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Literaturforum: Januar 2021


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Forum > Lektüregespräche > Januar 2021
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 Thema: Januar 2021
Kenon
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Eröffnungsbeitrag Abgeschickt am: 04.01.2021 um 00:01 Uhr

James Suzman - Work: A History of How We Spend Our Time

Wie verbringen wir unsere Zeit? Wie haben die Menschen in vergangenen Zeiten diese verbracht? Wie hat sich die Arbeit zu dem entwickelt, was wir heute darunter verstehen? Nach all dem technischen Fortschritt: Wie kommt es, dass die Menschen, die noch Arbeit haben, so viel ihrer Lebenszeit dafür aufwenden müssen? Das sind Fragen, auf die James Suzman in seinem Buch Antworten geben möchte. Der Mensch steht seiner Entwicklung nach, die ihn in das digitale Informationszeitalter gebracht hat, an einem Wendepunkt, daher kann es nur gewinnbringend sein, über Arbeit nachzudenken. Das tut Suzman sehr gründlich. Natürlich steht es im Titel - aber ich hatte es mir tatsächlich etwas weniger historisch, mit mehr Bezügen zu unserer Gegenwart erhofft, allerdings kommt er zu dieser ja noch am Schluss seines Buches.

Zitat:

Almost all well-documented small-scale hunter-gatherer societies living in temperate and tropical climates were similarly uninterested in accumulating surpluses and storing food.


Rutger Bregman - Humankind: A Hopeful History

Rutger Bregman ist mit seinem Buch “Humankind: A Hopeful History” (dt. “Im Grunde gut: Eine neue Geschichte der Menschheit”) angetreten, um zu zeigen, dass der Mensch - anders, als wir es täglich aus den Nachrichten und Filmen erfahren, im Grunde gut und eben nicht verderbt ist. Es ist ein schwieriges Unterfangen, das Bregman aber argumentativ geschickt zu stützen versucht, indem er beispielsweise die fiktive Kakotopie “Herr der Fliegen” von William Golding einem echten Schiffbruch junger Menschen im Pazifik im Jahre 1966 gegenüberstellt, bei dem diese über viele Monate auf einer unwirtlichen Insel nur auf sich gestellt überlebten, ohne sich gegenseitig das Leben schwer zu machen oder gar zu nehmen.

Bregman hat natürlich recht, wenn er sagt, dass die Welt auch immer die ist, für die wir sie halten, bzw. anders ausgedrückt, unsere Gedanken mitbestimmen, wie wir die Welt wahrnehmen und folglich in ihr leben, und dass wir auch verantwortlich für unsere Gedanken sind. Im Prinzip ist das eine der zentralen Lehren, die dem historischen Buddha zugeschrieben werden. Kriege, Genozide, Annexionen, Gulag, Holodomor, Holocaust - es ließe sich eine schier endlose Liste menschlicher Abgründigkeit erstellen; dennoch ist es richtig, daran zu erinnern, dass dies nicht unser ganzes Dasein ausmacht.

In seiner Kritik der Medien, wie sie insbesondere im Digitalzeitalter (Facebook, Youtube, Twitter) funktionieren, d.h. das reißerisch-negative und oft auch komplett erfundene in den Vordergrund rücken, knüpft Bregman an die Kritik an, die sich bereits bei Henry David Thoreau in “Walden” (1854) findet.

Bei all dem, was man über die Geschichte der Zivilisationen, seine Mitmenschen und sich selbst weiss: Ich hoffe, dass Rutger Bregman in seinem Optimismus richtiger liegt als ihm viele zutrauen. Nicht in jedem von uns steckt ein Nazi, nicht jeder unterwirft sich widerstandslos einer totalitären Ideologie - aber die meisten schauen letztlich doch zuerst auf ihren eigenen Nutzen und opfern, wenn es “notwendig” ist, ihre Nächsten. Das sieht man im Kleinen wie im Großen, auf der Arbeit wie auf der Bühne der Weltgeschichte. Es gibt Licht im Dunkel, aber es ist immer nur ein kleines. Immerhin.

Zitat:

There is a persistent myth that by their very nature humans are selfish, aggressive and quick to panic. It’s what Dutch biologist Frans de Waal likes to call veneer theory: the notion that civilisation is nothing more than a thin veneer that will crack at the merest provocation. In actuality, the opposite is true. It’s when crisis hits – when the bombs fall or the floodwaters rise – that we humans become our best selves.

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Kenon
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1. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 11.01.2021 um 00:00 Uhr

Jenny Leigh Smith - Works In Progress. Plans and Realities on Soviet Farms, 1930-1963 (2014)

Von der Kollektivierung zum Holodomor zu erneuten Hungersnöten und schließlich zum ersten Getreideimport - eine kurze Geschichte sowjetischer Kolchosen und Sowchosen. Was habe ich bisher gelernt? Auch Zuchtschweine mussten im Kommunismus sinnlos leiden und sterben.

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