Zitat:
Als stream of love lässt sich in Anlehnung an den von Joyce entwickelten stream of conciousness der direkte Ausfluss der Gefühle des Autors und zwar in poetischer Sprache verstehen. Es geht in dieser modernen Erscheinungsform von Lyrik nicht mehr wie in alten, längst gesellschaftlich redundant gewordenen Formen um durch sprachlichen Selbstbezug hergestelltes Sprechen in Stil. Vielmehr wird die, durch die neuen Autoren nicht weiter reflektierte, Stildifferenz jetzt genutzt, um an die Leser eine Differenz im Bewusstsein des Autors zu kommunizieren. Die Notwendigkeit von Selbstreproduktion und Selbstdarstellung zum Aufbau sozialer Beziehungen führt im Cyberspace, in dem Ausdruck über Mimik, Gestik, Kleidung und Berührung nicht möglich sind, unversehens zu einer stärkeren Gewichtung der Sprache. Sprache ist hier beinahe einziges Mittel, das es Menschen ermöglicht Nähe und Distanz untereinander zu regeln. Es geht um eine Sakralisierung der Zustände, um den Ausdruck der ungeheuren Macht oder Relevanz, die der ausgedrückte Gefühls- oder Geisteszustand für den jeweiligen Autor hat. Zwei Konsequenzen müssen hervorgehoben werden:
1. Lyrik wird zu Alltagssprache, mit der ganz selbstverständlich operiert wird.
2. Für die Lyrik wird etwas wiedergewonnen, das man seit der Romantik als verloren gegangen betrachten musste – die Authentizität. Worte in Gedichten erscheinen aufgrund eines mangelnden Vertrauens in die Stilisierungen, die als Stilisierungen um des Gedichtsstatusses, der dem Sprecher Bildung und Intellekt und damit Anerkennung verheißen konnte, willen angesehen wurden, als bloße Hüllen. Der stream of love hingegen ist eben Ausdruck einer tatsächlich leidenden, fühlenden Entität – des Ichs des Autors.
Als stream of love lässt sich in Anlehnung an den von Joyce entwickelten stream of conciousness der direkte Ausfluss der Gefühle des Autors und zwar in poetischer Sprache verstehen. Es geht in dieser modernen Erscheinungsform von Lyrik nicht mehr wie in alten, längst gesellschaftlich redundant gewordenen Formen um durch sprachlichen Selbstbezug hergestelltes Sprechen in Stil. Vielmehr wird die, durch die neuen Autoren nicht weiter reflektierte, Stildifferenz jetzt genutzt, um an die Leser eine Differenz im Bewusstsein des Autors zu kommunizieren. Die Notwendigkeit von Selbstreproduktion und Selbstdarstellung zum Aufbau sozialer Beziehungen führt im Cyberspace, in dem Ausdruck über Mimik, Gestik, Kleidung und Berührung nicht möglich sind, unversehens zu einer stärkeren Gewichtung der Sprache. Sprache ist hier beinahe einziges Mittel, das es Menschen ermöglicht Nähe und Distanz untereinander zu regeln. Es geht um eine Sakralisierung der Zustände, um den Ausdruck der ungeheuren Macht oder Relevanz, die der ausgedrückte Gefühls- oder Geisteszustand für den jeweiligen Autor hat. Zwei Konsequenzen müssen hervorgehoben werden:
1. Lyrik wird zu Alltagssprache, mit der ganz selbstverständlich operiert wird.
2. Für die Lyrik wird etwas wiedergewonnen, das man seit der Romantik als verloren gegangen betrachten musste – die Authentizität. Worte in Gedichten erscheinen aufgrund eines mangelnden Vertrauens in die Stilisierungen, die als Stilisierungen um des Gedichtsstatusses, der dem Sprecher Bildung und Intellekt und damit Anerkennung verheißen konnte, willen angesehen wurden, als bloße Hüllen. Der stream of love hingegen ist eben Ausdruck einer tatsächlich leidenden, fühlenden Entität – des Ichs des Autors.
Der Text ist von mir. In Gänze auf: www.frikadellenrepublik.de/streamoflove.pdf