Bellarmin
Mitglied 3 Forenbeiträge seit dem 03.06.2008
Eröffnungsbeitrag
Abgeschickt am: 03.06.2008 um 17:38 Uhr
Vielleicht geht es ja manchem wie mir.
Wenn ich mein Bücherregal durchsehe, dann stehen da manche vielsagende Namen und Romantitel, Namen, mit deren Großteil eigentlich jeder etwas anfangen kann. Das fiel mir in letzter Zeit des öfteren auf und ich hatte das Gefühl, dass meine Sammlung genausogut bei irgendjemand anderem im Schrank stehen könnten. - Es fehlen unbekannte Bücher und Autoren, "Geheimtipps", Entdeckungen... Wirklich entdeckt habe ich in letzter Zeit nur Max Dauthendey und August von Platen. Ansonsten nur viel bekanntes: Keller, Hesse...
Das liegt bestimmt daran, wie ich mir Bücher aussuche. Meist gehe ich von irgendeinem Schriftsteller aus, auch von einer Epoche und suche (oft über Wikipedia) verwandte Werke. Aber so kommt man eben hauptsächlich zu den "ganz Großen", unbekannteres bleibt mangels Präsenz außen vor.
Was mich interessiert: wie macht Ihr Eure Entdeckungen? Welche Schätze habt Ihr schon ausgegraben?
Der_Geist
Mitglied 952 Forenbeiträge seit dem 25.02.2007
Entdeckungen kann man auch machen, indem man sich intensiver mit Epochen beschäftigt, also einfach mal in einer Zeit verweilt, tiefer einsteigt, durch theoretische Schriften, Tagebücher, Briefwechsel oder Biographien und somit die an der Oberfläche schwimmenden Repräsentanten hinter sich lässt.
Aber auch durch regionale Bezüge habe ich schon großartige Entdeckungen gemacht. Einfach die Augen offen halten, wer so um die Ecke gelebt und gewirkt hat. Da erlebt man manchmal die dollsten Überraschungen. Hinweise finden sich oftmals auch in regionalen Zeitungsteilen oder historisch angelehnten Ortsbeschreibungen, aber auch auf Friedhöfen. .
Das ist einfach, wirklich. Versuch einfach mal die gängige Schulliteratur zu vermeiden: Kein Hesse, kein Goethe, kein Böll, kein Borchert, kein Schiller, kein Schopenhauer, keine aktuelle stern.de / spiegel.de Charts-Literatur, keine Biografien, keine Sekunärliteratur, keine Literaturführer, keine Lebensbeichten, keine Ratgeber und keine Bergsteigerführer und kein besser Leben, Wohnen, [Zensiert]n usw...
Achja, und ja keine Bücher kaufen von Leuten, die in Late Night Shows vorgestellt werden. Auch keine "Klassiker" kaufen. Keine Hörbücher.
Schon ist der Großteil an Gehirnwäsche und Turbokapitalvernichtung entfallen.
Jetzt ab in ein virtuelles oder reales Antiquariat.
Vielleicht auch meine Entdeckungen beherzigen:
Kenji Siratori
Kobo Abe
Michel Butor
Hermann Kasack
Samuel Beckett
Hans H. Jahnn
Herbert W. Franke
Stanislaw Lem
Strugatzki
James Graham Ballard
William S. Burroughs MASSONI
LX.C
Mitglied 1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005
Irrtum, wenn ihr die Werke dieser genannten Autoren kennen würdet, wüsstet ihr, dass diese Anleitung nichts ins Nichts führt. Sondern in ein Labyrinth. MASSONI
LX.C
Mitglied 1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005
Na ja, so unbekannt sind einige davon nun auch wieder nicht.
Mit dem Polen Stanislaw Lem z.B. schöpft man auch nur ab, was "oben schwimmt" im Science Fiction Genre. Dessen Werke gingen schon zu Ostblock-Zeiten um die Welt. Zugegebenermaßen einer der besten und tiefgängigsten. Das kann man einem Hesse oder Goethe aber genauso wenig absprechen nur weil sie "oben schwimmen".
Ansonsten war eher der Bezug zur Frage: wie macht Ihr Eure Entdeckungen? gemeint und nicht deine eigenen Entdeckungen. .
LX.C
Mitglied 1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005