Thema: Alaa al-Aswani in der Romanfabrik am 6. März
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Eröffnungsbeitrag
Abgeschickt am: 28.02.2008 um 21:10 Uhr
Der ägyptische Autor Alaa al-Aswani hat mit seinen Romanen "Der Jakubijan-Bau" und "Chicago" in seiner Heimat, aber auch in England, Frankreich oder Italien eine nach hunderttausenden zählende Lesegemeinde gefunden. Leben und Liebe, Politik und Korruption, Macht und Widerstand – das sind die Themen, die er in seinen psychologisch äußerst genau beobachteten Romanen bearbeitet und dabei tiefe Einblicke gibt in die Zerrissenheit, die viele Menschen in der arabischen Welt heute prägt.
In "Chicago" führt uns der praktizierende Mediziner Aswani an das Histologische Institut der Universität von Chicago, führt uns Studenten wie Lehrende vor. Hier kreuzen sich die Wege von Amerikanern und Ägyptern, Singles und Paaren. Dabei bleibt Amerika nicht bloß malerische Kulisse, es entsteht das Bild einer selbstsicheren, von ihren eigenen Wertvorstellungen überzeugten, manchmal sogar brutalen Gesellschaft, die gelegentlich auch naiv erscheint und trotzdem jedem seine Chance einräumt. Ägypten aber bleibt allgegenwärtig: ein Ägypten, das die Emigranten verzweifelt oder voll Interesse an der Neuen Welt verlassen haben, aber nicht vergessen können.
"Chicago" erscheint im Baseler Lenos Verlag.
Alaa al-Aswani wird am 7. März in Wien mit dem Bruno-Kreisky-Preis ausgezeichnet.
In freundlicher Zusammenarbeit mit der Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Asien, Afrika und Lateinamerika. In arabischer, englischer und deutscher Sprache.
Moderation und Übersetzung: Holger Ehling. Deutscher Text: Jochen Nix