Zitat:
Erst am „Ende“ wird aus der Handlung die Erzählung, aus gelebter Erfahrung mit allen Schmerzen und Freuden die Erzählung: aus dem nackt am Strande der Phäaken - welche nicht umsonst als Jenseitsfährleute charakterisiert werden - angespülten schiffbrüchigen Odysseus entspringt endlich zum abendlichen Festmahl der Gesang der Odyssee. Singe mir, Muse, die Taten....
Ja, es ist gerade der Tod, in dem sich das Leben abschließt und nicht nur beendet - sogar noch vollendet wird. Dort wird aus dem Leben, einem Leben - unbegreiflich schmerzhaft und immer wieder unglaublich schön - eine lange Erzählung mit einem Ende, das alle Lebensgeschichten gemeinsam haben - einem Übertritt in einen traumlosen, ewigen Schlaf.
Kann es Leben geben ohne ein Vergehen?