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bodhi - 09.02.2006 um 19:40 Uhr

Diese Nachricht wurde von Tom um 19:41:55 am 09.02.2006 editiert

Ich spring einfach mal ganz naiv rein:

Ich kann nur wirklich frei sein, indem ich mich innerlich-geistig frei fühle, und zwar "frei für x" (meine eigenen Entscheidungen zur Zukunftsgestaltung zum Beispiel), denn "frei von y" bin ich nie (Umstände, Milieu, Gesellschaftsform, genetische Disposition, meine Atmung, Existenzerhaltung, usw.).

Ist Freiheit also nur ein Gefühl?




Jasmin - 10.02.2006 um 13:25 Uhr

Freiheit entsteht aus der Erkenntnis und dem daraus resultierenden Bedürfnis, freudig und gehorsam den göttlichen Plan auszuführen zu dürfen.

Jegliche Auflehnung und Rebellion führt in Verkettung und Versklavung.
Man stelle sich nur einen Bauern vor, der jeden Morgen sich dagegen auflehnt, dass er so früh aufstehen und sein Vieh füttern muss.




Uve Eichler - 10.02.2006 um 16:00 Uhr

Zitat:

Freiheit entsteht aus der Erkenntnis und dem daraus resultierenden Bedürfnis, freudig und gehorsam den göttlichen Plan auszuführen zu dürfen.

Ist das so?

Ist es nicht eher ein Gefühl der bestätigten Selbsterkenntnis. Erlaubt man sich nicht eher Freiheiten als Freiheit zu bekunden?

Ich bin eher von der Theorie des bestätigten Egos überzeugt.




Jasmin - 10.02.2006 um 16:14 Uhr

Zitat:

Ich bin eher von der Theorie des bestätigten Egos überzeugt.

Kannst Du das vielleicht mit einfachen Worten erklaeren?




Uve Eichler - 10.02.2006 um 16:30 Uhr

Ich werde es versuchen.

Ich halte mein Tun und Handeln für richtig, folglich erlaube ich mir meine eigenen Regeln aufzustellen.

Die Ausführungen sind nun durch mich selbst freigegeben und mussten nicht von aussen herbeigerufen werden.

Natürlich spielen Lebenserfahrungen eine grosse Rolle.

Vielleicht sucht man sich gerade deshalb Freiheiten, die schon im Vorfeld überschaubar sind.

Bis hierher gebe ich Dir Recht. Aber das bedeutet doch nicht gleichzeitig eine freudige und gehorsam göttliche Durchführung eines Plans.

Der Bauer brauchte nicht in die Versklavung treten. Durch Nichtbeachtung seiner Aufgaben müssen nicht zwangsläufig notgedrungene Einengungen seiner Person stattfinden.
Warum sollte nicht ein Knecht oder Nachbar Mitleid zeigen und die brüllenden Kühe melken?




Wolff - 10.02.2006 um 20:39 Uhr

Diese Nachricht wurde von Wolff um 21:04:05 am 10.02.2006 editiert

Diese Nachricht wurde von Wolff um 20:40:50 am 10.02.2006 editiert

Zitat:

Freiheit entsteht aus der Erkenntnis und dem daraus resultierenden Bedürfnis, freudig und gehorsam den göttlichen Plan auszuführen zu dürfen.

Und wer sagt mir, welche Rolle ich in diesem Plan spiele? Mein Vater, mein Führer, mein Papst?

Zitat:

Jegliche Auflehnung und Rebellion führt in Verkettung und Versklavung.

Kinder mit nem Willen, kriegen was auf die Brillen?

Zitat:

Man stelle sich nur einen Bauern vor, der jeden Morgen sich dagegen auflehnt, dass er so früh aufstehen und sein Vieh füttern muss.

Wenn er nicht die Möglichkeit hatte, diesen Beruf zu wählen, ist sein Mißmut doch verständlich. Und warum ist es nicht legitim, hin und wieder mal unzufrieden zu sein. Das kann die Triebfeder von Entwicklung sein...




Jasmin - 11.02.2006 um 22:59 Uhr

Diese Nachricht wurde von Jasmin um 23:01:34 am 11.02.2006 editiert

Zitat:

Bis hierher gebe ich Dir Recht. Aber das bedeutet doch nicht gleichzeitig eine freudige und gehorsam göttliche Durchführung eines Plans.

Es kommt darauf an, wie frei man sein eigenes Denken, Fühlen und Handeln im Einklang mit sich und seinem Plan, aber auch einem übergeordneten Plan wahrnimmt. Wenn Spaltungen und Widersprüche existieren, wenn man etwas als richtig empfindet, aber aus anderen emotionalen Beweggründen heraus diesem Empfinden zuwider handelt, dann befindet man sich immer wieder in Konflikten. Hat man jedoch die Möglichkeit, einen göttlichen Plan zu erkennen, diesem zu folgen und das auch noch mit Freude, dann erfährt man eine ganz neuartige, andere Freiheit.


[Quote]Warum sollte nicht ein Knecht oder Nachbar Mitleid zeigen und die brüllenden Kühe melken? [/Quote]

Ich frage mich, warum sollte ein Knecht oder Nachbar Mitleid zeigen und die brüllenden Kühe melken? Es sind doch nicht seine, der Knecht oder Nachbar hat seinen eigenen Weg, seine eigenen Probleme, es würde das Problem des Bauern nicht lösen.




Jasmin - 11.02.2006 um 23:11 Uhr

Zitat:

Und wer sagt mir, welche Rolle ich in diesem Plan spiele? Mein Vater, mein Führer, mein Papst?

Das sagt Dir vielleicht irgendwann Deine innere Stimme.

Zitat:

Kinder mit nem Willen, kriegen was auf die Brillen?

Wenn der eigene Wille zu sehr vom göttlichen Willen divergiert, dann ja.

Zitat:

Wenn er nicht die Möglichkeit hatte, diesen Beruf zu wählen, ist sein Missmut doch verständlich. Und warum ist es nicht legitim, hin und wieder mal unzufrieden zu sein. Das kann die Triebfeder von Entwicklung sein...

Natürlich ist das legitim. Der Mensch soll und muss sich weiter entwickeln. Es geht darum, Freude an diesem Weg und dieser Entwicklung zu haben, die eigenen Grenzen zu akzeptieren und seine Energien nicht in endloser Rebellion, in Unmut und Auflehnung zu vergeuden, weil eben das Energien bindet und unfrei macht.




Wolff - 12.02.2006 um 00:17 Uhr

Diese Nachricht wurde von Wolff um 00:29:51 am 12.02.2006 editiert

Zitat:

Zitat:

Und wer sagt mir, welche Rolle ich in diesem Plan spiele? Mein Vater, mein Führer, mein Papst?

Das sagt Dir vielleicht irgendwann Deine innere Stimme.

Meine innere Stimme sagt mir gerade, dass sich (Millionen) Opfer von Gewalt, von Kriegen (auch im Namen Gottes) in diesem Moment im Grab umdrehen.



Zitat:

Zitat:

Kinder mit nem Willen, kriegen was auf die Brillen?

Wenn der eigene Wille zu sehr vom göttlichen Willen divergiert, dann ja.

Den Rest möchte ich an dieser Stelle eigentlich nicht kommentieren, da er suggeriert, dass Opfer für ihre Opferrolle selbst verantwortlich sind, und es mir sehr schwer fällt, darauf sachlich zu argumentieren.




Jasmin - 12.02.2006 um 00:48 Uhr

Zitat:

Meine innere Stimme sagt mir gerade, dass sich (Millionen) Opfer von Gewalt, von Kriegen (auch im Namen Gottes) in diesem Moment im Grab umdrehen.

Weil Krieg, Gewalt und Gott nicht zusammen passen?

Zitat:

Den Rest möchte ich an dieser Stelle eigentlich nicht kommentieren, da er suggeriert, dass Opfer für ihre Opferrolle selbst verantwortlich sind, und es mir sehr schwer fällt, darauf sachlich zu argumentieren.

Wenn Opfer für ihre Opferrolle nicht verantwortlich sind, dann auch Täter nicht für ihre Täterrolle und überhaupt niemand für seine eigene Taten.

Von welcher Freiheit sprechen wir überhaupt?




bodhi - 12.02.2006 um 07:32 Uhr

Zitat:

Von welcher Freiheit sprechen wir überhaupt?

Von der Freiheit FÜR die Freiheit, ein Thema mit dem Namen "Freiheit" zu eröffnen:-)))

Allen ein schönes Wochenende in "Freiheit".

;)




Gast - 22.04.2006 um 02:13 Uhr

Diese Nachricht wurde von Gast um 02:14:22 am 22.04.2006 editiert

Sich als frei bezeichnen können nur die Menschen, die mit ihrem Leben glücklich sind, alle anderen fühlen sich unterdrückt..
so definiert jeder selbst das, was er unter Freiheit versteht.




bodhi - 22.04.2006 um 20:46 Uhr

Zitat:

Sich als frei bezeichnen können nur die Menschen, die mit ihrem Leben glücklich sind, alle anderen fühlen sich unterdrückt.

Das deckt sich mit meiner Themeneröffnung, Octron, dass Freiheit ein Gefühl ist. Danke Dir für Deinen Kommentar und wünsche Dir alles Gute (in Freiheit...).




Gast - 23.04.2006 um 19:12 Uhr

jap, um mich zu präzisieren, Freiheit ist ein Gefühl... :P
und wie ich finde eines, das niemand erreichen kann, denn wir werden alle unter bestimmten Regeln leben müssen, somit gibt es keine völlige Freiheit des Einzelnen.. Manche empfinden es als Freiheit und sie leben glücklich damit... sie erdenken sich in Freiheit.




Wolff - 23.04.2006 um 20:21 Uhr

Demnach wäre
Zitat:

völlige Freiheit
jeder kann tun und lassen, was er will.




Gast - 24.04.2006 um 23:00 Uhr

... so würde ich Freiheit ganz wörtlich definieren, ja...



Mania - 10.05.2006 um 19:56 Uhr

Radclyffe Hall schrieb folgendes zum Thema Freiheit :

"... Was für ein schreckliches Ding kann Freiheit sein! Bäume sind frei, wenn sie von ihren Ankerplätzen losgerissen wurden; Menschen sind frei, wenn sie aus ihrer Heimat gejagt wurden - frei zu sterben, frei, vor Kälte und Hunger umzukommen."




Shiningmind - 22.05.2006 um 20:23 Uhr

Freiheit ist das Gefühl, gegenüber seinem eigenen Leben etwas zu bedeuten. Ist dies der Fall, erreicht der Mensch einen Zustand der Erfüllung (z. B wenn wir siegen oder etwas erreicht haben, was wir schon immer wollten...ist es nicht genau dieser kleine Augenblick, wo wir uns am lebendigsten fühlen? So frei und stark, dass wir Bäume ausreissen könnten?)...aber wie so oft verpuffen schnell die Zustände, da der Mensch stets strebt...nach mehr und mehr und so ist die größte Fessel der Freiheit der Mensch selbst.



Franklin Bekker - 03.06.2006 um 14:16 Uhr

Das Gefühl Freiheit . Wie soll sich das anfühlen und wo ist der Unerschied zu einem Gefühl, wie Zufriedenheit... Fühlt man sich nicht am freisten, wenn man vollkommen zufrieden ist mit einer Situation?

Wenn ich anfange gerne frei zu sein werde ich dann nicht unfrei mich in unfreiheit zu begeben und wenn ich mich aufgrund meiner freiheit absichtlich in unfreiheit begebe, bin ich dann frei oder unfrei? kann ich meine freiheit also verlieren?

ist freiheit vielleicht einsicht in die notwendigkeit?
gibt es freiheit überhaupt? warum hat das noch keiner gefragt? ja... weil hier immerhin die freiheit als gefühl voraussgesetzt wurde... aber wenn man drogen genommen hat, dann sieht mana uch dinge, die gar nicht da sind.

man kann von freiheit reden. man kann es aber auch lassen... was ihr schon angesprochen habt... ohne freiheit keine schuld (keine opfer, keine täter!) aber das ist die funktion von freiheit... man kann jemanden verantwortlich machen.




Persephone - 03.06.2006 um 14:53 Uhr

Wäre vollkommene Freiheit nicht die Möglichkeit, alle relevanten Faktoren in einer Situation nach Belieben zu manipulieren? Danach kann es sie also nicht wirklich geben.
Freiheit hat m.e. nur soweit etwas mit Zufriedenheit zu tun, als dass wenn man zufrieden ist, alles so ist, wie man es haben will. Man ist also frei zu machen was man will, wenn man zufällig gerade die Möglichkeit hat, genau das zu machen, was man gerade will, wenn die Umstände so sind, dass sie genau die Möglichkeit zulassen, die man selber gerne hätte. Deshalb bedeutet auch Auflehnung Versklavung.




bodhi - 22.06.2006 um 19:34 Uhr

Also gibt es nicht DIE Freiheit, sondern nur das, was ich für mich selbst als Freiheit definiere?

Ich sitze in Gefangenschaft ohne Geld und kann nirgendwo hin - ich bin unfrei. Ich kann aber dennoch in der Zeit eine andere Sprache lernen oder Bücher schreiben - Freiheit. Trotz meiner Unfreiheit bin ich frei für...

Man kann´s nicht definieren.




Wolff - 28.06.2006 um 09:18 Uhr

Zitat:

Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern darin, daß er nicht tun muß, was er nicht will.

Jean-Jacques Rousseau (1712-1778), französisch-schweizerischer Moralphilosoph und Musiker




hibou - 28.06.2006 um 15:37 Uhr

jetzt mach doch einen plan
und sei ein grosses licht
und mach noch einen zweiten plan
gehn tun sie beide nicht
denn für dieses leeeeben
ist dr mensch nicht schlecht genug
doch sein höhres streben
ist immerhin ein guter zug
(B.B.)

Jasemince, Jasemince, "göttlicher Plan" tse tse......




Der_Geist - 08.05.2007 um 16:50 Uhr

Diese Nachricht wurde von Der_Geist um 16:51:35 am 08.05.2007 editiert

Zitat:

Und so kommen wir darauf zurück: dass wir unser Leben jetzt sehr oberflächlich führen, eng, beschränkt, weil wir tief innen leer und einsam sind und immer versuchen, das zu verdecken, diese Leere mit irgendetwas anzufüllen. Damit wird aus dem Bedürfnis, dem Verlangen, eine schreckliche Sache. Nichts kann diese tiefe innere Leere füllen - keine Götter, keine Erlöser, kein Wissen, keine Beziehung, keine Kinder, kein Mann, keine Frau, nichts. Wenn indes der Verstand, das Gehirn, Ihr gesamtes Wesen das anschauen und damit leben kann, dann werden Sie feststellen, dass, psychologisch betrachtet, im Inneren gar keine Notwendigkeit für irgendetwas besteht. Das ist wahre Freiheit.

aus: Jiddu Krishnamurti - Der Spiegel der Liebe

Womit das endlich auch geklärt wäre. ;)




mande - 08.05.2007 um 18:22 Uhr

hallo Geist,
schön das du zitierst Krishnamurti.
Das ´wichtigste´ von ihm, für mich und auch ergänzt dein zitat ist:

Beobachten ohne zu bewerten
ist die höchste Form der menschlichen Intelligenz.“

Krishamurtis Erkentnis ist ein hoher Berg, den nur wenige werden erklimmen können. Und hat man erreicht den Gipfel, es besteht die Gefahr schwindelig zu werden und schnell zurückkehrt in die Ebene.

Mit Grüssen,
MAnde




Der_Geist - 08.05.2007 um 19:01 Uhr

ja, mande, ich stimme dir zu. ich schreib jetzt ganz einfach mal persoenlich (hm... was ist das?), was ich eigentlich nicht gerne in einem forum tue (weil ich ja ein geist bin;)), aber wat soll´s:

ich hatte lange zeit (und habe immer noch) meine schwierigkeiten mit dem verstehen von krishnamurtis "schriften" (transskripten aus muendlich gehaltenen vortraegen, das muss man erstmal koennen, das alles so runterzusabern!!!), weil ich mit meinem bescheidenen denken seine saetze dreimal oder mehr lesen muss (um dann zum aha-effekt zu gelangen). aber ich kehre immer wieder zu ihm zurueck, weil nach meinem - momentanen - bewusstsein er unter der oberflaeche der oberflaeche der oberflaeche so schoen tiefst-nussknackig auslotet.

was du ja schon mal in einem anderen forumbeitrag geschrieben hast: beobachte, ohne zu urteilen (gegen-kartaetschen werden folgen;)), ist mithin der weisheit letzter schluss (meiner meinung nach). wenn man da hin kommt (wie sollte es einem logos-gefangenen permanent gelingen? bei all unseren konditionierungen?), hat man´s gepackt.

"beobachte ohne zu urteilen" haben andere philosophen/lebenshelfer/coaches/scharlatane/weise/narren auch gut drauf und schreiben ihre "books" zum regale-fuellen. aber vielen ist eben krishnamurti die basis. und ueber all dem denke ich, sollte man nicht vergessen, dass es im alltag wichtig ist, dennoch zu urteilen/vergleichen/bewerten. sonst koennte man sich ja gleich irgendwo hinhocken und nichts mehr machen.

die kunst besteht im rausgehenkoennen, um anschließend wieder reinzugehen. ich denke, es ist klar. und wenn du rausgehen und draufgucken kannst, dann ist das wohl wirklich die von ihm erwaehnte freiheit.




mande - 08.05.2007 um 21:18 Uhr

Ja, lieber Geist, mit disen Satz, du hast es gesagt:

die kunst besteht im rausgehenkoennen, um anschließend wieder reinzugehen.

Und das Problem ist, für mich,
Krishnamurtis ´letzte Weiheit´ zu leben, und gleichzeitig sich verständlich machen
bei seine Mitmenschen.

Wie auch sei, gleich fängt an englisher Krimi. Bin grosser Fan davon.

Wünsche noch ein angenehmen Abend.

MAnde




Der_Geist - 08.05.2007 um 21:27 Uhr

Zitat:

Wie auch sei, gleich fängt an englisher Krimi.

dann geh mal rein in deinen krimi, aber PASS AUF!, dass du wieder rauskommst... ;)




quelle23 - 29.07.2007 um 14:08 Uhr

Freiheit gibt es
jedes Leben ist frei
jedes Wesen ist frei
aber niemandem gehört Freiheit

Freiheit ist es
jede Handlung ist frei
jedes Geschehen ist frei
aber niemandem gehört es

Jemand der sagt "Ich bin frei" und damit meint, seine Handlungen als total selbstbestimmt - ohne Einfluss von Aussen- entschieden zu haben, der raubt der Freiheit die Freiheit und begrenzt das Leben auf die Idee des Ego.




LX.C - 03.11.2007 um 13:55 Uhr

[Quote]Was wir nämlich als Freiheit empfinden, ist tatsächlich oft nur ein Wechsel der Verpflichtungen; indem sich an die Stelle der bisher getragenen einen neue schiebt, empfinden wir vor allen Dingen den Fortfall jenes alten Drucks, und weil wir von ihm frei werden, scheinen wir im ersten Augenblick überhaupt frei zu sein – bis die neue Pflicht, die wir zuerst gleichsam mit bisher geschonten und deshalb besonders kräftigen Muskelgruppen tragen, mit der allmählichen Ermüdung derselben ihr Gewicht geltend macht und nun der Befreiungsstoß ebenso an sie ansetzt, wie er vorher in ihr gemündet hatte.

Simmel, Georg: Philosophie des Geldes, Parkland, Köln 2001, S. 297. [/Quote]




LX.C - 19.11.2007 um 13:53 Uhr

[Quote]Freiheit ist kein Kulturgut. Sie war am größten vor jeder Kultur, allerdings damals meist ohne Wert, weil das Individuum kaum imstande war, sie zu verteidigen. Durch die Kulturentwicklung erfährt sie Einschränkungen, und die Gerechtigkeit fordert, dass keinem diese Einschränkungen erspart werden.

aus: Sigmund Freud, Das Unbehagen in der Kultur
[/Quote]




Franklin Bekker - 19.11.2007 um 17:02 Uhr

Diese Nachricht wurde von Franklin Bekker um 17:04:56 am 19.11.2007 editiert

freiheit ist determination durch innere zwänge, die ausgelebt werden können, weil keine zwänge von außen ausgeübt werden/ anfallen.

im "naturzustand" war der mensch wirklich nicht frei.
jagen oder sterben
weglaufen oder sterben
nach norden ziehen oder sterben
and so on

;)

was grundsätzliches: freiheit mag kein kulturgut sein, aber das individuum ist eines. es gab keine einzelnen menschen vor der kultur und es gib sie auch nicht in jeder kultur.




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