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Literaturforum: Nulldiät


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 Thema: Nulldiät
hwg
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Eröffnungsbeitrag Abgeschickt am: 18.06.2006 um 09:41 Uhr



Als er auf die Waage stieg, musste Max leider feststellen, dass er etliche Kilogramm zuviel hatte. Er konnte das gar nicht glauben, denn, wer soviel wiegt, der hat bekanntlich Bewegungsprobleme. Was bei Max aber nicht der Fall war, höchstens, wenn er sich mal kurz bücken oder eine Treppe hochsteigen musste. Trotzdem schafften es seine Freunde, ihm einzureden, es sei fünf vor zwölf, und Max müsse jetzt dringend abspecken. Dabei konnte er sich des komischen Gefühls nicht erwehren, man habe sich gegen ihn verschworen und mache sich einfach über ihn lustig, nur weil er das eine oder andere Hemd nicht mehr ganz zuknöpfen konnte. Aber wie lange kann man schon Widerstand leisten?
Um endlich Ruhe zu haben, beugte Max sich dem Druck, den man auf ihn ausübte, und beschloss, umgehend abzunehmen. Dafür machte er eine Nulldiät. Er aß also lange Zeit gar nichts! Zur Entschlackung trank Max eine Menge Wasser, er trank, was das Zeug hielt, bis zu fünf, sechs Liter am Tag. Von den wohltuenden Effekten seiner Nulldiät war er vollends überzeugt, vor allem, weil er jetzt keinen Cent mehr fürs Essen ausgeben musste und somit eine Menge Geld sparen konnte.
Dabei hatte Max ein gutes Gefühl, denn er handelte jetzt ganz im Sinne der Sparpläne der Regierung und konnte somit seinen Beitrag zum Fortschreiten der Reformen leisten.
Nach viereinhalb Stunden Nulldiät bekam er dann aber plötzlich einen solchen Hunger, dass er ein halbes Backhenderl mit Pommes verdrücken musste. Als diese Krisensituation überwunden war, setzte Max die Nulldiät zuversichtlich und mit neuen Kräften fort. Erst nach fünf geschlagenen Stunden pausierte er wieder, aber nur ganz kurz, um eine Pizza mit Salami und Käse zu verschlingen. Zwischen den Pausen aß er natürlich die ganze Zeit absolut gar nichts, sonst hätte die Nulldiät ja keinen Sinn gehabt! Er nahm bloß eine einzige Magentablette ein, aber so was kann man ja gar nicht Nahrung nennen, das war bloß Medizin gegen seine durch die viel zu fetten Pommes verursachte Übelkeit. Aber da musste Max einfach durch, denn wer abspecken will, der muss leiden!
An diesem Tag aß er nur noch zweimal in den kleinen Nulldiät-Zwischenpausen, und in der Nacht einmal, als er völlig ausgehungert aufwachte. Nach diesem Muster machte Max diszipliniert zweieinhalb Wochen weiter, dann stellte er sich erneut auf die Waage. Seine Enttäuschung war riesig, besonders, weil er fünf Kilogramm mehr als vorher wog!
„Ich brauche das Essen bloß anzuschauen, und schon nehme ich zu!“, klagte Max, als er seinen Freund Fredi traf. „Melde ich doch in einem Fitness-Studio an“, schlug dieser ihm vor, „dort kannst du deine Kilos abtrainieren!“
Aber das wird Max nicht tun. Er macht lieber mit seiner Nulldiät weiter. Wer etwas anpackt, der muss es langfristig durchziehen, lautet sein Motto. Auch wenn der Erfolg erst einmal auf sich warten lässt, irgendwann wird er sich schon noch einstellen. Das hat Max von der Regierung gelernt. Die ersten positiven Zeichen sind bereits feststellbar. Mit dem Treppensteigen hat Max keine Probleme mehr, denn er wohnt jetzt in einem Haus mit Lift. Und seitdem er seine Kleidung von L auf XXL umgestellt hat, kann er auch die Hemden wieder problemlos zuknöpfen.

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