Letztens habe ich mich mit Freunden über Philosophie und das Philosophieren unterhalten und so kamen wir auf folgende Fragen, über die ich gerne Meinungen von erfahreneren Philosophen einholen würde.
1. Welche Fähigkeiten sollte ein Philosoph/in besitzen?
-Kann denn nicht jeder philosophieren? "Erkenne dich selbst!" [stand im Tempel des Apollon]. Jeder Mensch denkt doch während seines Lebens über sich selbst nach und auch über gestern, heute morgen. [alles was ihm in den Sinn kommt: Familie, Freunde...etc.] Also beschäftigt sich mit der Lebensphilosophie?
2. Welchen Wert hat die Philosophie für das eigene Leben?
-Spielt es eine große Rolle? Welche Werte sind das?
3. Mit welcher Art von Fragen beschäftigt sich die Philosophie?
-Ich bin der Meinung, dass man über alles philosophieren kann, denn der Mensch strebt doch danach die Ursachen aller Dinge zu ergründen. Aber ich denke auch, dass die Philosophie viel mit den Gedanken eines Menschen zu tun hat, die dieser ordnen möchte...
Ich hoffe, dass ich hier richtig bin und ihr euch für die Fragen interessiert.
Danke und liebe Grüße
jami
WalterE
Mitglied 13 Forenbeiträge seit dem 26.08.2007
Du hast recht, man kann über alles nachdenken:
Über das Leben, über die Liebe,
über die Gerechtigkeit, über den Tod,
über den Menschen, über die Sprache,
über das Schicksal, über die Logik,
über den Grund der Dinge, und überhaupt
über Gott und die Welt.
Diese Nachricht wurde von Franklin Bekker um 10:23:44 am 20.09.2007 editiert
1. Welche Fähigkeiten sollte ein Philosoph/in besitzen?
Philosophie kann man als wissenschaftliche Disziplin verstehen. Dann sollte man ein Fabel für Geschichte haben und mit Logik klarkommen.
Philosophie kann man auch als Lebenspraxis verstehen, als Art zu leben. Dann wird man nach Weisheit streben und das ganze ist so schwammig, dass praktisch jeder sich das Attribut Philosoph geben kann, wenn er nur will.
Alles was wir brauchen, um gute Philosophen zu werden, ist die Fähigkeit uns zu wundern, hat Jostein Gaader gesagt. Aber das stimmt nicht. Wir brauchen die Fähigkeit uns auf die richtige Weise über das Richtige zu wundern. (Nein konkreter kann man es nicht sagen)
2. Welchen Wert hat die Philosophie für das eigene Leben?
Gibt es diese Werte nach denen du fragst an sich?
Entwicklung rhetorischer Kompetenz, aber vor allen Dingen kritische Distanz zu meinetwegen nenn es Ideologien.
Philosophie ist für mich Hygiene des Denkens und damit auch dessen, was wir von uns geben.
3. Mit welcher Art von Fragen beschäftigt sich die Philosophie?
Alle Fragen, die du kennst sind irgendwann mal der Philosophie (manches vielleicht auch der dichtkunst), der Urmutter der Wissenschaft entsprungen. Viele Was-ist Fragen (Gerechtigkeit, Liebe, das Schöne und so) Aber auch pragmatisches: wie funktioniert es, wenn wir von Freiheit reden, obwohl wir nicht sicher sein können, dass es sie gibt? Usw. usw.
Der Tempel des Apollon by the way war der Tempel des Apollon. Der Bezug zur Philosophie wird natürlich über Sokrates hegestellt, aber Selbsterkenntnis ist deswegen nicht philosophischer als anderes und schon gar nicht der Ausdruck für Philosophie überhaupt. Komm schon, gieß mich in Bronze!
LX.C
Mitglied 1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005
Mein Einstig war einst begleitet von Sätzen seitens Professoren wie: "Philosophie bedeutet, im Ohrensessel zu sitzen und zu denken."
Doch betreibt man das Studium Philosophie eine Weile, dann wird schnell klar, Philosophie bedeutet mehr als das, es ist eine Art höhere Schule des Denkens, insbesondere in der Ordnung von Gedanken.
Als der Professor sagte, wer das logische Argumentieren bis jetzt noch nicht verstanden hat, der sollte seine Sachen packen und gehen, packte ich meine Sachen und ging.
Es gibt doch die Grundfragen der Philosophie. Vielleicht sollten wir diese für Jami noch mal erläutern? Ich müsste nachschlagen, vielleicht weiß es jemand der Philosophen aus dem Kopf. .
baerchen
Mitglied 822 Forenbeiträge seit dem 02.08.2007
Die Grundfragen der Philosophie...
finden die sich nicht bei ´Sophies Welt´?
Ja, stöhnt ruhig laut auf, ihr Philosophen.
Ich kann mir solche Hinweise erlauben.
Ich bin ja kein Philosoph. Sorge Dich nicht, wenn Du schreiben kannst. Schreibe, schreibe, schreibe...
mande
Mitglied 365 Forenbeiträge seit dem 12.02.2007
Da ich weder Philosoph bin und auch keine Ahnung habe, leider, oder auch zum Glück, trotzem ich oft im Ohrensessel sitze und (nach)denke (existieren eigentliche solche Professoren werter LX.C?), nun, da gibt es für mich meistens nur das ´ist´.
Zumbeispiel:
zwei und zwei = vier.
Wäre ich nun Philosoph, oder auch Narr, nun ich würde fragen, warum?
Vielleicht ist das auch der grosse Unterschied zwischen ´östlicher´ und ´westlicher´ Philosophie,
dass der abendländischePhilosoph nach dem Wesen einer Rose fragt, während der Philosoph des Ostens sie betrachtet und sich an ihr erfreut.
Klar, dass die Sache nicht so einfach ist.
LX.C
Mitglied 1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005
Was fragst du mich, Mande. Damit sei nur gesagt, dass man sich keine falschen Illusionen machen sollte und sich machen lassen sollte, romantische Verklärungen ergeben ein falsches Bild dieser Wissenschaft. .
LX.C
Mitglied 1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005
Auf den Punkt gebracht, meine Meinung heute ist: denken kann jeder, philosophieren nicht.
Zum philosophieren gehören gewisse "handwerkliche" Kenntnisse (man möge sich an dem Begriff jetzt nicht stoßen, die Philosophen werden schon wissen, was ich meine), die man zunächst beherrschen muss und die den Philosophen auch vom "normalen" Denker unterscheiden. .
baerchen
Mitglied 822 Forenbeiträge seit dem 02.08.2007