In diesen schwarzen Tagen des russischen Völkermords an den Ukrainern finde ich manchmal ein wenig Ablenkung und Trost in den Gedichten von Paul Celan, der 1920 in Cernăuți / Czernowitz, dem heute in der Ukraine gelegenen Tscherniwzi, geboren wurde. Vor einigen Jahren hatte ich diese Stadt besucht, aber sie erinnerte kaum noch an das, was man auf 100 Jahre alten Postkarten sehen kann …
Zitat:
Es fällt nun, Mutter, Schnee in der Ukraine …
Des Heilands Kranz aus tausend Körnchen Kummer …
Von meinen Tränen hier erreicht dich keine.
Von frühern Winken nur ein stolzer stummer …
Aus dem Gedicht “Winter”Es fällt nun, Mutter, Schnee in der Ukraine …
Des Heilands Kranz aus tausend Körnchen Kummer …
Von meinen Tränen hier erreicht dich keine.
Von frühern Winken nur ein stolzer stummer …
Zitat:
Espenbaum, dein Laub blickt weiß ins Dunkel.
Meiner Mutter Haar ward nimmer weiß.
Löwenzahn, so grün ist die Ukraine.
Meine blonde Mutter kam nicht heim.
Regenwolke, säumst du an den Brunnen?
Meine leise Mutter weint für alle.
Aus dem Gedicht “Espenbaum”Espenbaum, dein Laub blickt weiß ins Dunkel.
Meiner Mutter Haar ward nimmer weiß.
Löwenzahn, so grün ist die Ukraine.
Meine blonde Mutter kam nicht heim.
Regenwolke, säumst du an den Brunnen?
Meine leise Mutter weint für alle.