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Literaturforum: Wildgänse II


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Forum > Lyrik > Wildgänse II
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 Autor
 Thema: Wildgänse II
Karoline
Mitglied

35 Forenbeiträge
seit dem 02.02.2008

     
Eröffnungsbeitrag Abgeschickt am: 15.02.2008 um 09:29 Uhr

In die Landschaft gestellt
Dieses Häuserviertel, betoniert,
Unter Füßen ertrunken die Wiesen,
Erinnerung die Auen nur.

Da kamen die Wildgänse.
Flügelschlag überm Dach, Stimmen
Des fernen Rauchs, der Seen,
Schattenwolke gegen die Sonne.

Ich weiß, Gänse. Ich heb mich
Ins Licht, ich schirme die Stirn,
Empfang das Geschrei, Aug um Aug,
In dieser Landschaft aus Stein.

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Arjuna
Mitglied

485 Forenbeiträge
seit dem 27.02.2007

Das ist Arjuna

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1. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 15.02.2008 um 11:13 Uhr

Deine starken Bilder begeistern mich immer wieder -
"unter Füßen ertrunken die Wiesen" - das ist Lyrik at it ´s best ; ebenso "Stimmen des fernen Rauchs" , und die Wildgänse als Schattenwolke gegen die Sonne -
das ist einfach großartig.

Mit der letzten Strophe bin ich aber uneins.
Da sprichst Du.
Das "Ich heb mich ins Licht" und "Aug um Aug", "Empfang das Geschrei" - hat, wenn ich das richtig interpretiere, einen leicht religiösen Hauch, dessen Funktion mir aber im Hinblick auf die ersten beiden Strophen nicht klar genug wird.

Oder meinst du es ganz anders?
Lieben Gruß, Arjuna


- Ich bin nicht immer meiner Meinung - Paul Valéry
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Karoline
Mitglied

35 Forenbeiträge
seit dem 02.02.2008

     
2. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 15.02.2008 um 18:22 Uhr

Danke, Arjuna, für den Kommentar. Die letzte Strophe, bei der du glaubst, etwas Religiöses zu spüren, ist keinesfalls religiös gedacht, wenn man den Moment, in dem die Gänse hoch oben ziehen, nicht als quasi religiös ansieht. Es ist schlicht die Begeisterung für einen wunderbaren Moment, ausgelöst durch die Hunderte von Gänsen in der Luft. Ich denke, ein religiöser Mensch würde in diesem Moment von Göttlichem sprechen, zumindest den Ursprung der Natur auf einen Gott zurückführen. Es ist aber auch ein überwältigendes Erlebnis, vor allem dann, wenn man damit überhaupt nicht rechnet. Das habe ich versucht auszudrücken, ohne in religiöse Ekstase zu geraten, es ist Begeisterung über die Schönheit des Natürlichen. lg Karoline

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Arjuna
Mitglied

485 Forenbeiträge
seit dem 27.02.2007

Das ist Arjuna

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3. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 15.02.2008 um 18:44 Uhr

Es hatte mit dem "Aug in Aug" zu tun, das bei mir eine Assoziation der Bibelstelle "Auge um Auge..."geweckt hat.
Wunderbar, dein Text,
Gruß, Arjuna.


- Ich bin nicht immer meiner Meinung - Paul Valéry
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Karoline
Mitglied

35 Forenbeiträge
seit dem 02.02.2008

     
4. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 16.02.2008 um 06:21 Uhr

Ja, vielleicht sollte ich das ändern in: "Aug in Aug".
Ist mir gar nicht aufgefallen. Danke. lg Karoline

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almebo
Mitglied

418 Forenbeiträge
seit dem 08.11.2007

Das ist almebo

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5. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 21.02.2008 um 11:55 Uhr

Ich will nun Arjuna nicht in die Quere kommen
und hab es ganz anders aufgefasst.

Man möge es mir mit Nachsicht verzeihen, wenn ich es so sehe:

Ich stelle in die Landschaft nun
ein Häuserviertel auf die Wiese
und mache in den grünen Auen
weil übernommen - nur noch Miese

Da kamen Gänse angeflogen
ganz wild hört man den Flügelschlag
und flogen mir im hohen Bogen
ganz sacht auf meinem Sonnendach

Ich war erschrocken, seh nach oben
und schirm im Licht dabei die Stirn
erschreckt sind sie dann weg geflogen
und dabei fiel mir was auf`s Hirn.

Lg

Al


Lieber ein eckiges Etwas, als ein rundes Nichts
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