Immer dort, wo der Glauben den gesunden Zweifel besiegt, wächst die elende Dummheit. Nur ein Beispiel: Pablo Nerudas Verhältnis zu Stalin. Hier ist ein Ausschnitt aus Nerudas Nachruf auf den Stählernen:
Zitat:
Stalinisten. Wir tragen diesen Namen mit Stolz.
Stalinisten. Dieses ist die Rangordnung unserer Zeit!
Stalinistische Arbeiter, Fischer, Musiker!
Stahlschmiede, Väter des Kupfers, Stalinisten!
Ärzte, Calicheros, stalinistische Poeten!
Arbeiter, Angestellte, stalinistische Frauen,
selig sei dieser Tag! Das Licht ist nicht verschwunden,
das Feuer ist nicht verschwunden,
sondern es wächst
das Licht, das Brot, das Feuer und die Hoffnung
der unbesiegbaren stalinistischen Zeit.
Aus: Las uvas y el viento, Übersetzung: AWB
Hinweis: Der experimentierfreudige Leser kann für ´stalinistisch´ auch die Adjektive ´christlich´, ´faschistisch´ usw. einsetzen.
Aber auch Johannes R. Becher wusste um die religiösen Qualitäten des sogenannten Sozialismus:
Zitat:
Es wird ganz Deutschland einstmals Stalin danken;
in jeder Stadt steht Stalins Monument.
Dort wirst du, Stalin, steh'n, in voller Blüte
der Apfelbäume an dem Bodensee,
und durch den Schwarzwald wandert seine Güte
und winkt zu sich heran ein scheues Reh.