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Annemarie - 24.05.2005 um 16:22 Uhr

Mein Herz ist schwer -
ich gehe raus, in den Wald.
Ein Kuckuck schreit, will nicht aufhören.
Meine Beine streichen an regennassen Sträuchern entlang.
Feuchtwarm die Luft.
Alles atmet.

Dann bricht die Sonne durch.
Und ich stehe mitten im Pflanzendickicht, bin ganz eins mit mir.

Und weiss nicht mehr, warum ich traurig war.




Uve Eichler - 24.05.2005 um 16:43 Uhr

Vielleicht hast Du das Leben bewusster wahr genommen. Wenn es dann noch in dieser Form bestehen bleibt, könnte man diesen Zustand auch als Glück bezeichnen.



Annemarie - 25.05.2005 um 12:21 Uhr

Es ist, weil die Natur heilt. In ihrem Angesicht verblassen unsere lächerlichen Neurosen.



Jasmin - 25.05.2005 um 12:28 Uhr

Ja, die Begegnung mit sich selbst in der Natur hat etwas Heilendes. Zuversichtliches. Man kann in der Natur nicht einsam sein.

Liebe Annemarie, Dein Text erzeugt in mir eine sehr angenehme Stimmung. Eine Art positives Heimweh...

Lieben Gruss
Jasmin




Annemarie - 25.05.2005 um 14:49 Uhr

Liebe Jasmin,

das kann ich nachvollziehen. Es wird
mit Deiner Kindheit zu tun haben...

Gruß

Annemarie




fallingforever - 30.05.2005 um 12:33 Uhr

Lese ich zwischen den Zeilen eine gewisse Zivilisationsmüdigkeit?




Annemarie - 31.05.2005 um 10:58 Uhr

Das ist gelinde ausgedrückt.
Nicht Müdigkeit, sondern
Überdruß pur.




Uve Eichler - 31.05.2005 um 13:04 Uhr

Diese Nachricht wurde von Uve Eichler um 13:04:44 am 31.05.2005 editiert

Oder einfach nur Lebensfreude.




fallingforever - 31.05.2005 um 13:49 Uhr

Diese Nachricht wurde von fallingforever um 13:50:37 am 31.05.2005 editiert

im Umkehrschluss hätte man so eine Erklärung, warum es mir in den großen Städten so gefällt.

Hmm... Zivilisationsüberdruß aufgrund von Lebensfreude?

Schöne Grüße,
ff




Annemarie - 31.05.2005 um 15:01 Uhr

Lieber Uve,

die Lebensfreude entsteht im Moment des Einsseins-Gefühls mit der Natur. Natur = Frische und Reinheit - Zivilisation = Staub und Dreck = Überdruß.

Gruß

Annemarie




Annemarie - 31.05.2005 um 15:04 Uhr

Lieber fallingforever,

nein, nicht Zivilisationsüberdruß aufgrund von Lebensfreude - sondern Lebensfreude aufgrund von Der-Zivilisation-den-Rücken-kehren und sich der Natur zuwenden und
immer wieder Zeit haben, dies zu tun.

Gruß

Annemarie





fallingforever - 31.05.2005 um 21:24 Uhr

Liebe Annemarie,
mir geht es eher anders. Für mich sind die großen Städte, die Einsamkeit, die ich nur dort finden kann, Möglichkeiten um überhaupt nachdenken zu können, um wirklich alleine sein zu können - und um daraus auch wieder etwas wie Lebensfreude schöpfen zu können.

Eine Lebensfreude, die wohl eher aus ihrem Gegenteil entsteht, aus dem Bewusstsein der Bewegung und der damit verbundenen Qualen um mich herum. Aus dem Bewusstsein, dass es trotz allem noch Punkte der Selbstwahrnehmung geben kann, die es eben nur dort geben kann...

ff




fallingforever - 31.05.2005 um 21:26 Uhr

Anmerkung:

Selbstwahrnehmung nicht in dem Sinne, in dem Du es wohl verstehen wirst... Selbstwahrnehmung als Wahrnehmung des Scheinselbsts und dessen Nichtigkeit das nur aus den Verbindungen mit der Welt und ihren Dingen hervor geht.




Jasmin - 31.05.2005 um 21:32 Uhr

Zitat:

Liebe Jasmin,

das kann ich nachvollziehen. Es wird
mit Deiner Kindheit zu tun haben...

Gruß

Annemarie


Liebe Annemarie,

ganz und gar nicht. An meine Kindheit moechte ich nicht erinnert werden.

Nein, folgender Satz hat etwas Unbestimmtes in mir ausgeloest:

Meine Beine streichen an regennassen Sträuchern entlang.

Gruss
Jasmin




Annemarie - 02.06.2005 um 11:34 Uhr

Lieber ff,

natürlich kann ich das gut nachvollziehen, daß Du Dich, Dein "Scheinselbst" in Verbindung mit der Welt und ihren Dingen besser wahrnehmen kannst. Unser Gefühl für uns selbst entsteht ja erst so richtig durch das, was sich in uns spiegelt...

Im Moment bin ich jedoch dieser Spiegelbilder etwas müde. Bin neugierig darauf, was aus mir selbst heraus entstehen kann, wenn mich nichts mehr ablenkt. Werden dann nicht all die "unverdauten" Dinge ans Tageslicht kommen?

Annemarie







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