|
Literaturforum:
Moin, moin - ikk bün nee in dit Karteer ..
Forum > Begrüßungssaal > Moin, moin - ikk bün nee in dit Karteer ..
|
Autor
|
|
Thema: Moin, moin - ikk bün nee in dit Karteer ..
|
nordseenotizen
Mitglied
2 Forenbeiträge seit dem 20.02.2009
|
Eröffnungsbeitrag |
Abgeschickt am: 20.02.2009 um 18:29 Uhr |
Moal so bilangskääken an …. Ewald Eden
Nägenteinhunnerdveerunveertich in de kole Wihnachstied
keem Sophie to lirgen
denn bi hör wee d’ bold sowiet
dat Lääven in hör Liev - denn schwoaren
wull an d’ Lücht – een Jung wuur geboren
buten wee grood Kriechsgelaarm
in d’ Willehadbunker läch man dat Kind in hör Aarm
wiel dat net vöör Hillichoabend geböör
keem de witten Süstern as een Teeken dat vöör
so leech he in sien eerste Doagen
in d’ Winachskrüpp statt in d’ Kinnerwoagen
een lütt Settji loater – de Kriech wee vöörbi
har dat Lääven hüm all good in d’ Kiwi
elker Dach de Gott warden leet
seech he sien Moder düchdich in Schweet
he hukel stilkens in sien Wilgenkörf
ov bi d’ Schwaartschlachten, bi d’ Teehannel ov stuken van Törf
de Welt um hüm to de proot blods up Platt
denn mit Hochdüütsch deen de Minschen verschmachten
‚Sauerkraut’ wee föör hüm Suurkohl ut d’ Fatt
doarüm bruks he up Äten ok nie laang to wachten
mit veer Joahr de he all Zeitungs lääsen
bibrocht har hum dat liekers keeneen
Moder meen blods dat wee woll sien Wääsen
denn mit särß Moant leep he joa ok all alleen
noa d’ School gung he blossich mit Övergedüür
see broch hüm nix neeäs –
see wee för hüm as een utgebraant Füür
Gymnasium un Hooge School – de kunn man vergääten
üm de to betoahlen har in d’ Knipke een Uul denn säten
up een Kaarkenamt schull he studeern
schlooch de Paster sien Moder vöör
see wies hüm ov so een Tüünkroam verrafftich de Buterdör
eenzich dat wesseln van hier hen noa dor
dat mook hum nix ut – dat full hum nich schwoar
noa Voslapp as dat aarm Lüü Karteer
keem Oostfreesland mit sien hochmoorich Meer
dor harn de Minschen woll sinniger Blood
see kennden dat Lääven as Leechwoater un Floot
in sien Tied in de rheinschen Hüdelbargen
mang Wupper un Itter, tüschen Lenne un Ruhr
seech he Gesellschkupp üm Soaken sükk targen
de hüm so bedüdelk schien’n as Karsen in Suur
as Müürker leep he dor dör de Läär
as he dat kunn dor wuß he
he wull noch wat mehr
noa een Verwiel in disse suure Kaarsentied
trukkt hüm wäär noa Nörden
wor de Hääven so wiet
in Schliektau läär he dat fräsen un schliepen
kunn lopend Maschin’n so in d’ Haart ringriepen
dat Fastland wee hüm nich Freeheit genooch
he mook een Stapp wieder
noa d’ Eiland up d’ Günntsied van d’ Dornumerlooch
Nördernee mit sien Wiede in Dünen un Strand
wee een Tiedlang föör hüm dat hillige Land
hier läär he wat Dennst is an stuure Doagen
de in d’ Kaiserhoff Äten un Drinken updroagen
hier kreech he to weeten wat Lääven bedütt
wenn ut Leevde een Haart in dat annere schütt
doch deen dat hör Öllern de beiden nich günnen
reeten de Leevde dries kört as scheddrich Plünnen
so trukk he denn wider sien Läävenspadd
leet sien Seel överall äten – doch wur nargends woll satt
de Welt seech hüm in alle veer Winden
doch dat wat he söken de kunn he nich finden
moalern un dischlern hett he noch läärt
hett Hüüs boot – moal rechtsrüm un ok moal verkeert
wenn de annern noa Fieroabend in de Krööch gung’n un soapen
is he in de oll’n Philosophen rinkroapen
hett Woater söcht in knalldrööge Wüsten
wor Minschen keen Drüppje to drinken funn’n
hett Netten strikkt an schmachtige Küsten
dat de Minschen sükk wat to Äten fangen kunn’n
doch bi aal dat – dat wuß dor he kunn he nich blieven
dat wee blods een tohörn, een sammeln un sichten
as he upletzt denn anfung to schrieven
brorch aal sien Belääven rein to Papier - dor wuß he –
du büst bestimmt ton vertelln van Geschichten
un dat deit he nu mit een heel büld Pleesäär
beschrifft Minschen un Deerten un ok woll noch mehr
***********
Ewald Eden,
ein Kind der letzten Kriegsmonate. Als jüngster Spross evangelischer Eltern wurde er am 22. Dezember 1944 im Luftschutzbunker eines katholischen Hospitals geboren. Die Jahre seiner Kindheit prägte ein ständiger Wechsel zwischen Wilhelmshaven, Aurich in Ostfriesland, und Solingen im Bergischen Land. Später war dann Düsseldorf für lange Jahre sein Zuhause, bevor es ihn wieder in die Landschaft zwischen Meer und Moor zog. Als handschaffender Mensch war er von Jugend an in vielen Berufen und wechselnden Landstrichen unterwegs. Seit 1999 bestimmt die Feder sein Leben. Das Schreiben wurde für ihn zur Bestimmung.
Zweimal hat ihn seitdem der NDR mit einem Preis bedacht. In der Buchreihe ‚Vertell doch mal’ sind diese Geschichten im Wachholz-Verlag erschienen.
Den ersten Band seiner Buchreihe ‚Ein Streifzug – dwarß dör d’ Lääven’ ist 2003 erschienen.
In vielen hundert Rundfunksendungen hat er seine Geschichten und Gedichte den norddeutschen und holländischen Radiohörern präsentiert.
Im November 2006 hat sich ein Hörbuchverlag seiner Geschichten angenommen. Das erste Hörbuch mit dem Titel „Im Zuckerhutland“ ist bereits auf CD erschienen.
Seit 2006 stehen Lyriktexte von ihm in der ‚Frankfurter Bibliothek’.
Sein direktes Denken, und seine Fähigkeit, die Welt mit den Augen anderer zu sehen, kommen ihm beim Schreiben zugute. Zur Freude vieler Menschen, und zum Verdruss etlicher Politiker und Funktionäre, bringt er jedes Thema auf den Punkt.
Hintergründig, oft mit einem Schuß Humor versehen, sind seine Texte sehr häufig sozial- und gesellschaftskritisch. In handelsüblichen Schubladen sucht der Leser und Hörer seine Texte vergeblich.
Seinem Motto, der Leser soll sich wieder erkennen, auf der Reise durch Vergangenes und Gegenwärtiges, bleibt er stets treu.
Seine Liebe zur Heimat zeigt er mal deftig, mal zärtlich in der Ausdrucksweise – nie verletzend. Er möchte seine Leser ermuntern, dem Leben mit seinem Lachen und Weinen nicht aus dem Weg zu gehen, sondern er fordert sie immer wieder auf, mit ihm gemeinsam festzustellen, daß man am Anfang seines Erdenweges noch keinen Anzug besitzt, und das letzte Hemd keine Taschen hat. Es dazwischen aber sehr viel Unten und relativ wenig Oben gibt.
Quer durch alle Bereiche der Gesellschaft zieht sich die Spur seiner „Schreiberei“.
|
|
Forum > Begrüßungssaal > Moin, moin - ikk bün nee in dit Karteer ..
Buch-Rezensionen:
|
|