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Thomas Mann und das «Herzasthma des Exils»
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Thema: Thomas Mann und das «Herzasthma des Exils»
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140 Forenbeiträge seit dem 12.03.2005
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Eröffnungsbeitrag |
Abgeschickt am: 30.11.2007 um 13:34 Uhr |
03. – 09. August 2008
Davoser Literatur- und Kulturtage 2008
«Ich war nicht emigriert, ich war nur auf eine Reise gegangen. Und plötzlich fand ich mich als Emigrant.» (Thomas Mann, 1949)
Nicht allen Emigranten ist es so ergangen wie Thomas Mann: Viele Intellektuelle sind wie Erika und Klaus Mann sofort nach dem Reichstagsbrand am 27. Februar 1933 aus Deutschland geflohen, andere folgten nach den Bücherverbrennungen vom 10. Mai, und eine dritte grosse Flüchtlingswelle setzte nach dem sogenannten «Anschluss Österreichs» im März 1938 ein. Alle aber, die damals ihre Heimat verlassen mussten, haben in unterschiedlicher – oft auch tödlich verlaufender – Weise das erfahren, was Thomas Mann das «Herzasthma des Exils» nannte. Es hat ihr Leben belastet und ihr Werk geprägt, und es hat häufig genug auch noch die Rezeption ihrer im Exil entstandenen Arbeiten in der Nachkriegszeit beeinflusst, ihren Nachruhm geschmälert.
Renommierte Literaturwissenschaftler und Mediziner werden den literarischen, psychologischen und medizinischen Folgen dieses «Herzasthmas» am Beispiel Thomas Manns, seiner Familie und seiner Freunde im Exil nachgehen und wie in den vorangegangenen Davoser Literatur- und Kulturtagen die Ergebnisse ihrer Forschungen in den Vorträgen und in den Gesprächen mit den Teilnehmenden zur Diskussion stellen.
Jungen Forschenden wird in zwei Kolloquien mit ausgewiesenen Thomas-Mann-Experten Gelegenheit gegeben, ihre im Entstehen begriffenen Arbeiten vorzustellen. Im Rahmen dieser Veranstaltungen wird erstmals auch der neu geschaffene Zauberberg-Förderpreis für die beste Thomas-Mann-Arbeit des wissenschaftlichen Nachwuchses vergeben.
Die Vorstellung der neuen Bände der grossen Thomas-Mann-Ausgabe (GKFA), die Präsentation neuer Thomas-Mann-Hörbücher und älterer Tondokumente aus dem Thomas-Mann-Archiv der ETH Zürich laden ebenso zur weiteren Auseinandersetzung mit dem Autor und seinem Werk ein wie das schon zur Tradition gewordene Gespräch mit einer Zeitzeugin, das wichtige biographische und wirkungsgeschichtliche Zusammenhänge erhellen wird.
Während die Nachmittagsveranstaltungen auf den Spuren Thomas Manns und Ernst Ludwig Kirchners durch Davos und in die nähere Umgebung führen, widmen sich die Filmvorführungen am Abend, die zwei Werken von Franz Werfel und Anna Seghers gelten, ebenfalls dem Thema des Exils. Zwei Ausflüge in die Bündner Herrschaft und ins Domleschg führen schliesslich über die «Zauberberglandschaft» von Davos hinaus.
Die Woche, am Sonntagabend mit einer Führung durch die aktuelle Ausstellung des Kirchner Museums eingeleitet, endet am Samstagvormittag mit einer Wanderung auf dem neu erstellten Thomas-Mann-Weg in Davos.
Das 23. Davos Festival bietet zudem für den Musikliebhaber vom 26. Juli bis zum 9. August 2008 eine Fülle anspruchsvoller Konzertveranstaltungen, die die Literatur- und Kulturtage aufs sinnvollste ergänzen und die Reise nach Davos zu einem eindrücklichen Erlebnis werden lassen.
Weitere Informationen:
http://www.literaturtage-davos.ch
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