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-- Rezensionen II
--- Ménage à trois erotisch-politischer Roman
juergkilchherr - 02.01.2006 um 01:28 Uhr
ISBN 3-8334-3470-8 BOD
Ménage à trois
Die Liebe zu Dritt leben –
das Leben zu Dritt lieben
Zu einem erotischen Abenteuer verführt der Berner Autor Juerg Kilchherr in seinem ersten Roman „Ménage à trois“(Verlag Books on demand). Der Buchtitel lässt keine Missverständnisse zu: Der Schweizer Kunstmaler Gustav aus dem Mont Vully am Murtensee, der Stierkämpfer Juan und die Politjournalistin Antonia geniessen zusammen die Liebe und das Leben. Auf ihrer Reise durch Spanien, der Schweiz, Sizilien und Sri Lanka prallt die Leidenschaft immer wieder an die Grenze der gesellschaftlichen Vorstellung von einer Zweierbeziehung auf ihrem „Way of love“.
Vor dem Hintergrund des aufkeimenden Terrorismus in Spanien (durch Al Kaida) beschleunigt sich die ohnehin dichte Romanhandlung. Politik und Erotik erfahren eine bemerkenswerte Themenzusammenführung, die zweifacher Spiegel ist: sie reflektiert das junge politische 21.Jahrhundert und wirft die Frage auf nach der geschlechtlichen Identität. Juan sinniert über sein Rollenverständnis als bisexueller Mann, Antonias Lebensentwurf sieht weder Kinder noch eine verpflichtende Beziehung vor, nur Karriere. Die Krise des Paares nutzt Gustav zu seinen Gunsten aus.
Juerg Kilchherr nimmt in seinem erotisch-politischen Roman den üblichen Geschlechts-spezifischen Verhaltensmustern die Maske ab, zeigt intime Männerfreundschaft und deren Verletzlichkeit. Es ist ein voyeuristischer Blick, der weiblichen wie männlichen Lesern gleichermassen Vergnügen bereitet. In detailfreudiger Sprache hält der Autor, was die Kapitelüberschriften ankündigen – seien es „Die erste Versuchung“, die Leidenschaft oder „Die Liebe zu dritt.“.
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