zu unterscheiden, kann den Gläubigen analysieren ("verstehen"), umgekehrt kann dieser jenen nie verstehen, nur, im schlimmsten Fall, verteufeln.




mande - 18.09.2007 um 18:54 Uhr

Ich wäre ein miserabler und dummer Atheist, könnte ich ein Gläubigen nicht verstehen.
Nicht ihm zu folgen, das ist eine andere Sache.
Und umgekehrt gilt dis auch für den Gläubigen.

Mande




Mr-Spock - 18.09.2007 um 22:41 Uhr

"Kumpel" Christus?
Warum eigentlich nicht? Wenn man der Bibel glaubt, kam er nicht auf die Welt, um die Menschen mit seinem Anblick (am Kreuz) zu quälen/zu erschrecken, sondern um sie zu erretten....
Was die Kirche als Institution angeht, habe ich nicht viel dafür übrig. Kirchengesetz ist fehlbar, es wurde von MENSCHEN gemacht.
Ansonsten: Auch Gott hat Sinn für Humor!
Man denke nur mal an das Schnabeltier....




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