Welle der Luft - der Winterwind beflügelt
Die Fruchtbarkeit, verdeckt von Laub und wildem Wein
Die Fledermaus, vom kalten Hauch gezügelt,
Stimmt schlafend und mit Biss
Ihr Weibchen auf die Paarung ein.
Hhmm.
Welle der Luft - ein Frühlingswind beflügelt
Die Säuflingshand, ja blüht auf dem Balkon der Wilde Wein?
Die raumzeitlosen Sterne sind´s, grün-gelbe Blätter,
Sie wurzeln ihre Ranken beim Wandern durchs Geländer ein.
Mhhm.
Welle der Luft, kein Sommerwind beflügelt,
Den Schmetterling, die grüne Haut am Wilden Wein,
Die Wolken türmen sich, die Schwalben fliegen,
Die Sonne sticht mit ihrem hohlen Schein.
Mmmm.
Welle der Luft - Herbstwinde beflügeln
Blaurot auf dem Balkon den Wilden Wein;
Weingelb die Blätter an den Hügeln!
Die Erde keltert ihre Farben ein.

Gebaut von "Peter Harting" 2004-2008, publiziert in der Frankfurter Bibliothek für das neue Gedicht 2009 und 2010, dank einer Lyrikspur von
Gottfried Benn:
Welle der Nacht, Meerwidder und Delphine,
mit Hyakinthos´ leichtbeschwingter Last,
die Lorbeerrosen und die Travertine
wehn um den leeren istrischen Palast.
[ca 20 Jahre später:]
Welle der Nacht, zwei Muscheln miterkoren,
die Fluten strömen sie die Felsen her;
dann Diadem und Purpur mitverloren,
die weiße Perle rollt zurück ins Meer.

Zu Welle der Luft gibt es seit 2009 eine Vertonung, vierstimmiger Chorsatz von Peter Michael Lundt. Es wurde 2011 uraufgeführt, auch letztes Jahr gesungen und geflötet und wird 2013, am 21. April im Beisein des Komponisten wiederholt durch ein Chörlein unter Leitung von Konrad Samuelis. Obertsroter Str.5, 76593 Gernsbach, 18Uhr30. Siehe www.betterplace.org/de/projects/7131. Außerdem wird uraufgeführt durch das Blockflötenensemble Ad Hoc, Leitung Irene Jung,
desselben Komponisten viersätzige Sonate op.44.
Eintritt frei (St Erhard Kapelle Obertsrot, Programmreihe Festspielhäusel).