mala
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Eröffnungsbeitrag |
Abgeschickt am: 24.05.2007 um 11:11 Uhr |
Trauerende
Nach unserer Auseinandersetzung machte ich dir einen Vorschlag, und es schien mir, als erleichterte er dir das finstere Gemüt ebenso wie mir.
Zunächst fuhren wir ziellos durch sichelbeschienenen Abend. bis ich die Stelen dort sehen, Trauer spüren, uns hoffen lassen und mich gemeinsam mit dir neu besinnen wollte. Liebe im Schmerz bekunden?
Wir hätten uns der Stille hingeben können, doch war uns nichts geblieben, als miteinander Schritt zu halten. Ich wollte ausscheren, entzündete Steckkerzen auf manchen Ruhestätten, nahm dich fern in Gedanken wartend und rastloser Blicke wahr.
Nicht achtend an fremde frische Abschiede geschlichen, betrachtete ich im Dämmern Schals letzter Worte, die golden und silbrig blitzten. In mir keimte der Gedanke, sie abzureißen und unsere hängenden Schultern zu schmücken.
Vielleicht hätten wir so wirklich tanzen gehen mögen, wäre doch jedes Ende ein Beginn.
Im Wissen, du hättest das nicht dulden können, wandt ich mich reglos ab, ließ es zu. Dass wir um uns kreisten, uns aufmachten, auf dunklen Rückzug.
Es gibt nichts, was es nicht gäbe, und nichts ist weniger ergründbar als die Komplexität und der Facettenreichtum zwischenmenschlicher Beziehungen, und seien es Liebesbeziehungen.
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