Das klingt recht logisch. Aus einer Prämisse wird eine ihr nicht widersprechende Behauptung abgeleitet. Genauer ist die Behauptung lediglich die Prämisse. Ich weiß nicht, was Simmel damit meint, kenne dieses Buch nicht, glaube aber, daß mehr dahinter steckt. Auf den ersten Blick würde ich es aber anders sehen, nämlich daß ungewisse, unsichere Zeiten gerade die Voraussetzung für jene Behauptung sicherer Erkenntnis sind, insofern als sie ein Bedürfnis produzieren nach Sicherheit, während in Zeiten einer sicheren Erkenntnis, m.a.W. eines herrschenden Dogmatismus, die Behauptung von der Sicherheit der Erkenntnis nicht aufkommt. Warum denn behaupten, wenn man nicht insgeheim doch daran zweifelt? Das Gegenstück zur hartnäckigen Verneinung, die auf geheime Bejahung hinweist. "Ein Flügelschlag - und hinter uns Äonen!" (Goethe)
baerchen
Mitglied 822 Forenbeiträge seit dem 02.08.2007
Diese Nachricht wurde von baerchen um 21:13:08 am 19.09.2007 editiert
Ein merkwürdiges Ding, das...
Sagt es doch aus, dass eine Erkenntnis Vorraussetzung für eine Behauptung ist.
... und wenn die Behauptung unwahr ist? Absichtlich unwahr?
Behaupten kann ich vieles. Sorge Dich nicht, wenn Du schreiben kannst. Schreibe, schreibe, schreibe...
LX.C
Mitglied 1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005
Simmels Satz ist kritisch gemeint, das kann man natürlich schwer erahnen.
Er soll mehr oder weniger auch nur Anregung sein, in diesem Zusammenhang über Skeptizismus, Kritizismus, Relativismus und dergleichen zu diskutieren. .