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Literaturforum:
Leopold-Lucas-Preis an Dieter Henrich
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Autor
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Thema: Leopold-Lucas-Preis an Dieter Henrich
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Gast873
Mitglied
1457 Forenbeiträge seit dem 22.06.2006
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Eröffnungsbeitrag |
Abgeschickt am: 16.05.2008 um 18:55 Uhr |
Diese Nachricht wurde von Hyperion um 18:58:54 am 16.05.2008 editiert
Der Leopold-Lucas-Preis wird 2008 an Dieter Henrich verliehen. Vor allem Kant-, Fichte- und Hegelkennern ist dieser noch lebende und außergewöhnliche Philosoph und Philosophieprofessor aus München ein Name.
Die Preisverleihung findet am 27. Mai um 17 Uhr in Tübingen statt, ich werde wieder, wie immer höchstwahrscheinlich, live dabei sein. Hier noch die Liste der bisherigen Preisträger.
Grüße,
Euer Hyperion
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LX.C
Mitglied
1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005
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1. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 17.05.2008 um 16:58 Uhr |
Ich hoffe, du wirst Bericht erstatten.
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Gast873
Mitglied
1457 Forenbeiträge seit dem 22.06.2006
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2. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 28.05.2008 um 10:52 Uhr |
Diese Nachricht wurde von Hyperion um 10:57:24 am 28.05.2008 editiert
Gerne in aller Kürze:
Gestern Abend fand die Preisverleihung statt mit einer sehr kontroversen Rede von Henrich, die ca. 1 Stunde dauerte. Er sprach vom Selbstbewusstsein, und sehr viel von (passivem und aktivem) Nihilismus, ganz im Hegelschen Sinne dialektisch von Affirmation und Negation. Eine starke These von ihm war, dass Hölderlin, Hegel und Schelling streng religiöse Ausbildung im Tübinger Stift genossen (kann man akzeptieren), sich aber dann von Christentum in ihrem Denken distanzierten und von ihm "wortlos" nichts mehr wissen wollten (darüber kann man streiten, weil sehr viele Theologen im Publikum saßen, auch Rabbiner, und der Landesbischof, aber auch Germanisten, die liebend gerne auf ein Gedicht von Hölderlin namens "Brod und Wein" verwiesen hätten). Insgesamt war es ein sehr gebildeter Vortrag, der sehr viel Wissenschaft um den deutschen Idealismus voraussetzte. Die ungekürzte Version der Rede Henrichs soll, wenn ich mich nicht verhört hatte, demnächst im Beck-Verlag erscheinen. Sie war jedenfalls sehr interessant und philosophisch "klar". Klar war auch, dass er Philosophie erkenntnistheoretisch gegenüber dem Glauben und der Religion verteidigte, ein Psychologe hätte vermutlich die neuro-wissenschaftliche Seite des Menschen auf den Sockel gehievt und stärker betont, dabei den Bewusstseins-Begriff der Philosophie stark herunterspielend. Dieter Henrich ist numal ein Philosoph.
Grüße
Hyperion
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LX.C
Mitglied
1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005
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3. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 28.05.2008 um 22:04 Uhr |
Habs mit Freude gelesen, danke.
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