Maisenfutter
Mitglied 2 Forenbeiträge seit dem 07.05.2008
Eröffnungsbeitrag
Abgeschickt am: 07.05.2008 um 22:02 Uhr
Guten Abend,
ich wurde gerade mit einem vollkommen zusammenhangslosen Zitat eines mir bisher unbekannten Schriftstellers konfrontiert.
Ich selber empfinde es immer als recht schwierig die Aussage eines Textes zu verstehen, wenn mir keinerlei Motive des Autoren vorliegen, bzw. ein Thema, zu welchem dieser Beitrag verfasst wurde. Womöglich handelt es sich auch nur um einen Auszug aus einem seiner zahlreichen Werke.
Ich würde mich freuen, wenn meine Anfrage eine rege Antwortbegeisterung hervorruft.
Denn es liegt mir sehr am Herzen, zu diesem Zitat eine Erläuterung zu bekommen.
Ich denke, ganz unbefangen kann ich das nicht beurteilen.
Folgendes Zitat:
"Ich gleiche dieser Kathedrale, wir alle gleichen ihr. Wir
wachsen, verändern unsere Form, treffen manchmal auf Schwächen, die korrigiert werden müssen, und wählen nicht immer die beste Lösung, aber wir machen weiter, versuchen, aufrecht, korrekt zu sein, nicht um der Wände oder Türme oder Fenster willen, sondern wegen des leeren Raumes im Inneren, in dem wir anbeten und verehren, was uns teuer und wichtig ist."
P. Coelho
Der_Geist
Mitglied 952 Forenbeiträge seit dem 25.02.2007
Weil mir dieses Zitat von einem mir bedeutsamen Menschen übermittelt wurde und ich den Zusammenhang nicht unbefangen beurteilen kann.
Was sie damit ausdrücken möchte, ist mir schleierhaft.
Und um es auf mein "Maisen"futter zurückzuführen.
Das war in einem Diktat in der 7. Klasse mein einziger Rechtschreibfehler und ich musste mir dies von meiner Lehrerin lange anhören.
Ein mein Selbst prägender Begriff demnach.
...
Lieber Gruß
Der_Geist
Mitglied 952 Forenbeiträge seit dem 25.02.2007
Ah, gut soweit. Dann sind Sie also nicht Paulo Coelho auf Werbefeldzug. ;)
Zum Zitat: Wie soll jemand außenstehendes denn den Zusammenhang des Zusammenhanges deuten, den Ihr/e Kommunikationspartner/in im Blick hatte? Noch dazu mit solch einem hohlen Zitat?
Ich jedenfalls bin weder eine Kathedrale, noch ist es in meinem Inneren leer, denn da tummelt sich so manches.
Damit mach ich mal schnell Platz für subtilere Deutungen und wünsche Ihnen alles Gute.
Ach, eins vielleicht noch: Die Dinge haben die Bedeutung, die wir selbst ihnen geben.
(Frohes Projizieren auch ...)
LX.C
Mitglied 1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005
Diese Nachricht wurde von LX.C um 18:47:41 am 08.05.2008 editiert
Hallo, meine Interpretation, vielleicht hilft sie dir. Aus welchem Werk das Zitat stammt, weiß ich allerdings auch nicht, ebenso, was genau man dir damit sagen wollte.
Das Gleichnis mit der Kathedrale beruht auf Veränderungen in der Baukunst von Gotteshäusern über längere Entwicklungszeiträume. Durch Epochen hinweg wurden immer wieder Stilveränderungen an ein und denselben Gotteshäusern vorgenommen, z.B. gibt es Kathedralen, die im romanischen Stil erbaut, im Mittelalter wieder im gotischen Stil umkonstruiert wurden, dann plötzlich galt die Gotik als "barbarisch geschmacklos" und es wurde wieder rumgemurkst in Barock und später in Klassizismus und so weiter. Das Baukunstwerk entwickelte sich folglich mit jeder Epoche, jedem "Lebensabschmitt" weiter und der Zeit angepasst eine neue Aussagekraft. Doch der Zweck des Baus blieb immer gleich, Gotteshaus sein. Bezieht man das nun auf den Menschen: es ist normal und auch erforderlich, dass wir uns im laufe eines Lebens unseren Bedürfnissen und Umständen entsprechend weiterentwickeln, neues lernen, altes verwerfen, dabei auch Fehler machen können, und nach dem Besten und Höchsten streben. Aber immer Mensch bleiben! -
Übrigens kann man bei diesem Streben auch schnell verkennen, was man an dem hat, was man hat. Die Gotik beispielsweise wurde in der Romantik wiederentdeckt.
[Quote]Noch dazu mit solch einem hohlen Zitat?[/Quote]
Findest du? .
Gast873
Mitglied 1457 Forenbeiträge seit dem 22.06.2006
Wer definiert denn, was "unsere Schwächen" sind? Der, der sich hier anmaßt, "wir" zu schreiben? Und bis wohin müssen "wir" denn "unsere Schwächen" korrigieren? Bis "wir" alle das selbe können, tun, denken (möglichst das des Verfassers?), alle Einheitsgröße haben und im Gleichschritt marschieren?
Nein danke.
LX.C
Mitglied 1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005
Diese Nachricht wurde von LX.C um 12:20:17 am 10.05.2008 editiert
Wieso Schwächen und Gleichschaltung?
Meiner Meinung nach zielt das Zitat auf Vielfalt der Entwicklung eines jeden nach seinen Bedürfnissen und Lebenszielen, also Individualität. Nicht der äußeren Fassade wegen, sondern um der inneren Werte. "Wir" entwickeln uns alle individuell.
Die Kathedrale, es könnte sich z.B. um Notre-Dame handeln, steht allegorisch für Entwicklung. Ein in seiner Entwicklung nie enden wolendes Bauwerk. Und doch bleibt es immer Kathedrale, so wie wir immer Mensch bleiben (sollten). .