Ich bin immer noch überwältigt von Mishimas Tempelbrand. Für mich eines der besten Bücher der Literaturgeschichte. Doch auch in "Nach dem Bankett" finden sich wunderbare Beschreibung der Natur und Umgebung.

Eine ca. 50jährige Frau (Kazu) führt ein Restaurant in Tokio. Sehr erfolgreich und beliebt, nich zuletzt auch wegen ihr selbst, allein ihr Händedruck lässt eine warme, energische Energie erfühlen, welche die Frau ausstrahlt. Dies ist der Grund des Erfolgs.
Eines Tages kommt eine Gruppe älterer Diplomaten ins Haus (zweimal führt Mishima auch genaustens die vorgesetzten Speisen auf), darunter auch ein 10 Jahre älterer Mann.

Der Mann ist völlig entgegengesetzt in allem, er gibt sich typisch britisch und diplomatisch. Dieser Gegensatz gefällt ihr, sie verliebt sich in ihn. Schließlich will sie ihm zur Rückkehr in die aktive Politik helfen.

Was mich fasziniert, sind die beschriebenen inneren Vorgänge in Kazu, welche so meisterhaft von Mishima ausgeführt wurden, dass ich mich spontan in diese fiktive Frau verliebt habe.

Geht es mir da ähnlich wie Kazu selbst, hinsichtlich des älteren Mannes?