Eine erste Begegnung mit der Lyrik, wie eine Offenbarung, der Anfang eines ganz der Poesie gewidmeten Lebens. Johannes R. Becher im Alter von 17 Jahren in einem Brief an sein frühes Vorbild Richard Dehmel:
Zitat:
Ich bin noch jung, noch ein Gymnasiast. Als ich vor einem Jahre Ihre Dichtungen zur Hand bekam – mit großen Erwartungen begann ich sie zu lesen – da war es mir, als ich Ihre Worte hörte, als Ihre Melodien und Ihre Gedanken an mein Ohr tönten, als sei ich erlöst von einem schweren Bann, der mich und mein Schaffen umgab. Ich wurde frei.
Und da ich mir zum Ziele gesetzt hatte, Tüchtiges zu leisten und in mir die Kraft und den Drang des Dichters fühlte, wurden meine Werke frei und die Form, die ich früher mühsam oft suchen mußte, gestaltete sich von selbst. –
Johannes R. Becher, München, den 13.05.1909