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--- Literatenbetreuung in der DDR

Kenon - 03.10.2005 um 12:05 Uhr

Aufstrebende Literaten in der DDR mussten - damit sie nicht auf zu dumme Gedanken kommen - betreut werden. Ein Kollege hat mich auf den folgenden Artikel aufmerksam gemacht und meinte, dass ihn die Schreib-Ratgeber-Seiten im Web genau daran erinnern, wie er sich so einen staatlich betreuten DDR-Schreibzirkel vorstellt.

Zitat:

Auch Literaturzentren hatten in der DDR klare Vorgaben. Die SED legte 1981 fest, wer in solch einem Zentrum von wem und zu welchem Zwecke betreut werden sollte: "Zur Erfassung und intensiven Betreuung literarisch tätiger junger Bürger der DDR und anderer am Schreiben interessierter Personen werden in jedem Bezirk Literaturzentren ( ) geschaffen, für die die Abteilung Kultur des jeweiligen Rates des Bezirkes verantwortlich ist." Weil es um "die Erfassung" von Bürgern ging, war auch die Mitarbeit des MfS unerlässlich. Mielkes Genossen arrangierten den "Einsatz von geeigneten inoffiziellen Mitarbeitern in Schlüsselpositionen in den Bezirksliteraturzentren", zwecks "Aufdeckung feindlich-negativer Haltungen und Aktivitäten".

Quelle: Ach du lieber Fallada (Freitag)

Weitere Informationen:
Zur Geschichte des Literaturzentrums Neubrandenburg 1971 – 1989




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