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Literaturforum: Juli 2015


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 Thema: Juli 2015
Kenon
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Eröffnungsbeitrag Abgeschickt am: 20.07.2015 um 23:15 Uhr

Ruth Hoffmann - Stasi-Kinder: Aufwachsen im Überwachungsstaat

Der eigenen Vergangenheit kann man nicht entrinnen, die Kindheit prägt und verfolgt einen ein Leben lang: Ruth Hoffmann hat in ihrem Buch untersucht, was das für Kinder, deren Eltern bei den staatlichen Unterdrückungsorganen der DDR gearbeitet haben, heisst. Sie mussten mit Gefühlskälte, Gewalt, Schweigetabus, Verrat, oft auch Verstoßung aufwachsen. Die sozialistische Sache hatte stets Vorfahrt, das Menschsein wurde aufgeschoben in eine imaginäre, goldene Zukunft; es zählte die eigene Karriere, der lächerliche materielle Vorsprung vor der "Normalbevölkerung", die später so treffend rief: "Wir sind das Volk!".

Frau Hoffmann hat einige erschütternde Geschichten zusammengetragen, z.B. die von dem Stasi-Vater, der seine Kinder aus dem Westteil Deutschlands für ein wenig Ordenblech verschleppt und damit deren Leben stark beschädigt und schließlich sein eigenes ruiniert.

Stasi-Kinder ist ein wichtiges Buch, da die sozialistische Sozialisation auch 25 Jahre nach dem Mauerfall als schwere Hypothek auf dem Alltag vieler Menschen liegt, was man gerade in (Ost-)Berlin, das über Jahrzehnte Sammelort für treue DDR-Staatsdiener war, merkt - leider auch noch bei Leuten, die gerade erst 20, 30 Jahre alt und in einer freieren Gesellschaftsform augewachsen sind. Nur was hilft das, wenn man von ungeläuterten Eltern, welche die Diktatur erlebt und verinnerlicht haben, aufgezogen wurde?

Es ist die Reflektion, die hilft, die Vergangenheit zu bewältigen - nicht die Verdrängung.


Daron Acemoglu, James Robinson - Why Nations Fail: The Origins of Power, Prosperity, and Poverty

Warum gibt es reiche und arme Nationen? Sind die bestimmenden Faktoren etwa Wetter, Kultur und Geographie? Für Acemoglu und Robinson sind es vor allem starke, gesunde Institutionen, die einer Gesellschaft Halt und Rechtssicherheit geben, das Individuum schützen und seine Unternehmungen gedeihen lassen. Extraktive Gesellschaftsordnungen wie das bolschewistische Russland können es auch zu Wachstum bringen, aber - wie die Geschichte gezeigt hat - sind diesem enge Grenzen gesetzt und es ist vor allem nicht nachhaltig.

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